33: Zukunft?

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Es war mittlerweile nach Mitternacht und selbst Don und Mel hatten sich vor einer halben Stunde verabschiedet. Nur noch Jazz, Elli, James und Tom waren hier - und natürlich Lance und ich. Da es eine warme Nacht war, saßen wir noch immer draußen. Der Platz vor dem Sportcenter wurde von ein paar Laternen noch genug erhellt. Und eigentlich waren wir damit beschäftigt, schonmal ein wenig aufzuräumen. Eigentlich.

"Ich will jetzt endlich da drauf, immerhin sieht uns jetzt keiner mehr," kicherte Elli plötzlich und war schon dabei, auf die Hüpfburg zu klettern, die eigentlich für die Kinder während der Feier aufgestellt worden war. Doch da wir schon einige Bier intus hatten, wirkte das Ding ziemlich verlockend. Also sahen Jazz und ich uns nur kurz an, bevor wir Elli folgten.

Natürlich hatten wir alle 3 vorher unsere Schuhe ausgezogen und hüpften nun lachend und barfuß auf dem aufblasbaren Gummigebilde herum.
"Das wollte ich schon den ganzen Tag machen!" kicherte Elli und hüpfte auf uns zu. "Ich auch," gab Jazz zu und ich nickte zustimmend: "Oh ja."
Wir fassten uns an den Händen, so dass wir einen Kreis bildeten, und hüpften gemeinsam immer wieder kichernd auf und ab.

Unser lautes Lachen weckte ziemlich schnell die Ausmerksamkeit der Männer und so dauerte es nicht lange, bis alle drei mit verschränkten Armen und skeptischen Blicken vor der Hüpfburg standen und uns zusahen.
"Kommt schon, lasst uns nicht alleine," rief Elli lachend, doch die Herren taten so, als seien sie erwachsen, und schüttelten mit ernsten Blicken die Köpfe.

Jazz, hüpfte zum Rand uns griff James' Hände, als sie auf den Knien vor ihm landete: "Ich weiß, dass du es auch willst." Sie grinste und kicherte. James versuchte sichtlich, stark zu bleiben, doch dann grinste er: "Ach scheiß drauf!" und zog ebenfalls seine Schuhe aus. Er krabbelte auf die Hüpfburg und wurde von Jazz sofort zu ihr gezogen, was dazu führte, dass die beiden Sekunden später lachend hin und her kullerten.

Lance deutete auf die beiden und sah Tom fragend an: "Hat er uns gerade verraten?"
"Ich fürchte, wir haben keine Chance," erwiderte Ellis Verlobter und zog nun ebenfalls seine Schuhe aus. Während Elli ihn hüpfend in Empfang nahm, ergab Lance sich schließlich augenrollend. Ich sah ihm grinsend zu, wie er seine Schuhe auszog und dann ebenfalls auf die Hüpfburg kletterte.

"Na endlich!" Lachend schlang ich meine Arme um seinen Nacken und hüpfte vor ihm auf und ab, wodurch er zwangsweise mitwippte.
"Ich glaub es einfach nicht," grinste er und drückte mich dann lachend an sich, damit wir zusammen hüpfen konnten.

Eine Weile später lagen wir alle paarweise auf dem Boden der Hüpfburg, schnappten nach Luft und sahen uns den sternenklaren Himmel an.
"Das war großartig," lachte Jazz und kuschelte sich an James, der ihr nickend zustimmte.
"Ich gebe es ungern zu, aber es hat Spaß gemacht," warf Tom schließlich ein und von Elli erklang nur ein zufriedenes Kichern.
Lance sagte nichts, küsste nur meine Stirn und drückte mir an sich. Mein Kopf lag auf seiner Brust und er hatte seine Arme um mich geschlungen.

"Eine Sternschnuppe!" rief James plötzlich und deutete in den Himmel. Wir alle sahen ihr nach und als sie Sekunden später verschwunden war, hob Elli ihren Kopf: "Habt ihr euch alle was gewünscht?"
Wir konnten diese Frage alle mit Ja beantworten und genossen dann noch eine Weile die Stille.

Irgendwann rafften wir uns wieder auf und räumten tatsächlich noch ein wenig auf. Vorallem brachten wir die Stühle und Tische in die Halle, damit sie über Nacht nicht verschwanden.
Es war vier Uhr morgens, als wir uns schließlich verabschiedeten. Wir hatten alle getrunken, also traten wir den Heimweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß an. Zum Glück wohnten wir alle nicht zu weit weg vom Sportcenter.

"Meine Wohnung ist näher," gähnte ich, als wir an der Bushaltestelle ankamen. Lance sah auf den Fahrplan, wann der Nachtbus kommen würde. "Zwanzig Minuten..." murmelte er und sah mich fragend an.
"Laufen?" schlug ich vor und er nickte, griff meine Hand wieder und verschränkte seine Finger mit meinen.
"Das war ein schöner Tag, oder?" meinte er, während wir die menschenleere Straße entlang liefen.

"Ja. Aufregend, aber schön." Ich sah ihn an und er lächelte: "Wir sind ein gutes Team, Emm. Nicht nur beruflich..."
Nickend stimmte ich ihm zu und sah auf unsere verschränkten Hände: "Die letzten Wochen waren verdammt schön, Lance."
"Ja," grinste er. "So kann's weitergehen, oder?"
Er blieb stehen und sah in meine Augen: "Was hast du dir gewünscht?"
"Das darf ich dir nicht sagen," antwortete ich ihm lachend und legte dann meine freie Hand in seinen Nacken, um ihn sanft zu küssen.

"Wenn es in diese Richtung ging, gefällt es mir," flüsterte er jetzt gegen meine Lippen und wir verharrten für einige Sekunden in dieser Position. Dann liefen wir weiter und kamen gegen fünf Uhr an meiner Wohnung an. Müde warfen wir unsere Schuhe im Flur von uns und während Lance im Bad verschwand, holte ich uns Wasser aus der Küche und ging damit ins Schlafzimmer. Ich zog mich und ging nach ihm ins Bad, um mich fertig zu machen.

Als ich zurück kam, lag er nur in Shorts auf meinem Bett, hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und drehte jetzt seinen Kopf zu mir.
Sein Lächeln haute mich noch immer jedes Mal um und wärenich nicht so müde gewesen, wäre ich bei diesem Anblick am liebsten über ihn hergefallen. Doch so krabbelte ich grinsend auf das Bett und legte mich kurzerhand auf ihn.
Lance legte seine Arme jetzt um mich gab mir einen sanften Kuss.

Zufrieden und müde legte ich meinen Kopf auf seine Brust und genoss das sanfte Streicheln seiner Finger auf meinem Rücken.
"Bist du noch wach?" fragte er eine Minuten später. Ich gab einen zustimmenden Laut von mir, ließ meine Augen aber geschlossen?
Er strich sanft durch meine Haare: "Was hältst du davon, wenn wir nochmal ein paar Tage wegfahren? Irgendwohin, wo es schön und ruhig ist? Vielleicht an einen See oder in die Berge?"

Jetzt öffnete ich meine Augen doch noch einmal und hob meinen Kopf, um ihn wieder anzusehen: "Nur wir zwei?" Ich grinste und er nickte: "Haben wir uns doch verdient, oder?"
Mir gefiel die Idee und ich küsste ihn sanft: "Das wäre wundervoll, Lance."
Er sah mich erleichtert an: "Dann... dann kannst du am Montag gleich Mr. Fisher fragen, ob du kurzfristig Urlaub nehmen kannst. Und morgen schauen wir erstmal, wo wir hinfahren können."

"Und das Gym?" hakte ich nach, doch er zuckte mit den Schultern: "Für ein paar Tage kommen Don und die anderen alleine klar. Und noch ist Urlaubssaison, da sind sowieso viele der Kids nicht da."
Ich hob meine Hand und kraulte sanft durch seine Haare: "Dann machen wir es so."
Selig grinsend sah er mich an und ich küsste ihn noch einmal, bevor ich meinen Kopf wieder auf seine Brust legte. Eng umschlungen schliefen wir kurz darauf schließlich ein.

Am nächsten Tag, sahen wir uns online nach Urlaubsmöglichkeiten um und fanden eine kleine Hüttenvermietung an einem See. Dort standen nur wenige Hütten direkt am See und inmitten von Wald und Natur.
Wir zögerten nicht lange, riefen dort an und hatten Glück. Eine der Hütten war für die übernächste Woche frei.
Am Montag erklärte ich Mr. Fisher, dass wir eine schnelle Entscheidung brauchten und er stimmte meinem Urlaubsantrag zum Glück zu.

Und so fuhren wir eine Woche später mit Lance Auto los. Goldie gaben wir vorher wieder bei seiner Mum ab, die mir berichtete, dass sie sich mit meiner Mutter bereits über die Neuigkeiten ausgetauscht hatte.
Wir verbrachten ein paar wunderschöne ruhige Tage zu zweit, gingen viel spazieren, nutzten das klare Wasser des Sees zum baden und genossen unsere neu entstehende Beziehung.
Zwischendurch sprachen wir viel über früher, darüber, warum es zwischen uns so schief gelaufen war und was wir jetzt tun konnten, damit es diesmal klappte.

Und diesmal schafften wir es. Wir überstanden die ersten Probleme und Missverständnisse, die sich auftaten vorallem, indem wir ehrlich zueinander waren und viel miteinander sprachen. Als das halbe Jahr, um das ich ihn gebeten hatte, vorbei war, sahen wir uns nach einer gemeinsamen Wohnung um und zogen kurz darauf tatsächlich zusammen.
Mit Goldie im Schlepptau richteten wir unser gemütliches Zuhause ein, das den perfekten Mix aus unseren Stilen wiederspiegelte.

Und so wuchsen wir immer enger zusammen und freuten uns auf die gemeinsame Zukunft. Und die sollte noch einiges für uns bereit halten.

ENDE

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