Harry Potter und der Blitz-Fluch

3

Harry hatte sich gerade davon erholt, dass er umgestossen worden war, Merlin hatte ihm einen Zauber beigebracht, der ihn wissen liess, wenn jemand mit "bösen Absichten" versuchte, ihn anzugreifen. Er war also eindeutig nicht in Gefahr, obwohl die Tatsache, dass er umgerannt wurde, ihn zur Vorsicht mahnte. Er öffnete die Augen und stellte fest, dass ein kleines rothaariges Mädchen auf ihm gelandet war. Sie stieg langsam ab und beide standen auf, das rothaarige Mädchen schien den Tränen nahe zu sein.

"Es tut mir leid" Es war offensichtlich, dass sie ihr Bestes tat, um nicht zu weinen.

"Mach dir keine Sorgen, ich bin nicht verletzt und es war ein Versehen, aber geht es dir gut? Du siehst aufgebracht aus, kann ich irgendetwas tun, um dir zu helfen?" Das nächste, was Harry wusste, war, dass die Rothaarige ihn in eine knochenbrechende Umarmung verwickelt hatte, aber sie liess ihn schnell los, als sie sah, dass Harry sich unbehaglich fühlte.

"Es tut mir leid", entschuldigte sie sich sofort, "ich sollte nicht..."

"Mach dir nichts draus", unterbrach Harry sie, "es tut mir leid, es ist nur so, dass ich noch nie umarmt worden bin und es sich komisch angefühlt hat."

"Du wurdest noch nie umarmt?" Das Mädchen schaute interessiert, es sah aus, als hätte sie aufgehört zu weinen, also beschloss Harry, fortzufahren. 

"Ja, meine Verwandten sind keine Zauberer oder Hexen, im Gegenteil, sie hassen Magie. Immer wenn ich gezaubert habe, und das war immer nur aus Versehen, weil ich erst vor kurzem herausgefunden habe, dass ich ein Zauberer bin, haben sie mich geschlagen oder für eine Weile in meinen Schrank geworfen."

"Sie zwingen dich, in einem Schrank zu leben und sie schlagen dich?" Das Mädchen schaute völlig entsetzt über das, was er beschrieben hatte, "und sie waren nie nett zu dir?" Harry schüttelte den Kopf; das Mädchen umarmte ihn noch einmal. Sie fühlte sich so traurig, als sie seine viel zu grossen Kleider und seine zusammengeklebte Brille betrachtete. Doch dieses Mal fühlte sich Harry nicht komisch. Vielleicht war es die Tatsache, dass dieses Mädchen keine große Bedrohung darstellte, oder die Tatsache, dass sie sich tatsächlich für ihn zu interessieren schien, auf jeden Fall erwiderte er die Umarmung langsam. Es schien tatsächlich recht angenehm zu sein, und er war enttäuscht, als sie endete.

"Siehst du, es war gar nicht so schlimm", kicherte Ginny.

"Stimmt, das war es nicht?" Harry versuchte vergeblich, das Lächeln zu verbergen, das sich auf seinem Gesicht bildete, er wischte ihr langsam die Tränen aus dem Gesicht "Also magst du mir sagen, was los ist?"

"Mach dir keine Gedanken darüber, es ist dumm", beharrte sie.

"Hey, du kannst es mir sagen, ich verspreche, dass ich nicht lachen werde oder so."

"Gut", sie sah aus, als würde sie sich Mut erarbeiten, also blieb Harry ruhig, bis sie bereit war zu reden, " Du kennst die Geschichte von Harry Potter und wie er Du-weisst-schon-wen besiegt hat?" Harry nickte und fragte sich, worauf das hinauslaufen würde: " Also meine Brüder wissen, dass ich diese Geschichte sehr mag, meine Mum und mein Dad erzählen sie mir immer wieder. Ich habe Mum gesagt, dass er wahrscheinlich einsam ist und einen Freund braucht, mein Bruder Ron hat dann gesagt, dass er nie mit mir befreundet sein wird, weil ich eine nervige, hässliche Heulsuse bin. Er sagte, er sei nur mit mir unterwegs, weil ich seine Schwester sei, und Harry Potter würde mir wahrscheinlich sagen, ich solle mich verziehen. Da wurde ich verärgert und bin weggelaufen, ich glaube, er hatte Recht. Ich bin nur eine hässliche, nervige Heulsuse."

"Das ist nicht wahr!" Harry war ziemlich verärgert, dieser 'Ron' klang sehr nach Dudley. "Hör zu, meine Verwandten beschimpfen mich ständig. Sie nennen mich dumm und einen Freak, dabei sah ich nur dumm aus, denn wenn ich mich schlauer anstellte als sie, würde ich bestraft werden und ich habe herausgefunden, dass ich kein Freak bin, sondern ein Zauberer. Du bist nicht lästig und schon gar nicht hässlich, du weinst vielleicht ein bisschen, aber wenn du älter bist, wirst du nicht mehr so viel weinen."