Kapitel 12

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Ich war etwas mit der derzeitigen Situation überfordert und konnte mir keinen kühlen Kopf fassen.
Mir schwirrten die absurdesten Gedanken im Kopf herum.
Musste ich auch solche Dinge tun? Leute zu beklauen, rauben und vielleicht sogar Leute töten? Den Drogenhandel nicht zu vergessen.
War ich dem allen überhaupt geschaffen?
Das einzige was mich davon abhielt davon zu laufen, war Ardy. Mich plagten noch immer die Schuldgefühle.
Ich war das hier alles Ardy zwar schuldig, doch würde ich es auf die Reihe bekommen?
Mit Sicherheit nicht, ich würde darauf verwetten gleich am ersten Tag, am dem ich zur Tat schritt, von der Polizei gefasst zu werden.
"Hey", schlich sich eine Stimme in mein Ohr und ich zuckte zusammen doch als ich erkannte wem die Stimme gehörte fing ich an zu lächeln.
"Hey Matt.", antwortete ich ihm etwas beunruhigt.
"Stimmt irgendwas nicht?", fragte er wie als würde er meinen Zweifel spüren.
Viellleicht tat er das ja auch?
"I-ich weiß nicht ob das hier das Richtige für mich ist.", murmelte ich und verschrenkte meine Arme.
Kurze Zeit später spürte ich Matts Wärme als er seine Arme um mich schlang.
"Du gewöhnst dich daran, irgendwann fühlt es sich an als hättest du es schon dein ganzes Leben lang gemacht.", versicherte mir Matt.
Ich erwiderte seine Umarmung und lächelte ihn an als wir uns lösten.
"Dann wird es wohl so sein wenn du das so sagst.", meinte ich und merkte wie ich mich langsam entspannte, doch als Taddl den Raum betrat wurde ich wieder etwas unruhig. Er wirkte angepisst, und zwar ziemlich!
"Matt geh', ich muss mit ihr alleine reden.", bestimmte Taddl und warf Matt einen hasserfüllten Blick zu.
"Was fällt dir ein?", schimpfte er und stampfte auf mich zu.
"Was? Ich hab doch nichts getan?", ungläubig starrte ich ihn an.
Was wollte er bloß von mir?
"Ich habe dich und Matt die ganze Zeit beobachtet! Er ist Jünger als du!", schrie mich Taddl an.
Ach, jetzt verstand ich, der Knabe war wohl eifersüchtig.
"Ist da jemand eifersüchtig?", neckte ich ihn mit einem hemmischen Grinsen.
Ich hörte wie er die Luft scharf einzog und mich wutentbrannt anstarrte.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten und keine Sekunde später landete seine Rechte auf meiner Wange.
"Du hast dazu kein Recht", flüsterte ich benommen.
"Was?", schrie Taddl noch wütender als zuvor.
"Du hast kein Recht mich zu schlagen!", schrie ich ihn an.
Ich ging wütend auf ihn zu und wusste genau auf was ich aus wollte.
Er sollte den Schmerz spüren den ich spürte.
Meine linke Hand ballte sich zu einer Faust, die ich dann mit voller Wucht gegen einen unvorbereiteten Taddl schlagen lies.
Ein umgewohntes Gefühl machte sich dabei in mir breit.
Ich genoss es ihn leiden zu sehen, wie er da zusammengekauert am Boden lag.
Ich schauderte von mir selbst als ich sah was mit mir passierte.
Du wirst wieder zur alten Maya.
"Nein!", schrie ich und fasste mir an den Kopf.
Wie verrückt zog ich an meinen Haaren.
Verschwinde! Verschwinde verdammt nochmal!....

Was geschah, ist längst vergessen.
Sei doch kein Dummkopf.
Doch ich wusste damals nicht, das es anders war....
Das ich anders war.

Warum gehst du?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt