Realtalk über mich

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Also, erst einmal tut es mir leid, dass das hier drinn landet. Ich weiß nicht wohin damit und möchte nicht, dass es verloren geht.

Vor ein paar Tagen kam »Was das Leben mir einst sagte« raus, zumindest ein paar Kapitel. Es handelt von einem Mädchen, dass sich umbringt. Warum, wird in den anderen Kapiteln erklärt.
Öfters habe ich die Frage erhalten: Geht es dir gut? Alles klar bei dir? Möchtest du reden?
Und ich wollte erst schreiben: Ja, mir gehts gut. Wie geht es euch?

Aber mir geht es nicht gut.

Seit zweieinhalb Jahren habe ich eine Knochenkrankheit (CRMO), durch die ich immer wieder Schmerzen habe. Ich kann meinen Mund nicht richtig öffnen, weil mein Kiefer so sehr schmerzt und sich etwas darin verklemmt hat. Ich bin nicht einmal 16. All das ist mir so früh passiert, dass ich nie eine wirkliche Kindheit beziehungsweise meine Jugend (oder besser gesagt den Anfang meiner Jugend) miterleben konnte.

Dann habe ich viele schlechte Erfahrungen gesammelt. Ich habe regelmäßig um meine Freunde geweint, die sich selbst verletzen, dich in Gefahr bringen oder sich umbringen wollten. Ich hatte eine Phase, in der ich ein halbes Jahr lang mit niemandem geredet habe. Ich habe mir selbst eingeredet, dass es mir gut ginge. Ich hatte Albträume.

Mir geht es gut.

Nein, geht es nicht. Ich habe mich in Menschen verliebt, in die ich mich nie hätte verlieben dürfen. Ich habe Menschen geliebt, die mich immer und immer wieder enttäuscht haben. Es tut mir so unendlich leid, dass ihr das lest und wisst, wen ich meine. Aber ich bin an ihnen kaputt gegangen.

Irgendwann im September hatte ich die ersten Mental Breakdowns. Mein Kopf ist zerbrochen, ich habe geweint und geweint und geweint. Aber hauptsache, ich redete mir ein, dass es nur eine Phase war.

Du hast keine Depression. Depressionen sind viel schlimmer. Das ist dumm, du führst dich nur auf!, dachte ich die ganze Zeit immer nur.

Mein größtes Problem ist es mir selbst einzugestehen, dass es mir nicht gut geht. Ich bin kaputt. Aber ich will es nicht akzeptieren.

Meine größte Angst ist es, dass es einmal so weit kommt und ich mich selbst verletze und meine Eltern das sehen. Seit meine Schwester das getan hat, sehen sie immer darin ein Maßstab und sagen: Das beginnt wie bei deiner Schwester! Ich habe Angst sie zu enttäuschen. Und wenn ich dann zum Psychologen oder so gehen müsste, dann könnte ich mir den Beruf des Kriminalpsychologen so was von abschminken. Alles landet in einer Akte. Und diese Akte würden sie finden und ich würde niemals meinen Traum leben dürfen.

Zusammengefasst: Ich glaube, dass ich Probleme habe. Aber ich will und kann darüber mit fast niemandem sprechen. Hier im Internet geht das. Ihr kennt nur Champ, die vielleicht witzige, (attraktive), optimistische Champ. Aber ihr kennt nicht die Person hinter dem Profil. Deswegen habe ich irgendwie Vertrauen in euch. Danke, dass ihr da seid ❤

Und es tut mir leid, Mama, Papa, für alles, was ich je getan habe und je tun werde.

Macht damit, was ihr wollt, spamt es voll, teilt es mit randoms oder lasst es einfach, ist mir eigentlich voll egal

Artbook Klappe die ZweiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt