Eine alles verändernde Begegnung

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Ich wagte kaum mich zu bewegen, als die dunklen, bedrohlich wirkenden Gestalten, auf mich zugeritten kamen. Vor mir blieben die Pferde stehen und ihre Reiter stiegen ab. Ich ging zwei schnelle Schritte rückwärts, doch die eine Gestalt, lief auf mich zu und packte mich.
Ich schrie auf, doch der Typ dachte gar nicht daran mich loszulassen. Er legte die Hand auf meinen Mund und verhinderte so, dass ich weiter um Hilfe rief. Verzweifelt schlug ich um mich, doch nichts half. ,,Wir bringen die Kleine zu Presley und John, die sollen entscheiden, was wir mit ihr machen. Vielleicht verlangen wir etwas von den Eiskriegern, damit wir sie freilassen?" lachte eine andere Gestalt, der Stimme nach zu urteilen eine Frau. Doch ich konnte die Gesichter der beiden nicht erkennen. Ihre Kleidung jedoch erinnerte mich stark an meine eigene, außer, dass ihre grün und meine eisblau war. Die Gesichter der beiden Gestalten waren mit dunklen Tüchern bedeckt.
,,Ja gut, bringen wir sie zu ihnen." stimmte ihr der Mann zu, welcher mich noch immer festhielt. Mein Herz schlig mir bis zum Hals.
War es vorbei?
War meine Reise hiermit beendet?
Würde ich nun sterben?
Was wird geschehen?

Ich vernahm weiters Hufgetrampel und dachte, dass jetzt auch noch Verstärkung meiner Entführer eintreffen würde, doch dem war nicht so.

,,Lasst sie gehen." sagte plötzlich ein ruhige, entschlossene Stimme und ich riss den Kopf herum. Da war ein Junge auf einem nachtschwarzen Pferd und starrte die Krieger feindselig an. Der Junge hatte dunkelbraunes Haar, die ihm halb in die Stirn fielen. Ich musste zugeben, dass er wirklich unglaublich gut aussah. Er war muskulös und gut gebaut und trug die ebenfalls fast gleichen Sachen wie ich, nur in verschiedenen Rottönen. War dies hier eine Art Uniform oder so?
,,Sagt wer?" fragte die Frau von eben.
,,Ich sage das." antwortete der Neuankömmling. Meine Entführer lachten schallend auf. Doch die Mine des Jungen blieb ernst und so hörten die Maskierten auf zu lachen. Stattdessen zogen sie ihre Schwerter und gingen auf den mutigen Jungen zu. Auch der Mann, der mich bisher festgehalten hatte, musste mich loslassen und ich wollte eigentlich wegrennen, doch ich konnte nicht.
Mein Retter sprang von seinem Pferd und ging ebenfalls zum Angriff über. Alle Instinkte in mir schrien lauf! Und ich lief auch. Jedoch lief ich auf meine Gegner zu und zog währenddessen mein Schwert. Diese schienen so überrascht, dass ich dem, der mich festgehalten hatte, sogar seine Waffe aus der Hand schlagen konnte. Und sie waren nicht die einzigen, die überrascht waren. Ich selbst war ebenfalls ziemlich erstaunt darüber, wie mutig ich auf einmal war und mein Verstand sagte mir, dass ich dennoch einfach abhauen sollte. Aber ein anderer Teil meines Kopfes sagte bleib.
,,Gut gemacht! Komm schon, wir sollten hier verschwinden!" rief mir der Junge zu und rannte zurück zu seinem Pferd. Ich folgte ihm. Die Maskierten hatten wohl nicht damit gerechnet, dass ich sie angreifen würde und waren so sprachlos, dass wir einen kleinen Vorsprung hatten. ,,Hinterher!" brüllte einer meiner Feinde. Der Fremde Junge schwang sich auf sein Pferd und streckte mir seine Hand hin. Ich griff zu und er zog mich erstaunlich schnell aufs Pferd. ,,Festhalten." riet er mir und ich tat, was er sagte. Das Pferd sprintete los und ich hielt mich an den Schultern des Jungen fest.
Als ich hinter mich blickte, sah ich, wie die Krieger die Verfolgung aufgenommen hatten. ,,Die verfolgen uns!" rief ich verzweifelt, da unsere Verfolger immer weiter zu uns aufschlossen. ,,Was hättest du denn gedacht? Das die uns einfach so entkommen lassen?" fragte mich der Junge. ,,Aber keine Sorge, wir haben die Grenze gleich erreicht, dann sind wir sicher."

Ich erkannte vor uns im Wald ein rotes Fähnchen stehen. Als wir daran vorbei geritten waren und ich mich erneut umblickte, sah ich, dass unsere Verfolger vor dem Fähnchen stehen geblieben waren und nun kehrt machten. Was war hier gerade passiert?

Der Junge, welcher mich gerettet hatte, drehte sich in meine Richtung. ,,Was macht denn eine Eiskriegerin im Gebiet der Naturkrieger?" fragte er mich grinsend. Ich war verwirrt und stellte ihm statt einer Antwort eine Gegenfrage: ,,Und was hast du dort verloren gehabt? Ich kann nichts dafür, dass ich bei diesen Naturkriegern war. Außerdem bin ich keine Eiskriegerin oder so. Ich heiße Grace und bin durch irgendein Tunnelportal oder so hierher gekommen."
Der Junge brachte sein Pferd zum stehen und stieg ab. Auch ich sprang vom Pferd und blickte ihn an. ,,Danke äh..." sagte ich und der Junge lächelte. ,,Ich bin Leon. Feuerkrieger. Deine Farben sprechen für sich. Du kommst aus dem Stamm der Eiskrieger. Stimmt das, was du gesagt hast? Bist du durch ein Portal hierher gekommen?" Ich nickte und Leons Mine wurde ernst. ,,Komm, ich bringe dich zu jemandem, der dir helfen kann. Ich habe nach dir gesucht und ein Gefühl sagte mir, dass ich hier nach dir suchen sollte." sagte er und ging voraus. Ich war immer noch verwirrt, aber folgte ihm, da er wohl der gerade einzige war, der mir helfen wollte...

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664 Wörter

Elemtry - EisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt