Nervös ging ich im Aufenthaltsraum für Mitarbeiter des Cafés hin und her und wartete ungeduldig auf Max' Anruf.
,,Ellie?", kam es vom anderen Ende der Leitung.
,,Nenn mich nie mehr so", zickte ich und spähte kurz ins Café, ob ein Kunde bestellen wollte. Ich hasste den Spitznamen Ellie.
,,Zieh deine Krallen zurück. Also was gibt's?"
,,Du musst jetzt zu mir kommen und mich kneifen", bat ich ihn und betrachtete mir die pastellgrüne Wand vor mir an.
,,Nicht dein Ernst, oder? Ich kann jetzt sowieso nicht, da ich gerade mit Alana in der Stadt bin." Ich hatte Alana bisher noch nicht kennengelernt, obwohl sie seit Juni Max' und Dylans neue Mitbewohnerin war. Falls ich in Max' WG war, war sie bei ihrem Freund. Und von Juli bis August war sie in Belgien bei ihrer Tante gewesen.
,,Was ist eigentlich passiert?"
,,Louis und ich haben vermutlich unser erstes Date", sprudelte es aus meinem Mund und schielte abermals ins Café.
,,Wurde auch mal Zeit, El. Ich würde dir gerne helfen, aber wir sind gerade im Sherlock Holmes - Museum, weil es heute ausnahmsweise länger geöffnet hat", entschuldigte Max sich, woraufhin ich im Hintergrund ein leises Kichern hörte.
Max war verrückt nach den Büchern und Filme von diesem berühmten Detektiv, weswegen er gern das Sherlock Holmes - Museum besuchte und im Souvenirladen bummelte, um seine Sammlung zu vergrößern.
,,Wann ist deine Sammlung komplett? Dein Zimmer ist randvoll von dem Zeug und wenn du weiterhin sammelst, ist eure WG bald ein Museum – das Sherlock Holmes 2.0 - Museum."
,,Aus diesem Grund könnten wir beide nie in einer Wohnung leben. Du kommst mit meiner coolen Sammlung nicht klar und ich mit deinem Chaos", blaffte Max und ich verdrehte die Augen, dennoch erschien ein Grinsen auf meinem Gesicht.
Wir waren im Haushalt sehr unterschiedlich. Ich war der Putzmuffel, hingegen war Max eine Putzfee. Dazu würde ich mich nie an die Regeln und den Plan der WG halten.
Mich machte es schon ein wenig traurig, dass wir nicht unter demselben Dach wohnten. Aber ich wollte Max nicht mit meinen Schulden belasten.
,,Was auch immer", hörte ich Max reden und schüttelte kurz den Kopf, ,,Ich wünsche dir viel Erfolg und ich will morgen Details hören." Mit diesen Worten legte Max auf. Super, dann musste ich wohl daran glauben, dass sich gerade die Realität abspielte und das Alles kein schlechter Traum war.
Ich verstaute Mister Sony ins Schließfach und arbeitete noch eine Stunde, bevor meine Schicht endete.
Vor dem Spiegel machte ich mich etwas frisch. Wegen dem heutigen, stressigen Tag sah ich nicht gut aus. Schwache Schatten ließen sich unter meinen Augen durch Schlafmangel blicken (was ich nur Louis zu verdanken hatte). Mein Gesicht war etwas blass und meine natürlichen Locken waren platt.
,,Spielst du die böse Stiefmutter oder warum starrst du verächtlich in den Spiegel?," kicherte Josh und stand mit verschränkten Armen im Türrahmen.
,,Sei du still. Machst du mir einen Gefallen und kneifst mich mit aller Kraft?" Joshs Augenbrauen schossen blitzartig in die Höhe, doch zögernd tat er mir meine Bitte.
,,Mama Mia", jammerte ich und streichelte über meinen schmerzvollen Oberarm.
,,Gern geschehen. Seit wann hast du eigentlich italienische Wurzeln?" Ignorierend auf seine Frage zog ich meine Lederjacke an und holte meine Handtasche aus dem Fach.
,,Hast du ein Date?", grinste Josh und folgte mir ins Café, wo Mrs Devine die letzten Kunden bediente.
,,Geht's dir nicht an."
DU LIEST GERADE
The Contract
FanfictionWas würdest du tun, wenn du kurz vorm finanziellen Absturz stehst? Eleanor Calder ertrinkt fast in ihren Geldschulden. Was ihr aus der Not helfen kann, ein gut bezahlter Job... ________________________________________________________________________...