Kapitel 4

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Die Akuma-Angriffe haben nicht aufgehört. Die drei Helden kamen weiter zusammen, um gegen die Schurken anzutreten, doch nach den Kämpfen gingen sie alle wortlos auseinander. Das Vertrauen, das die drei über die vorigen Wochen aufgebaut hatten, war zerbrochen.

„Kiki! Was ist denn los mit dir? Du bist jetzt schon seit Wochen schlecht drauf. Und ich meine schlechter als eh schon.". Kieran sieht seinen Freund erschöpft an. „Mir ist nicht nach Reden Adrien. Sagst du Madame Bernard, dass ich nicht zum Unterricht komme? Mir geht's nicht gut.", antwortet Kieran und ist im Inbegriff zu gehen, da schiebt Adrien sich und Kieran in ein leeres Klassenzimmer und schließt die Tür.

„Jetzt pass Mal gut auf. Dass es dir beschissen ging, als dein Vater verhaftet wurde und es schlimmer wurde, als er starb, das sehe ich vollkommen ein, aber du musst aus deinem Loch rauskommen! Es kann doch nicht sein, dass du nur noch gerade so existierst?! Ich meine sieh dich an, du bist viel zu dünn geworden. Du isst kaum und dann nicht richtig, du verschließt dich nur! Ich bin dein bester Freund Kieran, ich will dir helfen und nicht zusehen, wie du dich selbst zerstörst, also sag mir, was los ist!", konfrontiert er Kieran. „Und ich habe dir gesagt, dass ich nicht reden will. Wenn du nicht damit klarkommst, wie ich lebe, dann werde ich dich damit nicht länger belasten. Ciao.", sagt Kieran ruhig und lässt Adrien im Raum alleine.

Am Abend, nachdem sie den heutigen Schurken besiegten, bleibt Tajusi, anstatt, wie sonst immer, sofort zu verschwinden.

„Leute.", sagt er und die zwei anderen Helden drehen sich zu ihm. „So kann das nicht weitergehen. Es tut mir leid, was geschehen ist. Ihr seid zwei meiner engsten Freunde gewesen und ich hätte ehrlich zu euch sein sollen, aber ich hatte Angst, dass ihr mich dann hassen würdet. Hat nicht geklappt und wahrscheinlich könnt ihr mich jetzt nicht ausstehen, das kann ich nachvollziehen. Ich will nur, dass ihr wisst, dass es mir leidtut.", sagt er niedergeschlagen und wischt sich einmal über die Augen, damit seine zwei Gegenüber die Tränen nicht sehen. Beide gehen auf ihn zu. „Der Hüter hat deine Aussage bestätigt. Er war es, der mir die falschen Informationen gegeben hat. Mir tut es leid, ich hätte mir deine Version anhören sollen. Vor allem aber hätte ich dich nie angreifen dürfen.", entschuldigt Ladybug sich. „Es gibt nichts zu vergeben Taju. In meinen Augen hast du nichts falsch gemacht.", sagt Chat Noir und die beiden Helden kommen auf Tajusi zu, ehe alle drei sich umarmen. „Danke.", flüstert Tajusi den beiden zu.

Noch am selben Abend ruft Kieran bei Adrien an, um sich zu entschuldigen.

„Hallo? Kiki?", fragt Adrien. „Hi Adrien. Ich, also ich wollte mich für vorhin entschuldigen. Die letzten Wochen haben mich so runtergezogen und du wolltest nur helfen. Ich hätte das an dir nicht auslassen dürfen. Das war ungerecht und das hast du nicht verdient.", entschuldigt sich Kieran und Tränen sammeln sich in seinen Augen aus Angst, sein einziger Freund im echten Leben würde nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. „Kiki. Danke, dass du angerufen hast. Ich verstehe, wie schwer es ist, jemanden zu verlieren. Ich will deshalb nicht, dass du dich so kaputt machst. Wir sind Freund und deshalb will ich, dass es dir gut geht. Versprich mir, dass du in Zukunft besser auf dich achten wirst, ja?". Kieran rollt eine Träne nach der anderen die Wange herunter. „V- Versprochen. Und danke!", antwortet er, wobei er sich sicher ist, dass Adrien seine Tränen wahrscheinlich in der Stimme hören kann. Die beiden reden noch kurz über dies und das, ehe sie sich bis zum nächsten Tag verabschieden.

