<Aonung>

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Am nächsten Morgen wache ich von einem lauten Knall auf. Ich schrecke hoch und schaue mich um, aber hier ist niemand. Ich stehe auf und schaue zu Tsireya, die es anscheinend nicht gehört hat. Ich gehe vorsichtig aus unserem Zimmer, aber sehe auch dort niemanden. „Guten Morgen." sagt eine Stimme aus der anderen Ecke des Zimmers. „Oh Guten Morgen" sage ich und schaue beschämt zu Boden, denn das sitzt Aonung der sein Teller fallen gelassen hat. Er steht auf und geht zu mir. „Gut geschlafen Hübsche?" fragt er mich mit einem frechen grinsen. „Ja ich habe gut geschlafen, aber nenn mich nicht Hübsche! Ich wohne bei euch, also wenn du peinliche Situationen vermeiden willst lass es!" antworte ich mit ernstem Blick. Unerwartet fasst Aonung an meine Taille und zieht mich näher an sich ran. „Lass das!!" schrei ich, „Komm sei nicht so verklemmt." antwortet er. Aonung presst mich an die Wand, doch dann reißt Tsireya ihn von mir weg. „Bist du bescheuert Aonung?" sagt sie und klatscht ihn auf die Stirn. Daraufhin löst er sich von Tsireya und verlässt den Unterschlupf, ohne etwas zu sagen. „Alles okay??" fragt Tsireya mich besorgt, „Ja alles gut, nichts passiert!" antworte ich ihr. „Tut mir leid, ich weiß nicht was mit ihm los ist!" sagt sie und umarmt mich. Wir machen uns was zu Essen und auf einmal kommt Tsireya's Vater rein. „Guten Morgen ihr beiden! Tarya dein Vater steht draußen!" sagt er zu mir, ich stehe auf und begebe mich nach draußen.

(Va=Vater; Me=Ich-Tarya)

Me: Hallo Dad..
Va: Tarya.. Deine Mutter und ich waren Krank vor sorge. Weißt du wie verantwortungslos das war?
Me: Ich... Es tut mir leid. Ich war durcheinander.. und.. ich wollte.. will nicht mehr bei euch leben.
Va: Ich weiß du hattest eine schwere Zeit und dann auch noch das mit Ate'yo und Ma'rali.. Sie haben mir die Wahrheit erzählt. Es tut mir leid das ich dir nicht zugehört habe.
Me: Es ist okay... warum ist Mom nicht mit dir gekommen?
Va: Es ist eine lange Reise hierher.. und deine Mutter.. sie ist Schwanger.
Me: Was?? Wieso hat sie nichts gesagt?
Va: Es gab nie den richtigen Zeitpunkt.. Trotzdem will deine Mutter das du hier bleibst.. Deine Mutter liebt dich über alles und sie will das du eine Auszeit bekommst.
Me: Es tut mir so leid.. (fängt an zu weinen)
Va: Tarya, es ist zu deinem besten! Wir werden dich besuchen kommen. Nun ich muss wieder gehen, deine Mutter braucht mich.. Wir lieben dich Tarya.. vergiss das niemals okay?
Me: Ich liebe euch auch.. Tschüss Dad.
Va: Auf Wiedersehen Tarya! (gibt mir einen Kuss auf die Stirn)

Mein Vater lächelt noch kurz, dreht sich um und verabschiedet sich von Ronal und Tonowari. Dann steigt er auf sein Ikran und fliegt davon.

Ein wenig später gehen ich und Tsireya am Strand entlang, auf dem Weg zu den Sully's. „Wie gehts dir nach dem Gespräch" fragt Tsireya mich vorsichtig, „Naja.. Meine Mutter ist schwanger.. aber ich soll hierbleiben, damit es mir besser geht.". „Wenn du irgendwann über deine Probleme reden willst, ich bin für dich da" sagt sie zu mir und lächelt, „Danke Tsireya, du kannst aber auch mit mir reden!" antworte ich ihr dankbar. Als wir bei den Sully's angekommen sind, kommen alle vier schon zur Tür. Ich schaue kurz in ihren Unterschlupf rein, da sitzt Toruk Makto mit seiner Frau. Ich schaue sie mit großen Augen an, als sie mich bemerken gucken sie mich verwundert an. Ich lächle kurz und schaue schnell wieder weg, aber leider in die Richtung von Neteyam der mich schon längst gemustert hat. Als wir zum Wasser gehen ruft jeder sein Ilu herbei und wir schwimmen los. „So wir sind angekommen, ich werde euch unseren Baum der Seelen zeigen! Kommt mit mir.". Damit taucht sie ab und wir schwimmen ihr hinterher. Unterwasser zeigt sie uns das wir Tsaheylu knüpfen sollen, also verbinden wir alle uns mit dem Baum.

