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-Erens Sicht-

Montag - Der Tag konnte nicht schlimmer beginnen.

,,Sieh es doch mal so, Eren. Du musst heute nicht arbeiten und kannst den Tag genießen", sagte Connie, als er die Tomaten aus seinem Sandwich, das er gekauft hatte, nahm und sie Sasha überließ. ,,Dann verdiene ich aber kein Geld", schmollte ich.

,,Wie weit seid ihr eigentlich mit eurer Mappe?", fragte ich Connie und Sasha. Wir saßen draußen an einem Tisch und erholten uns von der eintönigen Vorlesung.

Wo Armin ist, fragt ihr euch? In der Bibliothek irgendwo zwischen den ganzen gestressten und verzweifelten Jurastudenten, die versuchten, sich gegenseitig auszulöschen.

,,Mir fehlt nicht mehr viel", antwortete Sasha mit einem breiten Grinsen. Connie und ich blickten sie schockiert an. ,,Ohne Scheiß jetzt?", erwiderte ihr bester Freund. Sasha nickte und biss von ihrem Brot ab, das sie sich von zu Hause mitgebracht hatte. ,,Ich habe noch nicht einmal angefangen. Und du, Eren?"

,,Stress mich bitte nicht."

Dass Sasha bereits das Meiste hinter sich hatte, konnte nur bedeuten, dass sie ihr Studium ausnahmsweise mal ernst nahm - schon wieder. Sie nahm sich vor, fleißig zu sein, erreichte ihren Höhepunkt an Konzentration und Fleiß und fiel dann wieder in eine tiefe Dummheit und Verzweiflung. Es war ein ewiger Teufelskreis.

Connie hingegen befand sich noch nicht einmal in einem Teufelskreis, sondern auf einem Fleck. Ich dachte an die Jurastudenten und fühlte mich gleich um einiges besser.

Ich holte mein Handy hervor, als es in meiner Hosentasche vibrierte. Eine Nachricht von der Dating-App. Ich lächelte. Sie war von Levi. Bevor ich seine Nachricht lesen konnte, glitt mein Handy aus der Hand. Connie hatte es an sich genommen. Ich sprang sofort auf und nahm es mir zurück.

,,Ach deswegen lächelst du jedes Mal so dämlich in dein Handy", merkte Connie an. Er grinste und stieß Sasha leicht mit seinem Ellbogen an. Sie sah mich an. ,,Hast du wieder jemanden kennengelernt?", fragte sie. ,,Ja, dieses Mal über eine App. Das war Armins Idee", erklärte ich ihnen.

Dass die beiden wieder darum wetteten, ob das Date ein Desaster werden würde, ignorierte ich gekonnt. Das Problem war jedoch, dass beide der festen Überzeugung waren, dass mein zukünftiges Date mit Levi genauso verlaufen würde wie sonst auch.

Armin war es, der unsere Intelligenzquote hob. Connie war derjenige, der sie drastisch nach unten zog. Und ob man es glaubte oder nicht, Sasha und ich waren der stolze Mittelwert. Manchmal taten auch unsere Gehirnzellen ihren Job, wobei ich das Gefühl hatte, dass meine zwischen den beiden Idioten allmählich abstarben.

Levi Ackerman
Wie war deine Vorlesung?

Eren Jäger
Gut. Dieses Mal habe ich mir sogar Notizen gemacht.

Während ich mit Levi schrieb, spürte ich eine Präsenz hinter mir. Ich schloss meine Augen, absorbierte die Energie in meiner Umgebung und versuchte mich an einen anderen Ort zu teleportieren. Als ich meine Augen öffnete, stellte ich enttäuscht fest, dass Sasha und Connie immer noch gegenüber von mir saßen.

Ich drehte mich um und blickte Jean Kirstein in die Augen. Wenn ich meine Augen schloss, sah er gar nicht so hässlich aus. Es war nicht sein Aussehen, das ich meinte sondern die Tatsache, dass unser vergangenes Date ihn unattraktiv gemacht hatte. Armin hatte mich bereits vorgewarnt - Ich würde ihn früher oder später auf dem Campus begegnen.

,,Ich wollte fragen, ob du dieses Wochenende Zeit hast. Ich würde gerne wieder auf ein Date mit dir", sagte er gerade heraus. Ich wandte meinen Blick zu Sasha und überlegte, ob ich ihm nicht sagen sollte, dass ich heterosexuell geworden sei. Gott war das unangenehm.

,,Tut mir leid, aber ich denke, das mit uns wird nichts", antwortete ich schließlich. Jean sah mich an, vergrub seine Hände in seine Hosentaschen und nickte. ,,Ich wäre auch offen für etwas Anderes", versuchte er dann erneut. Ich lächelte schwach und vermittelte ihm vermutlich einen falschen Eindruck. ,,Auch daraus wird nichts", antwortete ich.

,,Komm schon, Eren. Ein letztes Mal", sagte Jean. Was verstand er an einem einfachen Nein nicht? ,,Jean, deine Anwesenheit ruiniert mein Essen. Zieh endlich ab, du gehst mir auf den Leim!" Es war Sasha, die ihren Mut zusammen nahm und so mit Jean sprach.

Dem Größeren blieb der Mund offen und er wusste nicht, was er erwidern sollte. Er blickte ein letztes Mal zu mir, ehe er umdrehte und ging.

Ich atemte erleichtert aus. ,,Danke", brachte ich hervor. Sasha grinste breit und widmete sich ihrem Essen. ,,Der Typ wird nicht locker lassen. Sein Ego ist groß", entgegnete Connie und ich befürchtete, dass er Recht hatte.

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Ich dachte, ich würde die Mathe Klausur auseinander nehmen

Jokes on me

ICH wurde von der Mathe Klausur auseinander genommen.

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