Pov.Dalia
Ich war gerade auf dem Weg in den Matheraum, als mir von der Seite ins Bein gegrägtscht wurde. Als wäre ich nicht so schon spät dran. Jetzt müsste ich auch noch mein Zeug, das ich so eben auf der Treppe verteilt hatte wieder einsammeln. Ich schaute genervt zur Seite, die Person an, die mir gerade zu einem blauen Knie verholfen hatte. Die Person, die niemand anderes war als Brooklyn. Seit der sechsten Klasse hatte sie irgendwas gegen mich. Ich war mittlerweile dran gewöhnt das sie ihre hässligen Beine nicht bei sich lassen konnte. Ich warf ihr nur einen angepissten Blick zu und wendete mich dem Aufsammeln meiner Hefter. Sie sah mir, wie sooft, dabei zu. "Also ganz ehrlich, wenn du so gern Körperkontakt mit mir hättest, dass du nicht mal warten kannst bis ich die letzte Treppenstufen erreicht hab, dann sag's doch einfach." Sie sah mich nur emotionslos an. Sie hatte es nicht so mit dem lächeln. Zumindest nicht in meiner Anwesenheit. Ich rappelte mich, nachdem ich auf dem Boden gekrochen bin wie ein Regenwurm um mein Zeug aufzuheben, wieder auf und machte mich auf den Weg in meinen Raum. Dort angekommen durfte ich mir natürlich erstmal eine Standpauke von meinem Lehrer anhören, wie ich es mir denn erlauben könnte schon wieder zu spät zu sein. Ich konnte seine dummen Reden mittlerweile auswendig. Ich setzte mich auf meinen Platz und packte meine Mathesachen aus. Einige Minuten vergingen, in denen ich eigentlich hauptsächlich damit beschäftigt war in meinen Block zu kritzeln als die tür auf ging und Brooklyn den Raum betrat. "Tschuldigung dass ich zu spät bin. Ich musste meine Sachen noch aus dem Spint holen." Der Lehrer sagte ihr nur sie solle sich bitte hinsetzen. Kein Wunder, dass der Lehrer ihr keinen Vortrag hielt. Ihre Eltern waren ja schließlich mit dem Schulleiter befreundet und dazu noch stinkreich. Ich hingegen lebte mit meinem Vater in einer Einzimmerwohnung. Sein Traum war es schon immer, dass ich irgendwann mal einen guten Abschluss mache und mit einem Typen zusammen komme, der gut verdient. In wie fern das mit dem Abschluss mit meiner Einstellung zur Schule funktionieren sollte wusste ich zwar nicht, aber nagut. Brooklyn setzte sich auf ihren Platz relativ weit hinten. Ich allerdings saß in der ersten Reihe, genau vor dem Lehrer. Die Stunde zog sich mal wieder extrem. Aber ich wollte eh nicht in die Pause. Meine einzige Freundin in dieser Schule war krank. Schon seit Montag. Und es ist schon Dienstag! Also hätte ich in der Pause eh keine Beschädigung außer in irgendeiner Ecke zu sitzen wie bestellt und nicht abgeholt und meine Zeit damit zu verbringen am Handy zu spielen. Es klingelte und wie schon gesagt begab ich mich auf den Hof und setzte mich auf die Wiese, neben einen Baum und tippte auf meinem Handy rum. Es war echt warm heute. Fast 37°. Die Sonne scheinte mir, trotz des Schattens des Baumes ins Gesicht. Zumindest so lange bis sich diese Intelligenzallergikerin namens Brooklyn vor mich stellte. Sie schaute mich stumm an. "Also ich wusste ja dass die Pause hässlich wird aber mir dir hab ich jetzt wirklich nicht gerechnet." Immernoch keine Reaktion ihrer Seits. Ich entschloss mich dazu aufzustehen und mich wo anders hin zu setzten, als ich auch noch ihre Freunde auf mich zukommen sah. "Ich hätte schon mal wieder Lust sie zu treffen. Ihr nicht? Privat. Mit einem Stein oder so." Ihr Freunde lachten. Ich weiß nicht was trauriger ist. Das sie denkt mich mit sowas verletzten zu können oder das sie mit zwei IQ punkten weniger Klettverschlüsse an den Schuhen bräuchte. Ich entschied mich dazu mich einfach auf der Toilette zu verkriechen bis die Stunde vorbei war. Den nächsten Kurs hatte ich ja glücklicherweise eh nicht mit ihr. Ich wartete extra noch ein wenig länger um den Kontakt mit ihr so gut wie möglich zu vermeiden. Nur noch ein paar Meter bis zu meinem Raum aber natürlich musste sie aus dem Treppenhaus in meine Richtung abbiegen. "Wow, mehr als tausend schüler an dieser Schule und ich begegne gerade dir. Man könnte fast meinen du stalkst mich." Sagte ich belustigt und wollte gerade an ihr vorbei gehen, als sie mich am Arm packte und gegen die Wand drückte. Den einen Arm an meinem Hals und den anderen neben meiner hüfte an die Wand gestützt lehnte sie sich mit dem Gesicht so nah an mich, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. "Hör mal zu Süße, wenn du nicht willst dass dein Leben noch beschissener wird als es eh schon ist, dann hör auf so zu tun als wärst du lustig okay. Du bist peinlich und falls dir das noch nicht klar geworden ist, dann muss ich wohl dafür sorgen, dass es das wird." Sie sagte diese zwei sätze nicht wütend oder drohend. Eher ruhig und irgendwie ein bisschen flirty. Nachdem sie das gesagt hatte kam sie noch ein bisschen näher an mich rann, bis ihre Lippen quasi auf meinem Hals lagen. Keine Ahnung was für eine kranke Art von umgedrehter Psychologie das darstellen sollte aber ich ließ es einfach passieren. Sie ließ nach wenigen Sekunden von mir ab, grinste mir mit einem Fake Lächeln entgegen und ging. Ich machte mich schnell auf den Weg in meinen Klassenraum, um nicht schon wieder zu spät zu sein und kam gerade so noch rechtzeitig an.Pov.Brooklyn
Ich ließ von ihr ab, lächelte sie falsch an und sie trampelte stolpernd in ihren Raum. Ich weiß nicht wieso aber ich liebte es sie so zu verunsichern. Es war einfach. Man sagt das sie peinlich war, was auch der Wahrheit entsprach, dann kam man ihr etwas zu nah und auf einmal kann sie nicht mehr geradeaus laufen ohne zu stolpern. Man könnte fast meinen diese Gesichtsgrätsche simpt für mich.
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Can't help falling (wlw)
RomanceWir kennen doch alle diese Person die wir über alles hassen. Die einfach dumm, arrogant und scheiße ist. Die wir gerne die Treppe runter schubsen wollen. Die wir gerne niemals wiedersehen würden. Aber wir kennen es doch alle wenn diese Gefühle sich...