Ich bin in meinem Heimat Dorf, ich bin 8 Jahre alt und spiele mit Ma'rali mit unseren Holzfiguren. Wir lachen und sind glücklich. Dann kommt Ma'rali's Vater rein, „Mari komm es ist spät wir gehen nachhause" sagt ihr Vater. „Nein Papa ich will noch nicht!!" antwortet Ma'rali traurig. „Komm du und Tarya seht euch morgen wieder." sagt er schließlich, „okay.. tschüss Tay!!" sagt sie nun und sie umarmt mich ganz fest. Dann verlassen beide unsere Hütte. Meine Mutter kommt rein und nimmt mich auf den Arm, „Tarya mein Schätzchen komm ich hab essen gemacht" sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn und wir setzen uns zu Papa an den Tisch.

Plötzlich beendet jemand das Tsaheylu, es ist Tsireya die mich panisch mit an die Oberfläche zieht. „Was ist los." Frage ich erschüttert bis ich Kiri sehe. „Schnell wir müssen zurück schwimmen" sagt Neteyam nun sehr laut. Wir alle rufen unsere Ilus und schwimmen so schnell es geht zum Dorf zurück.

Es ist nun ein Tag her das Kiri diesen Anfall hatte.. Wir alle stehen besorgt vor dem Unterschlupf der Sully's, da die Himmelsmenschen anscheinend nichts erreicht haben kommt nun die Tsahìk der Metkayina. Nach einer Weile kommt Jake zur Tür, „Kiri ist wach, aber sie ist noch sehr schwach. Neteyam, Lo'ak, Tuk kommt rein!". Da Tsireya und ich nicht mit rein durften, gehen wir nun am Strand spazieren. Doch da kommen schon Aonung und Rotxo auf uns zu. „Tarya, einfach vorbeigehen, ja?" sagt Tsireya mit ruhiger stimme „Okay..".

(Ao= Aonung, Ro= Rotxo, Ts= Tsireya, Me= Ich-Tarya)

Ao: Heyo! Tarya warte bitte.
Ts: Aonung lass sie in Ruhe!
Ao: Tarya? Hör mir bitte zu!
Me: Was ist?
Ao: Es tut mir leid.. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist.
Me: Eh.. ja ist ok...
Ao: Aber gefällt es dir nicht das du Aufmerksamkeit bekommst? Das gefällt Schlampen doch!? Hah.
Ro: Hahaha, du glaubst ja nicht ernsthaft das jemand auf dich steht, oder?
Ts: AONUNG!? Lass sie in Ruhe! (Schlägt ihm ins Gesicht)
Me: Ich.. ich..
Ao: Ich, ich.. nichts da, schau dich mal an, du siehst schlimmer aus als diese Waldkinder!

Das war's, ich renne mit Tränen in den Augen los. „TARYA WARTE!" hör ich Tsireya hinter mir schreien, doch ich höre nicht und laufe den kompletten Strand entlang. Irgendwann bleibe ich stehen, denn hier ist weit und breit kein Na'vi zu sehen.. Ich lass mich auf dem Sand nieder, ich denke drüber nach was Aonung gesagt hatte.. Stimmt es was er gesagt hat? Meine Haut ist weiß, ich bin sehr dünn und ich bin nicht annähernd so hübsch wie Tsireya. Lauter Tränen fließen an meiner Wange runter, langsam lege ich mich auf den Rücken und starre in den Himmel. Ich schaue mir jede Wolke am Himmel genau an, bis mir irgendwann meine Augen zufallen.

Neteyam ff &lt;3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt