Kapitel 1

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,,Du kannst hier nicht länger bleiben Y/N. Es ist zu gefährlich für dich" drang seine Stimme nebelartig zu mir hindurch. Ich realisierte es kaum, war zu benommen von dem, was hier gerade passierte. Er packte mich an den Schultern und schüttelte mich. Ich kehrte in die Realität zurück. ,,Hast du verstanden, was ich gesagt habe?" wiederholte er. Ich sah wie gebannt in seine grünen Augen. Diese grünen Augen, die mich vom ersten Moment an, in dem unsere Blicke sich je getroffen hatten, vollkommen in ihren Bann gezogen hatten. Wie in Trance fuhr ich  mit meinen Augen seine markanten Wangenknochen entlang. Sie passten perfekt zu ihm und hatten mich schon seit unserer ersten Begegnung fasziniert. ,,Wir sind soweit Bruder" drang eine weitere vertraute Stimme zu mir hindurch. ,,Ich komm nicht an sie ran. Es ist, als stände sie unter Schock" gab die erste Stimme von sich. Ein großer Mann mit langen blonden Haaren trat vor mich und schüttelte mich sanft. Ich blinzelte und erkannte ihn. Thor sah mich eindringlich an. Vor einem Jahr hatte er mich mit in seine Welt genommen und mir Asgard gezeigt. ,,Wir haben nicht viel Zeit Y/N. Du musst gehen. Schnell" sagte er hastig und schubste mich sanft in Richtung Heimdall. Sein Bruder Loki kam ihm hinterher und ergriff meine Hand. ,,Ich wünschte,dass wir dies nicht tun müssten. Aber zu deiner eigenen Sicherheit..." stockte er und holte Luft. ,,Zu deiner eigenen Sicherheit ist es das Beste, wenn du hier verschwindest. Die Jotunen dürfen dich nicht in ihre Hände kriegen" sagte er gefasst und legte mir seine Hände auf die Wangen. Ich umklammerte sie zitternd und Tränen stiegen mir in die Augen.,,Ich will nicht fort...ich will dich nicht verlassen" wimmerte ich und er zog mich in seine Arme. ,,Ich weiß Y/N, aber es geht nicht anders. Die Jotunen können nicht auf die Erde. Das ist der einzige Ausweg". Heimdall steckte seinen Stab in die Öffnung und der Bifröst begann sich zu drehen...anders als sonst. ,,Was macht er da?" fragte ich verunsichert. Loki sah traurig nach unten. ,,Loki..." sagte ich ängstlich, mit Tränen in den Augen die langsam begannen an meiner Wange hinab zu laufen, als ich nach und nach realisierte, was hier passierte. ,,Wenn du da durchgehst, wirst du mich vergessen. Mich und alles was wir je miteinander hatten. Es ist das Beste. Du wirst in Sicherheit sein. Nur das zählt" sagte er traurig und nun sammelten sich auch Tränen in seinen Augen. Ich schüttelte mit dem Kopf. ,,Ich bin bei dir in Sicherheit" stammelte ich und  stemmte mich gegen ihn als ich spürte, wie er mich langsam Richtung Portal drückte. Ich wollte ihn nicht verlassen. Wollte ihn nicht vergessen. Ich hatte mich hier zuhause gefühlt, seit ich vor einem Jahr die Erde verlassen hatte. ,,Ich will das auch nicht Y/N aber es muss sein". Ich schüttelte mit dem Kopf und schlug mit meinen Fäusten gegen seine Brust. ,,Bitte Y/N" weinte er ,,Mach es nicht noch schlimmer". Tränen liefen an Lokis Wangen hinab. ,,Es tut mir leid Liebste" flüsterte er und presste seine Lippen auf meine um mich ein letztes Mal zu küssen. Ich krallte meine Finger in seine Haare und versuchte mich an ihn zu pressen...vergebens.  ,,Ich liebe dich und werde dich niemals vergessen". Seine letzten Worte hallten in meinem Kopf wieder und verzweifelt sah ich ihn an. Dann, ehe ich etwas unternehmen konnte, löste er meine Hände von sich und stieß mich ins Portal. ,,LOKI" schrie ich und wurde mitgerissen. Mit Tränen überströmten Gesicht sah er mir nach und Thor legte ihm eine Hand auf die Schulter. ,,Ich werde dich wiederfinden Liebste"  rief er  mir nach und wand dann seinen Blick ab. Unerträglich war der Anblick darüber seine große Liebe gehen zu lassen. Ich wand mich hin und her und versuchte die Erinnerungen an Loki im Gedächtnis zu behalten. Doch mit jedem Meter der mich weiter zur Erde brachte, weg von Asgard, verschwand auch die Erinnerung. Mir wurde schwarz vor Augen und ich verlor schließlich, mit einem allerletzten Gedanken an Loki, mein Bewusstsein.


1  Jahr später...

,,Komm schon Dad, lass mich mitfliegen. Ich bin schließlich kein Kind mehr" sagte ich aufgeregt und folgte meinem Vater auf Schritt und Tritt. Dieser rollte schon leicht genervt mit den Augen und drehte sich verschlagen grinsend zu mir um. ,,Y/N wie oft haben wir darüber gesprochen? 3x ? 4x ?" fing er an doch ich fiel ihm ins Wort. ,,Ja ja ich weiß, keine gefährlichen Einsätze und so. Das war vor einem Jahr. Ich bin 20 Jahre alt und kann gut auf mich aufpassen" erwiderte ich und legte mein schönstes Lächeln auf was ich in diesem Moment aufbringen konnte. ,,Y/N Schätzchen...du bist mein ein und alle. Ich werde mir sicherlich nicht mit ansehen, wie du da draußen verletzt wirst oder eins auf die Mütze bekommst klar? Gut, dann geh jetzt zu Pepper und hilf ihr beim vorbereiten. Wir bekommen neuen Team Zuwachs". Er wollte sich gerade zum Gehen umdrehen doch ich war noch nicht mal ansatzweise fertig. ,,Anthony Edward Stark!" sagte ich etwas lauter, gab jedoch schließlich klein bei, als ich seinen strengen Blick sah. ,,Y/N Maria Stark! Werd nicht wie deine Mutter!" antwortete er und kam erneut auf mich zu. ,,Ich verstehe deine Ungeduld. Aber du musst mich auch verstehen, dass dies hier echt wichtige Missionen sind. Gefährliche Missionen". Ich nickte. ,,Das hab ich Dad. Das Training mit Clint und Nat läuft bestens und ich hab bisher keine Fehler gemacht. Ehrlich nicht". Ich lächelte ihn an und folgte ihm erneut. Dad blieb vor seiner Werkstatt stehen, senkte den Kopf und atmete laut hörbar aus. ,, Ich werde dich nicht ewig in Watte packen können. Also gut...probieren wir es" sagte er schließlich und hielt sich die Ohren zu, da ich einen quietschenden Schrei von mir gab. ,,Danke Dad, du bist der Beste" quiekte ich fröhlich, drückte ihm ein Kuss auf die Wange und eilte nach oben in den Tower. ,,Sicher bin ich das. Was sollte ich auch sonst sein" sagte Tony zu sich selbst und gab das Passwort zu seiner Werkstatt ein. Die Sicherheitsanlage piepte und er trat ein. ,,Daddy ist zuhause ab an die Arbeit". Seine Werkstatt erwachte förmlich zum Leben und Maschinen und Geräte fuhren wie von selbst hoch. ,,Jarvis, lass die Nadel fallen und sorg für etwas Stimmung" sagte er  und setzte sich an den Arm seines neuen Anzugs. ,,Selbstverständlich Mr. Stark" meldete sich Jarvis und augenblicklich fing die Musik an zu spielen.


Enemies to LoversWo Geschichten leben. Entdecke jetzt