Der helle Schein des Vollmondes warf ein sanftes Licht durch die großen Fenster und erhellte den langen Gang vor mir genau im ausreichenden Maß. Zur Sicherheit warf ich nochmals einen Blick auf das Display meines Smartphones, auf dem der Bauplan des Museums mit all seinen Sicherheitskameras angezeigt wurde.
Ich konnte es noch immer nicht fassen, wie leicht die Sicherheit in diesem Museum war. Sicherlich, es war kein großes, aber dennoch hatte ich gerade in Tokio mehr erwartet. Stattdessen war es nicht nur ein leichtes gewesen, sich hier für kurze Zeit als Mitarbeiterin einzuschleichen, nein ich hatte mich mit Leichtigkeit in den Server hacken und das Alarmsystem neu programmieren können. Dennoch konnte ich nicht vorsichtig genug sein. Eine lokale Diebesbande, die sich selbst Black Foxes nannten, hatten eine Warnung geschickt, dass sie heute Nacht ein Gemälde aus eben diesem Museum stehlen wollten, in dem ich mich gerade befand. Und genau auf diese Bande wartete ich. Mein Ziel war es nicht, ebenfalls etwas zu rauben, sondern ich hatte es momentan auf etwas viel simpleres abgesehen: die Diebe selbst.
Mit etwas Bargeld, den nötigen Kontakten und etwas Geduld, war es ein leichtes gewesen, dass nächste Ziel der Black Foxes auszumachen: Ein Gemälde mit dem Titel Far Away, gemalt von dem verstorbenen Leonardo da Vinci von Japan. Nun musste ich nur noch das Gemälde holen und das Spiel konnte beginnen...
Keine fünf Minuten später hatte ich mein erstes Ziel gefunden. Vorsichtig, um das kostbare Gemälde nicht zu beschädigen, nahm ich es von der Wand, verstaute es in der leeren Reisetasche, die ich mitgebracht hatte und schlich mich aus dem Ausstellungssaal. Kaum hatte ich den Flur wieder betreten, vibrierte das Handy in meiner Tasche. Ich checkte kurz die Benachrichtigung und verzog die Lippen zu einem zufriedenen Lächeln. Die Diebe waren eingetroffen. Schnell tippte ich eine Nummer, die ich niemals wieder in meinem Leben wählen würde. »Jetzt!« mit diesem knappen Befehl in Deutsch, legte ich auf, verband das Headset mit meinem Smartphone und hackte mich mit geübten Handgriffen in die Wireless-Verbindung des Hackers der Black Foxes.
Ich musste zugeben dieser Hacker, Takuto Hirukawa, war extrem talentiert. Seit knapp zwei Monaten hatte ich einige Raubzüge der Diebe aus sicherer Entfernung überwacht und versucht eine Schwachstelle in seiner Programmierung zu finden, aber schlussendlich war es mir vor anderthalb Wochen gelungen, ohne dass der Gute etwas davon merken würde. Nachdem war es simpel einen Trojaner einzuschleusen, der mich über alles auf dem Laufenden hielt, was der Hacker auf seinen Systemen veranstaltete. Lustiger Weise waren sie nur nicht vorsichtig genug, ansonsten hätten sie keine Hinweise auf ihre Identität zusammen mit ihren Missionen auf ihrem Server gespeichert. Gut verschlüsselt zwar, aber nicht gut genug.
Der Sensor auf meiner digitalen Kopie des Bauplanes begann genau in dem Moment eine Bewegung in unteren Stockwerk zu signalisieren, als ich mich in die Kommunikation gehackt hatte.
»...zur Hölle, ist da los?«, sofort identifizierte ich die Stimme aus dem Headset mit der von Riki Yanase, dem Anführer und Missionsplaner der Black Foxes.
»Shit, ich habe keine Ahnung. Die Bullen hatten das gesamte Gelände umstellt, wie erwartet, plötzlich sind sie mit quietschenden Reifen abgerauscht«
Es war richtig lustig, wie angepisst der Hacker klang.
»Check das sofort ab, irgendwas ist hier faul«
»Fuck! Riki, Kenny, Hiro - ihr seid nicht alleine. Die Scans zeigen keine Wachen, aber eine einzelne Person genau über euch, im zweiten Stock«
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The Last Thief
FanfictionIch habe nach langen Überlegeungen das erste Kapitel noch einmal komplett umgeschrieben, um die Geschichten des Games selbst noch einmal ganz anders umsetzen zu können. Ich hoffe, euch gefällt diese Version auch besser. ;-) The Last Thief ist eine F...