Kapitel 1

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Der Anfang von allem

Fröhlich pfeift ich ein Lied, während ich das „Geöffnet" Schild umdrehte. In Ninjago City war grade erst die Sonne aufgegangen und das Licht spiegelte sich in einem schönen Orangerotem Ton am Tresen. Der Sommer war dieses Jahr etwas heiß, aber heute brauste ein angenehmer Wind. Die Musik im Radio spielte leise in der Küche neben an, während ich noch ein paar Sekunden länger am Schaufenster stand und nach draußen sah. Heute war der erste Tag, an dem ich alleine in der kleinen Bäckerei arbeiten würde. Meine Mutter hatte mir geholfen diesen Traum endlich zu erfüllen und nun stand ich hier in meiner eigenen Bäckerei.

Summend bewegte ich mich Richtung Küche. Es waren noch frische Brötchen im Backofen, die herausgeholt werden mussten. So packte ich meine Handschuhe und hob das Blech aus dem großen Steinofen. Ein herrlicher Duft stieg auf und erfüllte die Küche und ich fragte mich, ob der Geruch sogar schon bis zu Vordertür gezogen war. Schnell brachte ich die viel zu heißen Brötchen zu seinen Vorgängern an die Theke zu den geflochtenen Körbchen und legte das Blech wieder ab. Ein Lächeln konnte ich mir aber nicht verkneifen. Die geflochtenen Körbchen erinnert mich nur daran, wie mein Vater mit seinem dämlichen Grinsen damals vor unserm Esszimmer stand und diese mit Freude hervorholte. Ich erwartete schon das, wenn er heute vorbeikam nur lachen würde, wenn der diese Körbchen sieht. Er war ein lustiger Mann, aber auch mein größter Fan.

Als ich das Blech wieder in die Küche brachte, klingelte die kleine Glocke an der Ladentür. Mein erster Kunde. Es schauerte mir kurz, bevor ich aus der Küche kam und ein Lächeln aufsetzte. Eine zierliche alte Frau stand in meinem Laden und musterte die verschiedenen Gebäcke, die ich anbot.

„Was würden sie mir den empfehlen? Ich kann mich nicht entscheiden zwischen diesen süßen Gebäcken und den verschiedenen Broten" fragte sie in einem piepsigen Ton.Ich überlegt kurz. Viele der Brote schmeckten gut, aber mir fehlte der Anlass. So wäre ein Sauerteig Brot ganz gut für ein genussvolles Frühstück, aber ein Frühlingsquarkbrot besser für Suppen.

„Wie wär es mit einem Gassenhauer?", fragte ich und zeigte auf einen schönen runden Leib eines Brotes, "außerdem würde ich als süße Nachspeise den selbstgemachten Zitronenkuchen anbieten. Er ist sehr erfrischend bei so einer Hitzewelle und nicht allzu süß". Stolz mit meiner Antwort lächelte ich die Frau nochmals an.„Dann würde ich gerne das Brot nehmen, das sie vorgeschlagen haben. Auch die Brötchen sehen sehr gut aus, davon hätte ich gerne 5. Oh ja und der Zitronenkuchen, davon hätte ich auch gerne 3 Stücke!" . Die alte Frau strahle mir auch ihr Lächeln entgegen. Eilig packte ich ihrer Bestellung ein und kassierte das Geld. Sie verabschiedet sich freundlich und ging. Meine erste Kundin! Und sie war wirklich einfach und nett, hoffentlich würde ich mehr solcher Menschen treffen, dachte ich.

Nach der Dame kam für länger Zeit erstmal niemand und so zog ich mich in die Küche nebenan zurück, lies aber die Tür offen, damit ich das kleine Glöckchen hörten, wenn jemand reinkam. Ich beschäftigte mich damit, einen süßen Teig zusammenzuketten, der seit gestern noch geruht hatte. Er war schön aufgegangen, aber sehr klebrig, trotzdem ließ er mich an etwas anderes denken. Es war normal das, wenn so ein kleiner Laden wie dieser öffnete, das erstmal wenig Kundschaft kam, trotzdem viel es mir schwer nicht enttäuscht zu sein. Das Lied im Radio wechselte und ich wippte mit dem Fuß mit, es brauchte nicht lange, dann fing ich an zu tanzen, während ich aus Teig Zöpfe flochte.

Das Klingeln des Glöckchens überhörte ich dabei vollkommen.„Hallo?", fragte jemand in den Laden laut hinein.„Hallo?", rief jemand ein zweites Mal,"Ist jemand da?".Erschrocken schaute ich aus der Küche heraus. Am Therese stand ein großgewachsener Mann. Seinen Harre waren tiefschwarz und seine Augen schauten mich fragend an.„Tut mir leid, ich bin gleich für sie da!". Ich verbeugte mich kurz und verschwand wieder in der Küche. Schnell putze ich meine Hände ab und zog meine Mehl verschmierte Schürze aus. Ich strich nochmal meinen Harre glatt, die irgendwie zu einem schnellen Zopf geknotet waren. Danach widmete ich mich meinem Kunden zu.„Was hätten sie den gerne?", fragte ich den Mann zuvorkommend. Seine Augen betrachteten kurz noch einmal die Werke, die ausgestellt waren.„Sind das Schokomuffins?", fragte der Kunde. Seine Stimme war angenehm und sein Aussehen passte nicht zur seiner Frage. Ich musterte ihn, während ich ihm die Antwort gab, die er suchte," Ja, das sind Schokomuffins mit flüssigem Kern". Der Mann vor mir war sehr breit und muskulös, aber das was mir am meisten auffiel, war das er eine Jogginghose trug. Die war Schwarz mit leuchtenden orangen streifen.Er lächelte „Dann würde ich gerne zwei von den Muffins haben.". Ich erwiderte sein Lächeln. Gerade als ich die zwei Muffins in eine kleine Papiertüte packen wollte, fing er wieder an zu sprechen.„Der Laden ist neu, oder?", fragte er und strich durch seine wuschigen langen Haare. Mein Blick hatte seiner Hand gegolten, was meine Antwort zögern ließ," Oh..- Ja, mein Laden wurde heute eröffnet. Alles ist noch nagelneu"„Wusste ich es doch, es wäre mir definitiv aufgefallen, wenn der Laden schon älter wäre. Und wie war der erste Tag bisher?", er grinste mir ins Gesicht „Schon viele Kunden gehabt?"Ich seufzt und gab ihm sein Päckchen Muffin, „So viele Kunden hatte ich heute leider noch nicht. Du bist mein zweiter, aber man soll ja optimistisch bleiben!"Er nahm seine Muffins und gab mir passend Bargeld.„Dann hoffe ich mal für dich, dass du mehr Kunden bekommst. Was riecht da eigentlich so gut aus der Küche!" Er schaute neugierig Richtung der Stahltür und zog demonstrativ die Luft ein. Ich musste auflachen bei der Neugierde des Mannes. „Ich mache grad Zimtzöpfe, also würde ich sagen es riecht nach Zimt", sagte ich während ich abkassierte.„Klingt das Lecker! Ich muss aber jetzt los." Er ging aus dem Laden heraus und rief noch zu „Aber keine Sorge du wirst mich schon wiedersehen. Es riecht so fantastisch!" Ich grinste ihm hinterher.

Ich wusste nicht, wie lange ich dastand und ihm hinterher sah, bevor ich mich wiederfand. Schnell verzog ich mich wieder in die Küche, um weiter an meinen Zimtzöpfen herumzubasteln, nur diesmal machte ich die Musik ein Stück leiser, damit ich diesmal meinen nächsten Kunden besser hören konnte.

Innerhalb zwei Stunden bekam ich sie fertig und musste nur noch das letzte Blech backen. Danach hielt ich mich vorn am Tresen auf. Zu Abend hin besuchten noch zwei Kunden meine Laden um Brot und Brötchen zu holen und sich meine Bäckerei anzusehen. Eine kaufte sich sogar eine der frisch gebackenen Zimtzöpfe.

Kurz bevor ich den Laden für heute schloss, kam ein bekanntes Gesicht in meine Bäckerei. Mein Vater grinste mich breit an. Die Blumen in seiner Hand leuchteten in bunten Farben. „Und wie war der erste Tag meiner Lieblingsbäckerin?", fragte er und drückte mir den bunten Strauß in die Hände. Ich nahm sie gerne an während mein Grinsen größer wurde, „Danke! Schön das du da bist, möchtest du etwas mit nachhause nehmen?"Er musterte mich und fing an zu lachen, „Du kennst mich zu gut. Auf jeden Fall möchte ich was mitnehme, dieser Zitronenkuchen lächelt mich schon so an!". Auch ich begann zu lachen „Dann warte kurz, ich packe uns fürs Abendessen paar Stücke ein".

Während ich paar Stücke Kuchen und ein paar Brötchen mitgehen ließ, fragte mein Vater mich ein weiteres Mal "Also wie war dein Tag heute, du hast noch gar nicht erzählt wie dein erster Tag war". Er lehnte sich an die Wand und sah mir in die Augen.Ich seufzte, es brachte nichts der Frage auszuweichen, so drückte ich ihm die Tüte fürs Abendessen in die Hand und erzählte vom Tag. „Heute gab es leider nicht so viel Kundschaft. Ganze fünf Leute waren da. Alle waren sehr nett, trotzdem sind es zu wenig.", ich machte das Licht in der Küche aus," ich weiß es ist mein erste Tag aber ich hatte mehr erwartet"„Ach meine kleine, gib der Stadt etwas Zeit" er versuchte mich aufzumuntern," Morgen wurde bestimmt schon gutes Wort von dir verbreitet und es werden mehr kommen". Er legte seine Hand auf meine Schulter als wir Richtung Fronttür liefen. „Und selbst wenn nicht morgen, dann gibt es auch ein Übermorgen".„Ich weiß" brachte ich von mir als ich die Tür öffnetet „Geh du vor".

Als ich auch hinausging, schloss ich die Bäckerei ab und fuhr das Schutzgitter runter. Zwar war die Stadt nicht bekannt dafür das viele Einbrecher sich herumtrieben, trotzdem haben sich in Vergangenheit üble Schurken es hier gemütlich gemacht und bei einer so großen Stadt wie Ninjago City wollte man kein Risiko eingehen.Nach dem Gespräch in meinem Laden war der Weg nachhause alles leise. Mein Vater still neben mir mit der Tüte und ich mit dem Strauß in der Hand. Die Stimmung war etwas bedrückt und so sah ich in den Himmel, der von Tausenden Sternen überzogen war. Die Nacht war nicht sehr kühl, aber ein Wind brauste durch die Bäume und brachte sie zum Rascheln. Der Weg zu meinem Elternhaus führte durch einen Park, wo keine Laternen leuchteten. Nur von weit weg konnte man an den Straßen ein schwaches Leuchten der Lampen erkennen.„Du weißt, dass deine Mutter und ich dich immer unterstützen werden", flüsterte mein Vater in die Nacht.„Ich weiß und deswegen liebe ich euch", flüsterte ich zurück. Meine Haut überzog sich mit einer leichten Gänsehaut, mein Vater hatte etwas gesagt, das meine Sorgen nach hinten schob und still und leise dankte ich ihn dafür in meinen Gedanken.


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W: 1562 
12.10.23

YEY?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 12, 2023 ⏰

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A Bittersweet Story (Cole x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt