I Killed You

»I'll kill you, or I won't«

Wenn sein eigener Cousin einfach nur dumm rumsaß und buchstäblich Löcher in die Luft starrte musste er selbst die Sache in die Hand nehmen.
Völlig gelassen schauten sich Toji und Megumi achselzuckend an. »Nao, das legt sich wieder. Naobito hat uns untersagt etwas zu unternehmen« äußerste sich Toji, während Megumi, sein Sohn nur gelangweilt im Essen herumstochert.

»Ihr zwei Clowns, diesem alten Säufer ist doch nur sein kostbarer Sake wichtig, was ist mit dem Kodex?«
Rasend vor Wut donnerte seine Faust auf den Tisch. »Man ey, jetzt ist die Suppe übergeschwappt, reg dich mal wieder ab. Nur wegen ein paar Gerüchten«
Diese Gleichgültigkeit die dieser Bengel immerzu ausstrahlt macht ihn nur noch aggressiver.
»Dämliche Idioten«
Toji sah zu ihm auf. »Sei vernünftig, du weist wie ernst es Naobito bei seinen Strafen ist«
Nickend deutet Megumi auf seine linke Gesichtshälfte. »Vergiss es, ich leg mich mit diesem Irren kein zweites Mal an«

Eine lange Narbe erstreckte sich auf Megumi's Gesicht, von Haaransatz bis runter zum Kinn.
Naoya wand sich von diesen zwei Vollidioten ab und verließ das Anwesen.
Solche Lügen auf sich beruhen zu lassen, ließ er keinesfalls zu.
Diese weiße Besenfresse kann was erleben.
Also machte sich der Yakuza schnurstracks auf den Weg zur aktuellen Feindesgruppe, die sich im östlichen Bezirk der Stadt befand.

Als Naoya vor den Toren dieses Anwesen stand schoss er auf das Klingelschild.
Sekunden später erklang eine mechanische Stimme aus der Sprechanlage.
»Horaaa, ist das eine Erklärung für einen Kampf«
Naoya lugte zu der kleinen Cam über der Klingel.
»Öffne die Tür, wir haben was zu klären, Satoru«
Ein Kichern drang aus der Sprechanlage.
»Da bin ich ja mal gespannt was du so zu erzählen hast, du weist wo du mich findest«

Surrend öffneten sich die Tore des luxuriösen Anwesens. Normalerweise konnte man nicht einfach so in fremdes Territorium eindringen, aber bei Satoru wusste man nicht, was er vorhatte. Er blieb wachsam und überquerte den Hof.
Die Tür stand offen und so betrat Naoya das Anwesen, in dem sich einige Mitglieder des Gojo-Clans befanden.

Missmutig steckten einige Mitglieder die Köpfe zusammen, während andere ihn einfach ignorierten.
Er wusste nicht hundertprozentig, wo sich der weißhaarige Idiot aufhielt, aber Naoya ahnte es.
Die Treppe hoch bis zur dritten Etage kam er schließlich vor einer weißen Marmortür zum stehen, von der anderen Seite drangen Stimmen zu ihm nach draußen.
Wohlwissend das er alleine war drückte Naoya die Tür zu der anderen Seite auf, die Gespräche verstummten als er eintrat.
»Ahh, Naoya welch Überraschung« Fingerschnipsend befehligte der andere nun seine Mitglieder den Raum zu verlassen.

»Spar dir dein Theater«
Satoru's Züge änderte sich abrupt.
»Nicht so grantig Zenin-Boy«
Wütend griff Naoya nach seiner Waffe richtet sie auf diesen überheblichen Kerl.
»Ich töte dich, wenn du dein verficktes Maul nicht hältst«
Mit einem eiskalten Ausdruck stand der Kerl von seinem Stuhl auf, auf dem er saß, blieb vor ihm stehen.
»Na los, Knall mir den Schädel weg«
Provozierend griff der Yakuza nach der Waffe, drückte den Lauf an seine Stirn.
Verwirrt zögerte Naoya ein Sekunde, doch es war zu spät, der weißhaarige überwältigte ihn.

»Lass los, ich bin...«
Satoru dirigierte ihn zum Billardtisch in der Mitte und drückte ihn mit dem Oberkörper auf das Holz. »Erzähl weiter, ich bin ganz aufgeregt, was du zu sagen hast.«
Aufgebracht versuchte Naoya seinen Standpunkt zu erklären.
»Solche Lügen, wie kannst du es wagen...«
Plötzlich spürte er was an seinem Hintern.
»Hm? wolltest du noch etwas sagen? Oder hat dich etwas aus der Ruhe gebracht?«

Dieser Bastard!

Sanft strich Satoru ihm über den Arm, gelangte an sein Handgelenk und löste die Finger, die sich um die Waffe gekrallt hatten.
»Mensch Naoya. Einem Feind den Rücken zukehren endet meist mit dem eigenen Tod«
Ein völlig neues Gefühl breitet sich rasend schnell in ihm aus.
Während der Mann hinter ihm seine Waffe entwendet, fing er an Gefallen daran zu finden.
Ein Klicken ertönt an seinem Ohr. »Es wäre Schade dich jetzt schon zu töten, immerhin wäre das aber auch hinsichtlich der Lage eine Art Selbstverteidigung«