Prolog: Alles kann Enden

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Eigentlich war es ein normaler Tag. Wie jeden Morgen stand ich früh auf und ging die enge Treppe hinunter in die Küche wo mich meine Eltern begrüßten. Naja. Begrüßen war gut gesagt.
Dad hatte die Nase selbst in der Früh schon im Laptop stecken während Mum den Speck anbriet. Still setzte ich mich an den spärlich gedeckten Esstisch, gegenüber meines Vaters, hin. In der Spiegelung seiner Augen konnte man das helle Licht des Bildschirmes wieder erkennen. Seine Pupillen wanderten hin und her während seine Finger über die Tastatur glitten. Hörbar konnte man erahnen, dass er gerade etwas verfasste. Ab und zu griff er nach seiner „Bester Dad der Welt"- Tasse und nahm einen Schluck von seinem schwarzen Kaffee. Dieses verfluchte Ding hatte ich ihm vor zich Jahren geschenkt. Der einzigste Grund warum er sie noch nutzte war, wenn die anderen Tassen mal wieder in der Geschirrspülmaschine waren. Ich erinnere mich noch an den Vater der die Tasse jeden Tag mit der Hand abwusch, nur um sie am nächsten Tag mit absoluter Sicherheit wieder nutzen zu können. Zusammen saßen wir dann immer am Tisch und tranken unsere Kaffees, wobei meiner eine heiße Schokolade war. Es war ein schönes Ritual aber nahm auch dies sein Ende. Heute begrüßte er mich nicht einmal mehr zum Morgen und arbeitete lieber an seinem Laptop.
Während ich über diese Erinnerungen nachdachte, riss mich das klirrende Geräusch eines Tellers aus ihnen heraus. Ah...da stand er ja auch schon. Der verbrannte Speck. Meine Mutter war nicht gerade die super Köchin, aber gab sie immer ihr bestes. Sie verstand meinen Lebensstil nicht aber zumindestens zeigte sie mehr Interesse an mir, als es Dad in den letzten Jahren getan hatte. Still aß ich den verbrannten Speck. Das Mundgefühl des leicht salzigen Speckes, zusammen mit dem verbrannten Teil daran war...sagen wir einfach dass es viel Orangensaft brauchte um den Geschmack zu vergessen. Warum ich es trotzdem aß? Für das Lächeln meiner Mutter. Nicht nur ich litt unter dem veränderten Verhalten meines Vaters, sondern ebenso seine Frau. Sie waren ein glückliches Paar gewesen. Früher hatte er dieser tollen und starken Dame gezeigt wie besonders sie für ihn war. Auch wenn ich steht's sagte dass die beiden eklig sind, wenn sie mal wieder rum schmusten, fand ich es einfach schön. In meinen Augen war das die Definition von Liebe. Seitdem Dad jetzt aber als Autor groß raus kam, schenkte er seine Aufmerksamkeit nur noch diesen dummen Büchern. Ich hörte Mum oft weinen, wenn Dad nicht zu Hause war. Sie dachte wohl immer, dass ich sie nicht hören würde. Es zerriss mir immer wieder das Herz. Natürlich hatten wir schon oft versucht ein Gespräch mit ihm zu führen aber blockte er ständig ab, versprach dass es nach dem aktuellen Buch besser wird oder wir uns das nur einbilden würden. Ich gab es auf. Mein Vater war für mich gestorben. Oft hatte ich Mum gesagt sie solle ihn verlassen und dass ich mit ihr kommen würde. Sie wäre nicht alleine aber wollte sie nicht. Ich machte ihr aber auch keine Vorwürfe. Dieser Mann war nun schon ihr halbes Leben lang bei ihr gewesen. Sie hatten sich damals vorm Altar geschworen für einander da zu sein. Also blieb ich auch. Ich blieb um für Mum da zu sein.

Nach diesem stillen Frühstück half ich meiner Mutter beim aufräumen der Küche bevor ich mich wieder nach oben verzog und fertig machte. Gewaschen und umgezogen lief ich zu Mum, gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand zur Tür hinaus. Natürlich hatte ich beiden einen schönen Tag gewünscht doch hatte Dad das wahrscheinlich nicht einmal registriert. Mit meiner einfachen Tasche machte ich mich auf den Weg zur Schule. Ich hatte immer meine Kopfhörer dabei um dem Lärm der Welt mit Musik zu entkommen. Ich hatte keine Freunde und somit auch niemanden der mich begleitete. Einige würden sagen dass ich einsam war. Vielleicht stimmte das auch aber hatte ich meine eigene Welt entdeckt und kam damit recht gut klar. Als Dad anfing sich zu verändern, entdeckte ich Animes für mich. Die Geschichten und Charaktere waren meine Rettung aus verschiedenen Emotionen und vielen psychischen Downs. Zu sehen wie sie zusammenhalten und sich unterstützten war immer wieder das, was ich brauchte.

Also...ich rede jetzt von den normalen actionreichen oder spannenden Animes. Sowas wie „Boku no Pico" lassen wir mal schön in der Ecke liegen!

Mein lieblings Anime war Momentan Tokyo Revengers. Auch wenn den Charakteren viele schreckliche Dinge passierten, hielten sie immer zusammen. Ich weiss noch wie schrecklich ich vor dem Fernsehr weinte als Baji in Chifuyu's Armen starb. Es zerriss mir das Herz und ich wünschte ich hätte das irgendwie aufhalten können.
Ohne große Umwege kam ich bei der Schule an und betrat das klassenzimmer. Mein Tisch war im hintersten Eck, gleich neben dem großen Fenster. Meistens folgte ich dem Unterricht gar nicht sondern sah nur still aus dem Fenster und beobachtete das Wetter. So verlief auch dieser Schultag langweilig und viel zu langsam. Bis zur Pause hatte ich meine Ruhe und auch wenn in der Pause mich keiner Ansprach, fingen meine Mitschüler wieder an zu reden. Wie ich dieses Lästern hasste. Ich verstand nicht warum es den Anderen so viel spaß machte, nur über mich zu reden. Vielleicht waren sie aber auch wie meine Eltern und verstanden meinen Lebensstil nicht. Ich weiss es nicht und es mir auch egal. Naja. Um ehrlich zu sein war es mir nicht wirklich egal. Gerne hätte ich mal Freunde gehabt, mit denen ich über Animes und allem hätte reden können. Freunde mit denen ich was unternehme könnten aber war mir das halt einfach nicht gegönnt. Ich war der Witz der Klasse und es brach mich jeden Tag ein Stück mehr.
Umso mehr war ich froh, als die Schule endlich vorbei war. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und verließ das Gebäude. Mit meinen Kopfhörern auf den Ohren beeilte ich mich nach Hause. Ich wollte einfach in mein Zimmer gehen und Jujutsu Kaisen ansehen. Hätte ich doch nur besser aufgepasst.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 15, 2023 ⏰

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The world of Dreams // Reader x Baji // Tokyo Revengers FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt