Kapitel 4

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Pov: Rewi
Wir gingen gerade die Treppenstufen herunter, als Patrick mich fragte, was denn mit Rotpilz los sei. Ich guckte ihm zögerlich ins Gesicht und wusste nicht Recht, ob ich ihm es erzählen sollte. Ich meine, es ist schon komisch, wenn ein heulender Felix in unsere Wohnung stürmt und sich auf mein Bett schmeißt und kreischt. Da ich Palle auch nichts verheimlichen wollte(er war schließlich mein Wg-Bewohner und guter Freund), beschloss ich es ihm zu erzählen "Oh Gott der Arme." Palle guckte mich mitleidig an, nachdem ich ihm von den Neuigkeiten berichtete. Das hatte er wohl nicht erwartet. Paluten und ich erreichten nun Vapiano, das Restaurant, wo wir essen wollten. Den Abend ging mir Felix nicht mehr aus dem Kopf. Wie würde es ihm nur gehen? Was würde er gerade wohl machen? Meine Gedankengänge wurden durch ein Lachen unterbrochen. Anscheinend hatte Patrick ein lustige Geschichte erzählt, von der ich absolut garnichts mitbekommen hatte. Ich lächelte ihn an, um so zu tun, als hätte ich zugehört. "Du Rewi? Ist alles Ok? Kann es sein, dass dir das mit Felix sehr viel zu schaffen macht? Vielleicht sollten wir bezahlen und zurück ins Youtubehaus gehen." Ich nickte nur und sah ihn etwas hilflos an. Nachdem Palle und Ich gezahlt hatten, verließen wir das Lokal und liefen in Richtung Wohnung.

Pov: Felix
Jetzt ist Rewi weg und ich bin alleine. 'Rewi und Palle kommen bestimmt bald nach Hause' redete ich mir ein, um nicht in Tränen auszubrechen. Wieso empfand ich es als so schlimm alleine zu sein? Es sind doch nur 2 Stunden? Ich versuchte mich zusammen zu reißen. 'Felix Hardy! Du bist ein Mann und Männer heulen nicht.' Mit ernstem Blick starrte ich die weiße Wand an. Dies wurde mir doch ziemlich schnell zu langweilig, weshalb ich mich aufrappelte, aufstand und in die Küche trottete. Dort kippte ich Wasser in ein Glas. Diese Zeit, in der Rewi weg war, kam mir wie Stunden vor. Dabei war er gerade mal 20 Minuten weg. Nach einem großen Schluck schlurfte mein Körper zum Badezimmer. Dort stand ich vor dem belichteten Spiegel und betrachtete mein Aussehen. Ein trauriges verheultes Gesicht sah mich an. 'Verlierer' 'Versager' 'Du hast Alles zerstört'. Diese laute Stimme im Kopf. Sie brachte mich zum zittern und ich merkte wie meine Knie weich wurden. Mein Blick wurde immer hilfloser. Diese Stimme wurde lauter und lauter. Ich kniff die Augen zusammen und drückte mir so fest es ging auf die Ohren. Doch die Stimme verschwand nicht. Im Gegenteil. Sie wurde lauter und lauter. "Nein,Nein. Sei leise!" schrie ich und fing an zu weinen. Meine ganzen Kräfte verließen mich und mein Körper sackte zusammen. "Haha so eine Memme. Schäm dich, Junge! Du hast alles kaputt gemacht!" Jetzt heulst du ja?! Geschieht dir Recht!" Warum hörte die Stimme nicht auf? Aber sie hatte Recht. Ich hab die Ehe meiner Eltern zerstört. Auf einmal wurde mir schwarz vor Augen und ich prallte auf den Boden.

Pov: Rewi
Auf dem Rückweg schüttete ich mein Herz bei Palle aus. Er war echt ein guter Zuhörer. "Lass es nicht so nah an dich rankommen, Rewi. Ich versteh, dass es dir nicht gut geht. Du musst jetzt aber für Felix stark sein. Jetzt braucht er Hilfe. Wenn du mal wieder Rat brauchst, dann komm einfach zu Onkel Palle." Palle lächelte mich an und ich gab ein kleines Lächeln zurück. "Danke." gab ich ihm zurück und zog ihn in eine brüderliche Umarmung. Nach ungefähr 14 Minuten kamen wir an unserer Wohnung an. Patrick öffnete die Haustür und wir traten in den Eingangsflur.

Rewilz- Are you okay?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt