"Schatz, es ist zwanzig nach sechs! Ich muss auch noch ins Bad!"
Lexi verdrehte die Augen und begann die Sprachnachricht von Kiara anzuhören.
Sie sprach davon, dass sie für ihr Studium ein Projekt erarbeiteten sollte. Eines, bei dem sie Produktverpackungen für reale Firmen designen sollte.
Kiara hatte die Angewohnheit sich genau für die Sachen oder Aufgaben zu interessieren, die am Anspruchsvollsten waren.Lexi lächelt. Sie sah im beleuchteten Spiegel wie sich ihre Mundwinkel hoch zogen, während sie der Stimme ihrer Besten Freundin lauschte.
Sie verschmierte die BB-Cream mit ihren Fingerspitzen und trat einen Schritt zurück." ...Jedenfalls muss ich das Projekt jetzt wohl alleine machen. Positiv daran ist, dass ich alleine bin, denn ich muss auf niemanden achten.
Also ich hab diesem CEO geschrieben. Einem Magnus Birkenmüller und der hat mir innerhalb von zwei Tagen geantwortet und wollte mit mir telefonieren...." - Lexi unterbrach ihre Morgenroutine und starrte ihr Handy an.Sie riss die Badezimmertür auf.
"Ben, du glaubst nicht was Kiara mir gerade erzählt!", sie strahlte in ein düsteres Gesicht.
"Lexi, ich muss auf Klo! Außerdem musst du dich beeilen!", Ben rauschte an Lexi vorbei ins Bad. Kurz bevor er die Tür zu schlug, drehte er sich noch einmal zu ihr um und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
"Wie spät ist es denn?", Lexi sprach mehr zu sich selbst. Sie riss ihren linken Arm hoch und starrte auf ihre Armbanduhr. Dann wirbelte sie herum und stürmte in die Küche um ihr Essen für die Arbeit fertig zu machen.
***
Auf dem Weg zur Arbeit hörte sich Lexi den Rest der Sprachnachricht von Kiara an.
"... und ich habe mit ihm am kommenden Dienstag einen Termin zum Telefonieren.
So ich hab jetzt 6 Minuten geredet und werde jetzt auch mal ins Bett gehen, ist wirklich spät geworden. Gute Nacht.", exakt in dem Moment in dem Lexi auf den großen Parkplatz des Stahlhändlers fuhr, war die Sprachnachricht beendet.Sie schwang ihre Beine aus dem Auto und ging gedankenversunken auf die braune Tür zu. Der Eingangsbereich der Firma in der Lexi seit nun mehr drei Jahren arbeitete war im 80er Jahre Stil gehalten und auch die Flure erinnerten noch ein klein wenig daran, dass dieses Gebäude eins ein Wohnhaus war. Der Gründer hatte im Erdgeschoss die Firma gegründet und im Obergeschoss mit seiner Familie gewohnt.
Im Laufe der Jahre war die Firma zu dem Spezialhändler für Rohrverbindungsteile geworden, die sie heute war.Lexi blieb im dunklen Flur stehen. Schnell tippte sie eine Nachricht an Kiara.
"Jetzt stell dir mal vor der Typ ist Ende Zwanzig oder Anfang Dreißig, sähe verboten gut aus und du arbeitetest für ihn..", dahinter setzte sie einen Traumwolken-Smiley.
Dann hielt Lexi ihren Pieper an die Stempeluhr und begann ihr Tagwerk.***
Der dumme Wecker hörte einfach nicht auf zu schreien.
Kiara wälzte sich im Bett herum und tastete blind nach ihrem Handy und versuchte den Wecker aus zu stellen.7:30 Uhr - leuchtete ihr entgegen. Eindeutig zu früh, wie sie empfand. Am Abend vorher war es spät geworden, da sie noch bis zwanzig nach neun in der Studentenversammlung festgesessen hatte. Eigentlich war ihr Plan gewesen früher zu Hause zu sein, aber ihre Kommolitonen hatten sie kurz vor dem Ausgang aufgehalten. Für Kiara hatte es kein Entkommen gegeben. Die Dreiviertel Stunde Bahnfahrt tat dann ihr Übriges, sodass sie erst weit nach elf Uhr ins Bett gekommen war.
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Eis Zu Weihnachten
RomanceIm weihnachtlichen München lernt ein Millionenerbe, dass sein Herz doch nicht so vereist ist, wie er dachte. Und eine Studentin entdeckt, dass es manchmal auch gut ist, für sch selber einzustehen.