Über die folgenden Monate kommen die Helden sich wieder näher, wobei diese Verbesserung Kieran allgemein wieder ein bisschen mehr Halt gegeben hat. Durch Ladybugs Kontakt zum Hüter, erhalten die Helden gelegentlich die Hilfe neuer, temporärer Helden, wie Rena Rouge, Carapace und Queen Bee. Ihr Kontakt mit dem Hüter, ist jedoch nur sehr vorsichtig, denn volles Vertrauen hat sie in ihn nicht. Chat Noir traut ihm nicht über den Weg und meidet jeglichen Kontakt und Tajusi will sowieso nichts mit dem alten Mann zu tun haben.

Nunmehr ist es ein halbes Jahr her, seit die ersten Akuma-Angriffe geschehen sind.

„Heute ist es genau sechs Monate her, dass die Helden von Paris den Kampf gegen HawkMoth erklärt haben. Zu ihren Ehren wird heute ein Umzug durch Paris stattfinden.", erklärt die Nachrichtensprecherin, während im Hintergrund einige Leute die letzten Vorkehrungen treffen, damit die Parade umgesetzt werden kann.

„Was meinst du Duusuu, das ist doch für HawkMoth eine Ideale Situation, um einen verheerenden Schlag gegen uns auszuführen.", merkt Kieran an. Duusuu trinkt den letzten Schluck ihrer kleinen Teetasse und stimmt Kieran besorgt zu. „Außerdem habe ich noch ein Problem Duusuu.", merkt Kieran an, während er dem Kwami Tee nachschenkt. „Hm? Was denn Kiki?", will sie gespannt wissen. „Ich habe Adrien versprochen, dass ich mit ihm und einigen seiner Freunde auf diese Parade gehe, aber es wird erwartet, dass wir Helden auftauchen.", erklärt er seine Lage. Erneut lässt Duusuu ihn warten, da sie ihren Tee trinkt. „Kiki, du könntest doch einfach ein Sentimonster erschaffen, das wie Tajusi aussieht. Das hast du doch schonmal gemacht. Solange du das Objekt mit der Feder mit dir trägst, tut es, was du willst.", gibt sie ihm die Lösung auf dem Silbertablett. Aber ja!
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„Adrien! Hier drüben!", ruft Kieran und läuft zu seinem besten Freund, der bereits bei einigen ihrer Klassenkameraden steht. „Kiki! Toll, dass du es geschafft hast.", freut sich dieser, als er Kieran sieht. Der Park war voller kleiner Stände und die großen Ballons waren für den Umzug am Abend bereits vorbereitet. Eigentlich sollte nichts schiefgehen.

Tatsächlich erscheint Senti-Tajusi, wie angeordnet, um mit Ladybug und Chat Noir eine Rede zu halten. „Dann sind die beiden nicht unter den Gästen.", murmelt Kieran zu sich selbst. „Was hast du gesagt?", fragt Adrien ihn und versucht möglichst unauffällig zu klingen. „Ich sagte, dass wir die Identitäten aller hier ausschließen können. Wer jetzt hier ist, kann kein Held sein.", lügt Kieran. Die anderen nicken, ehe Alya etwas einwirft. „Außer Rena Rouge hat eine Illusion von ihnen erschaffen."

„Da kannst du recht haben. Aber sie sehen so echt aus.", antwortet Adrien. Er hatte recht. Und wenn es Illusionen wären, warum hatten sie Tajusi nicht gefragt, ob auch er eine bräuchte? Wurde er doch von ihnen übergangen? „Kiki, alles gut?", holt Adrien ihn aus seinen Gedanken. Kieran sieht auf und setzt ein Lächeln auf. „Ja, alles gut!", versichert er Adrien, doch dieser ist mit der Antwort sichtlich unzufrieden.

Die Veranstaltungen im Park verlaufen tatsächlich, entgegen Kierans Erwartungen, reibungslos. Zu reibungslos.

Schließlich begann der Umzug. Große Luftballons, im Design der Helden wurden durch die Straßen bewegt und die Menschen liefen zwischen ihnen mit. Seit die Helden ihren Auftritt auf der Bühne hatten, war auch von ihnen keine Spur mehr gewesen.

Als der Umzug sein Ziel erreicht hat, versammeln sich die Leute erneut. Wie aus dem Nichts taucht Ladybug auf. Kein Chat Noir, kein Senti-Tajusi.
„Bürger von Paris! Lange konnte er es geheim halten, doch nun werde ich sein Geheimnis enthüllen. Der, den ihr als Helden Tajusi feiert, ist ein Dieb, der das Miraculous gestohlen hat und heimlicherweise mit HawkMoth zusammenarbeitet!"

Miraculous AU - TajusiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt