Es war der erste Tag der Sommerferien. Voller Vorfreude was der Tag bringen würde stand ich aus meinem Bett auf, zog die Vorhänge auf und suchte mir etwas schönes zum Anziehen heraus. Anschließend machte ich mich auf den Weg in die Küche und bereitete das Frühstück vor. Damit fertig ging ich in Ethans Zimmer um ihn zu wecken. Als ich die Tür öffnete war es stockfinster in dem Raum. Eigentlich wenig verwunderlich, trotzdem hatte ich das Gefühl das irgendwas nicht stimmte. Nachdem ich die Vorhänge aufgezogen hatte ging ich zu seinem Bett. "Ethan, komm steh auf, es ist schon nach zehn." Gerade als ich ihn ein bisschen wach rütteln wollte sank ich mit meiner Hand im Bett ein. Ich schlug die Decke zu Seite, unter der ein paar Handtücher und Klamotten zum Vorschein kamen. "Verdammt!" Wütend verließ ich das Zimmer und knallte unsanft die Zimmertür hinter mir zu. Dieser Junge konnte echt nur Probleme machen. Verärgert fing ich an das Telefonbuch nach den Nummern seiner Kumpels durchzugehen. Bei der letzten Nummer angekommen, mich hatte der Mut schon fast verlassen, meldete aich die verschlafene Stimme von Simon, Ethans bestem Freund. "Hallo?", fragte er verwundert. "Oh hallo Simon, hier ist Erin", begann ich mit zuckersüßer Stimme. "Ich vielleicht mein liebster Bruder bei dir?" "Kann sein, kommt drauf an wie deine Reaktion darauf ist", sagte er verunsichert. "Ich bin stinksauer, du holst mir jetzt sofort meinen Bruder ans Telefon", brüllte ich schon fast. "Okay, okay, ist ja schon gut.. Ethan, das ist für dich. Deine Schwester." Ich hörte wie das Telefon herumgereicht wurde, doch plötzlich fing es an in der Leitung zu tuten. Dieser Mistkerl hatte einfach aufgelegt. Aber so leicht würde er mir nicht davon kommen. Ich nahm mir meine Autoschlüssel und machte mich dann auf den Weg zu Simon. Dabei war eins klar: Ich würde bei meinem Bruder keine Gnade walten lassen. Dieser Idiot hatte es tatsäclich schon wieder geschafft mich zu hintergehen. Während ich im Auto saß und mich über meinen Bruder aufregte bemerkte ich, dass ich noch in Jogginghose und Schlumpertop war. Na toll, wenn ich mch jetzt vor Ethan stellen würde und in diesem Aufzug versuchen würde ihm klar zu machen dass seine Aktion vollkommen daneben war würden er und sein wahrscheinlich einfach nur einen Lachanfall bekommen. Also drehte ich um und entschied mich dazu, bis zum Abend zu warten ob er von alleine wiederkommen würde. Wenn nicht würde ich einfach hinfahren (diesmal jedoch in einem ernst zu nehmendem Outfit) und ihm ne ordentliche Standpauke zu halten.
