Synchronicity

Synchronicity: Prolog

Vor langer, langer Zeit, in einem weit entfernten Land, welches heute bereits längst in Vergessenheit geraten ist, lebten einst Magier, Feen, Hexen und noch vieles mehr. Alles erdenkliche war dort vorhanden, was die Fantasie eines Menschen hergeben konnte. Die Täler waren fruchtbar, die Gewässer klar und die Wälder mit Leben gefüllt. Es gab überall kleine Dörfer und sogar große Städte. Der Reichtum dieses Landes, war auf den ehemaligen Segen eines uralten Drachen zurückzuführen. Nie verlangte er etwas, lediglich Güte wollte er unter den Menschen sehen. Doch eines Tages, damals, vor 316 Jahren, da veränderte sich dieses sonst so liebevolle Wesen. Er war wie von Sinnen, verletzte sich selbst und rottete mit seinen Flammen dutzende Dörfer aus. Selbst das laute wehklagen, der Menschen die ihn liebten, drangen nicht mehr zu ihm durch. Doch das Leid aller fand an einem sonnigen Nachmittag in der Kleinstadt Keloe ein Ende. Am Rande dieses Ortes, türmten sich etliche Berge und blühende Wiesen auf. Auf einer dieser Wiesen, war ein junges lebhaftes Mädchen. Sie tanzte dort ganz allein, zwischen den blauen Blumen und dem hohen Gras. Sie lächelte sanftmütig und ein liebliches Lied erklang durch das gesamte Thal. Der Drache wurde daraufhin wieder ruhiger und Herr seiner selbst. Das junge Fräulein war derweil gerade einmal 16 Jahr, als es den riesigen Drachen bemerkte.

,,Kind," sprach dieser zu ihr und wollte in Erfahrung bringen, weshalb sie so bedenkenlos sei und alleine umherirrt, obwohl doch er, ein Monster, Chaos über das Land brachte. Sie wandte sich befremdlich ruhig zu ihn um und schenkte ihm ein warmes Lächeln. Doch wirkte ihr Blick etwas getrübt, tief in ihren Augen, ganz versteckt. ,,Ich habe keine Angst vor dem Tod. Denn ich habe nichts zu verlieren, ehe würde ich es bevorzugen, durch eure Hand zu sterben, als." Doch da verstummte sie und wartete auf eine Reaktion des Drachen. Allerdings zog dieser wortlos von dannen, so könnte man es annehmen, jedoch meinte er beim verlassen zu ihr: ,,Laufe weit weg mein Kind. Wenn du bleibst, wird dir nur Unheil wiederfahren." Das mystische Wesen zog sich in die Berge zurück, in eine Höhle, welche sein neues zu Hause werden sollte.

Das Mädchen dachte viel an dieses Ereignis, doch zunächst glaubte sie, dass sie ihn nie wieder sehen würde. Irgendwie waren ihr die Worte aber nicht mehr aus den Sinnen entronnen, weshalb sie schnell die Stadt verlassen wollte. Sie dachte sich, zu sterben, dass ist nicht schlimm. Es ist menschlich. Aber leiden und gequält werden, dass wollte sie nie wieder. Doch bevor sie auch nur ihr zu Hause verlassen konnte, sammelte sich eine Menschenschar um ihr Heim herum. Brutal drangen sie in ihr Haus an und schleppten sie nach draußen. Sie setzten ihr eine Maske auf, welche sie an den Drachen binden sollte. Zur Höhle der Bestie gezerrt, wurde sie als Opfer dargebracht und war bis an ihr Lebensende dazu verdammt, für ihn zu Singen, um ihn im Zaum zu halten. Doch nur wenige Jahre später, verlor das Mädchen ihre heilenden Kräfte. Dunkelheit nahm sie ein und Sie kehrte aus der Höhle zurück in ihre Heimat. Sie zerstörte und mordete. Es diente der Warnung und sollte Aufruhr erregen. ,,Von heute an, werde ich die Dienerin meines Herrn sein und ihn auf ewig beschützen. Ihr niederen Maden werdet mir sämtliche Diven beschaffen, die wir für den Erhalt meines Meisters benötigen. Weigert ihr euch, werde ich euch alle umbringen," rief sie über die zerstörte, in Flammen stehende Umgebung. Niemand wagte es ihren Wunsch streitig zu machen. Selbst die Königin dieses Landes willigte, bei dieser unmenschlichen Opferung ein. So entstanden die Diven. Eine hohe menge an Mana und eine liebliche Stimme zeichneten jene aus. Die Wächterin des Drachen verfügte über einzigartige Kräfte und konnte hunderte Kilometer weit, ihresgleichen ausfindig machen. So wurden die Opfer bereits in jungen Jahren, an den Drachen ausgeliefert und von ihrer Vorgängerin belehrt. Doch starben alle Diven einen frühen Tod. Das tägliche, kräftezerrende zaubern, nahm ihnen ihre letzten Kräfte. Nicht eine von ihnen wurde älter als 25.

