Und ihr habt abgestimmt, die neuen Wetter-Feen... sind Mireille und Aurore! Glückwunsch!Auf dem Bildschirm fielen sich zwei Mädchen, beste Freundinnen in die Arme, auf ihren Gesichtern zeichnete sich pure Freude ab, bevor das Bild sich in schwarz auflöste.
Mit einem entnervten Stöhnen und Augenrollen, schaltete Marinette Dupain-Cheng den Fernseher aus. Auch wenn sie nach außen unverfroren wirkte, war ihr Verhalten nur der schwache Versuch das schmerzliche Stechen in ihrer Brust zu überspielen. Wie es wohl wäre eine beste Freundin zu haben? Doch bevor sie diese Gedanken hätte weiter schweifen lassen können, ermahnte sie sich zur Vernunft. Wer braucht schon Freunde, wenn man Macht haben kann?
Und Marinette Dupain-Cheng war mächtig, selbst wenn alle in ihr nur ein ganz normales Mädchen sahen, einen Außenseiter, Chloé Bourgeois Lieblingsopfer. Denn Marinette hatte ein Geheimnis, welches sie nie jemanden verraten würde, sie war Shadybug der geheime Schrecken von Paris.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Mädchens als sie an all die Male dachte, in denen sie die Stärkere war.
Auf der anderen Seite von Paris stand ein Vater vor der Tür seines Sohnes und überlegte anzuklopfen, um zu fragen, ob sie zusammen zu Mittag essen wollten. Laute Musik schalte durch die Tür, dröhnende Drumms, viel Gitarre und die Stimme des Sängers, der die Lyrics aus den Tiefen seiner Lunge schrie. Gabriel brauchte nicht hinhören, um zu erraten, worum das Lied handelte. Adrian hatte eine Vorliebe für jegliche Musik entwickelt, die sich um die Themen Tod und Schmerz drehten. Einen kurzen Moment noch blickte Gabriel auf seine geschlossene Faust, die das Metall der großen Flügeltür streifte, bevor er sie sinken ließ. Als er ausatmete schienen seine Schultern schwerer zu werden. Adrian hatte nach der Schule sehr klar gemacht, dass er heute nicht mehr gestört werden wolle und Gabriel respektierte, dass sein Teenager Sohn auch seinen Freiraum brauchte. Doch die Kälte in Adrians Augen schien heute noch eisiger als sonst und ließ Gabriel keine Ruhe.
Dennoch, da gab es nichts, was er aktuell machen könnte, Adrian würde schon zu ihm kommen, wenn er bereit ist. Gabriel straffte die Schultern und begab sich zu seinem geheimen Versteck, es gibt nie nur eine Chance für eine gute Tat.
Adrian lag auf seinem Bett und ließ die Musik auf sich einwirken wie ein Donnerregen auf nackte Haut. Erbarmungslos, kalt, fast schmerzhaft.
And they found you on the bathroom floor/ I miss you/ I miss you, so far
Gerard Way schrie die Worte, das Einzige, was ihm noch ein Gefühl von Vertrautheit gewährte. Davon verstanden zu werden. Adrian fühlte sich verankert und...glücklich? Wenn er ehrlich mit sich war, wusste er nicht mehr, wie sich echtes Glück anfühlte. Die Sorte von Glück die bei dir bleibt und nicht innerhalb von Sekunden wieder verfliegt. Er rollte sich zur Seite und vergrub seinen Kopf in sein Kissen. Er wünschte er würde nicht so viel denken, wenn er Claw Noire war, war sein Leben viel leichter. Er konnte einfach sagen, was ihm auf der Zunge lag, vergessen dass seine Mutter tot war und er in der Schule ein absoluter Loser war, den keiner richtig leiden konnte. Als Claw Noire war er frei. Alle anderen wussten nicht, was sie verpassten, wussten nicht wie es ist, wahrhaftig frei zu sein. Glück sei überbewertet, entschied Adrian und schaltete zum nächsten Lied.
In einem evakuierten Nachrichten Studio hielt Shadybug hielt Mireille in ihrem eisernen Griff, ein lässiges Lächeln auf ihren Lippen. Das neue Wettermädchen zappelte in ihren Armen, aber hatte keine Chance gegen die Schurkin.
„Sind unserer kleinen Wetterfee etwa die Flügel ausgefallen und so völlig allein, war dann wohl doch nichts mit bester Freundin, oder?" säuselte Shadybug sichtlich amüsiert.
„Wieso machst du das? Ich kenne dich nicht mal, lass mich los, du kriegst nichts von mir!", protestierte Mireille, dessen Bemühungen an Verzweiflung grenzten. In einem Moment hatte sie noch das Gefühl vor Glück zu schweben und dann sind plötzlich alle Lichter im Film Studio ausgegangen. Um sie herum verfielen die Leute in Panik, es rannten welche an ihr vorbei, rissen sie weg von Aurores Seite. Mit einem festen Griff zog sie ein Mädchen an sie, in der Dunkelheit konnte sie nicht wahrnehmen außer das rote Schimmern in den Augen der Fremden.
DU LIEST GERADE
Miraculous- Crimes of Shadybug and Claw Noir
FanfictionIn einer parallelen Welt, einem dunklen Paris, kämpfen zwei Teenager täglich ums überleben. Das einzige was ihrem Alltag Sinn gibt sind die Verbrechen die sie im Namen des Supreme verüben. Maskiert als die Bösewichte Shadybug und Claw Noir verbreite...