Task One

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Das letzte was ich sah, bevor ich geschrumpft und in ein gläserne Gefängnis gezogen wurde, war der platinblonde Haarschopf des Malfoy-Sprösslings. Sobald ich wieder stand, wütete ich auch schon los: „DRACO LUCIUS MALFOY: WARTE BIS ICH HIER RAUS KOMME: DANN KANNST DU WAS ERLEBEN. BOMBARDA! BOMBARDA MAXIMA! EXPULSO!“
„Versuchs gar nicht erst. Der Raum ist so abgeschirmt, dass Magie hier nicht existiert. Und glaub mir ich hab so ziemlich jeden Zauberspruch und Fluch an den ich denken konnte probiert.“, erklang da auf einmal eine Stimme hinter mir. Der unerwartete menschliche Kontakt ließ mich vor Schreck zusammenzucken:
„Uwaaaaaaahh! Hast du mich erschrocken.“
„Tschuldigung. Ich wollte nur nicht, dass du deine Energie an etwas verschwendest, das eh nicht funktioniert.“, verteidigte er sich auch sogleich. Währenddessen schaute ich mich ein wenig in der Christbaumkugel um. Es war eine ein wenig durchsichtig, sodass ich zumindest erkennen konnte, dass wir an einem der riesigen Tannen der großen Halle hingen. Als der Junge meinte, dass nichts funktionieren würde sah ich ihn entsetz an: „Super, was machen wir jetzt?“, fragte ich mit einer etwas panischen Stimme.
Seine Antwort war ernsthaft: „Warten? Ich hätte Spielkarten dabei.“ Und tatsächlich er holte ein zerfleddertes Set aus seiner Hosentasche. Das ich von der Idee kein Fan war, muss ich glaube nicht extra erwähnen.
„Karten spielen? Ernsthaft? Willst du nicht lieber einen Weg finden, wie wir hier wieder rauskommen?“, fragte ich ihn deshalb.
„Ach, das ist doch sinnlos, ich hab schon alles versucht.“, erwiderte er recht nüchtern. Weshalb ich gleich konterte: „Wirklich alles? Was ist mit der Kraft der Freundschaft? Der Kraft der Liebe? Und all diesem zwischenmenschlichem Tamtam? Das man nur zu zweit schaffen könnte?“
Daraufhin stellte er mir eine Frage, die mich vollends verwirrte: „Der Quatsch aus den ganzen Filmen? Das klappt dich nie.“
Etwas verwirrt antwortete ich also: „Ich weiß zwar nicht was Filme sind, aber probieren geht über studieren, oder? Wieso fangen wir nicht erstmal damit an uns vorzustellen? Ich bin Noxia, und du?“
Tat er mir ein bisschen leid, dass ich ihn damit einfach so überrumpelte?Ein bisschen, aber lieber unterhielt ich mich mit ihm, als das wir in einer komischen Atmosphäre hier drin saßen und uns anschwiegen.
„Ich bin Tyler. Und Filme schauen solltest du wirklich mal ausprobieren, das ist wie lesen, aber mit Bildern und ohne Wörter“, ging er dankenswerter Weise auf meine Vorstellung ein. Danach entstand trotzdem eine kurze Pause in der ich weiterhin durch das milchige Glas in die große Halle starrte.
„Naja, wie auch immer, also, wie sieht dein Plan weiter aus?“, setzte er hinzu und beendete unser kurzes Schweigen somit. Verdammt, soweit hatte ich nicht gedacht. Weshalb ich ihn jetzt nervös ansah und schließlich hervorbrachte: „Ähm naja, ich dachte halt, dass wir uns weiter kennenlernen. Also … weiß nicht, Hobbys, Lieblingsfächer, Geschwister, was man halt alles so austauschen kann bei nem kennenlernen.“ Das reichte ihm wohl als Antwort, denn danach unterhielten wir uns sehr lange. Wir redeten praktisch über Gott und die Welt und kotzten uns gründlich über Malfoy aus. Jedoch wurde unser Gespräch jäh unterbrochen als Professor McGonagalls Gesicht vor dem milchigen Glas erkennbar wurde. Denn sofort spürte ich einen Sog, der mich wieder wachsen ließ und landete dann neben Tyler in der großen Halle. Er grinste mich an, wir verabschiedeten uns und ich ging zu meinen Freunden. Denen ich die Rettung zu verdanken hatte.

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