Die letzte Diva, war ein Mädchen aus der Hauptstadt gewesen. Tatsächlich wurde sie erst im Alter von 16 Jahren, dem Drachen als Opfer dargeboten. Ihr Mana war extrem schwach und ihr Körper kränklich. Sie war so schwach, daß selbst die Dienerin des Drachens, sie erst so spät ausmachen konnte. Leider verstarb sie früher als alle anderen Diven. Sie starb im Alter von gerade einmal 18 Jahren. Statt der üblichen 20 Jahre Dienerschaft, hielt sie nur zwei Jahre durch.

Doch die nächste auserwählte ließ nicht lange auf sich warten. Die Dienerin spürte, gleich nach der Geburt der nächsten Diva, dass jene, eine noch nie dagewesene magische Kraft inne hielt. Sogleich schickte sie Soldaten in das kleine Dorf Salmul, welches sich am anderen Ende des Landes befand, um das kleine Baby an sich zu nehmen. Dieses Mal, würde sie das Kind selbst lehren.

Und so kam es, dass es eines frühen Winterabends, an der Tür einer verwitweten, jungen Mutter klopfte. Sie saß mit ihren zwei kleinen Babys auf dem Ehebett und schaute ihnen beim Schlafen zu. ,,Meine zwei kleinen. Mein süßer Len, meine süße Rin, Mama hat euch lieb," flüsterte sie sanftmütig zu den kleinen und strich den beiden über ihre winzigen Füße. Doch dann ertönte ein lautes hämmern, welches die Kinder aufschrecken ließ und sie zum weinen brachte. Eilig öffnete sie die Haustür und erblickte zwei Männer in silberner Rüstung. ,,Was möchten sie hier," fragte die junge Frau, mit hüftlangen, blonden Haar. ,,Ihre Tochter ist die nächste Diva. Händigen Sie sie bitte freiwillig aus," raunte einer der Männer zu hier herüber, doch blieb er in einem gemäßigten Ton. ,,Was," stammelte sie ungläubig, ,,das ist unmöglich. In meiner Familie und in der meines verstorbenen Mannes gab es nie Diven, geschweige Magier. Meine Tochter kann unmöglich." Der andere Soldat ergriff ihre Schulter und schaute sie mitleidig an. Er griff sie fester, als sein Kollege nachschaute, welches der Babys, die auserwählte war. ,,Nein bitte," rief die Mutter verzweifelt und versuchte zu ihren Kindern durchzuringen. Doch man hielt sie fest, ihre Arme nach hinten, völlig verdreht und ihre zärtlichen Handgelenke knackten bereits. ,,Bitte, nein! Nehmt mich, aber bitte nicht mein Kind! Bitte ich flehe euch an," rief sie schluchzend durch das ganze Haus. Sie versuchte sich loszureißen, trat nach dem Soldaten und versuchte, völlig von Sinnen, ihn sogar zu beißen. Doch nichts half. Der Soldat drückte sie zu Boden während der andere das Mädchen herausbrachte. Sie schrie noch lauter und weinte bitterlich: ,,Meine Tochter! Ihr Monster! Stellt euch doch nur einmal vor es wäre euer Kind. Diese Babys sind das einzige was mir von meinem Mann geblieben ist. Ihr könnt sie mir nicht wegnehmen!" ,,Bitte," stammelte ihr Peiniger und schlug sie daraufhin mit der flachen Hand. ,,Kümmern sie sich um ihren Sohn und vergessen sie das Mädchen." Er stand auf und warf ihr einen Beutel Gold vor die Füße, welches als Entschädigung dienen sollte. ,,Was," schrie die Mutter erzürnt, ,,behaltet euer scheiß Geld! Meine Tochter ist unbezahlbar. Gebt sie mir zurück!" In ihrer Not bewarf sie den Eindringling und die vielen Goldstück verteilten sich im gesamten Raum. Der Mann hatte ihr bereits den Rücken gekehrt und war dabei das Haus zu verlassen, als er dann jedoch inne hielt und sich erneut zu ihr wandte. Er nahm seinen silbernen Helm ab und zum Vorschein kam ein junger Mann vielleicht 20 Jahre alt. Seine Haare tief schwarz und braune Augen wie die eines Jungen Rehkitz. ,,Die letzte Diva, war meine verlobte. Ich weiß das was ich hier gerade tue, einem Verbrechen gleicht. Nach dieser Nacht werde ich wohl nie mehr schlafen können. Ich möchte das sie wissen, dass es ihr recht ist wütend und traurig zu sein. Auch ich hasse diesen Brauch, aber haben sie einmal die Ruinen von Lokena gesehen? Was ist ein Menschen Leben gegen das von Millionen. Es tut mir schrecklich Leid, dass sie das gleiche durchmachen müssen. Leben sie wohl und geben sie acht auf ihren Sohn. Er brauch sie und ihre Liebe."