Kapitel 1

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Leise wippte ich mit den Klängen, die schwingend meine Kopfhörer verließen mit. Eine Seite der Kopfhörer umspielte meinen Finger mit dem ich rhythmisch auf den Tisch tippte und die andere Hand versuchte noch nebenbei die Hausaufgaben an der Tafel mit zuschreiben.

Als die Schulklingel zum Ende klingelte, packte ich meine Sachen und ging nach draußen. Während dem laufen oder fast schon rennen, steckte ich auch die zweite Seite meiner Kopfhörer an ihren richtigen Platz und versuchte so gut es ging  den mir entgegen kommenden Schülern auszuweichen und so schnell wie möglich von diesem Platz wegzukommen.

Doch gerade als ich um die Ecke biegen wollte knallte ich mit jemandem zusammen.

"Bist du behindert?! Wegen dir hab ich jetzt Kaffee auf meinem Shirt!"

Vorsicht schaute ich auf, doch wünschte im selben Moment ich hätte es nicht getan. Ein blondes wütendes Mädchen schrie mir ins Gesicht, dass auch den Namen Fiona trug.

Zu meinem Bedauern hatte sie es irgendwie auf mich abgesehen, woher ihr Hass auf mich aber wirklich kam, konnte ich mir noch nie erklären. Noch viel trauriger ist, dass das Ganze schon 6 Jahre so ging.

Alles was meine Lippen verließ war jedoch nur ein gequältes "Sorry".

Schnell machte ich einen Kopfhörer raus, da sie Anstalten machte mir dies zu übernehmen und versuchte an ihr und ihrem Gefolge schnell vorbei zukommen.

"Du kleine Hure bleib stehen, wenn ich mit dir rede!"

Ich sagte nichts mehr sondern verdoppelte meine Geschwindigkeit und schaffte es so schnell um die Ecke zu kommen und auf den mir vertrauten Waldweg einzu biegen.

Ich steckte die eine Seite meiner Kopfhörer wieder ein und wenige Sekunden später befand ich mich wieder in meiner gewohnten, entspannten Blase. Immer wenn ich mal abschalten will höre ich Musik, es bringt mich auf andere Gedanken.

Vor meiner Haustüre zögerte ich, jedesmal wenn ich hier stehe überlege ich einfach umzukehren und zu verschwinden.
Doch das kann ich nicht machen, ich würde damit alles schlimmer machen, denn wenn er mich dann findet dann bleibt es nicht nur bei ein paar Schlägen.

Also atmete ich tief durch und öffnete die Haustüre.

"Wo warst du so lange?!" Sobald ich ein trat wurde ich an den Armen gepackt und zu Boden geworfen.

"Ich musste einen Umweg nehmen, die normale Straße wurde gesperrt wegen Bauarbeiten" sprach ich die Ausrede den Tränen nahe aus, ich hatte mal wieder getrödelt und der Aufprall erzeugte die Tränen.

"Interresiert mich nicht! Ich habe Hunger also beweg dich in die Küche und Koch gefälligst!" Er trat mir in den Bauch und zog mich danach an den Haaren hoch.

Tränen liefen mir über die Wangen.

"Hör auf zu heulen du Miststück!" Er schuckte mich in Richtung Küche.

"In 5 Minuten habe ich mein Essen und bring gleich drei Bier mit, Peter und Richard sind da"

Er verschwand im Wohnzimmer. Ich stützte mich an der Wand ab und stand auf.

Ich hasste ihn so sehr, nicht nur für das was er mir jeden Tag antat sondern dafür, was er meiner Mutter angetan hatte.

Rony ist mein Stiefvater, meinen echten Vater kenne ich nicht. Meine Mutter kam ungefähr vor 4 Jahren mit ihm zusammen, er zog dann zu uns.

Meine Mutter ist vor einem Jahr gestorben, die Polizei meinte sie sei die Treppe herunter gefallen doch ich weiß, dass es Rony war, der sie geschubst hatte. Er war nicht einmal traurig als die Nachricht kam, dass sie tot ist, ganz im Gegenteil dieses Grinsen was er damals hatte, werde ich niemals vergessen!

Ich stellte das Essen und die Bier auf ein Tablet und brachte es ihnen ins Wohnzimmer. Sie saßen mal wieder auf dem Sofa, rauchten und waren mal wieder Stock besoffen.

Ich stellte das Tablet auf den Tisch vor ihnen und wollte gerade wieder gehen als mir Peter auf den Arsch schlug und "Braves Mädchen!" sagte.

Peter bedrängt mich schon seit dem ersten mal als er hier war. Bis jetzt sagte er immer nur Perverse Sachen und schlug mir dabei auf den Arsch. Ich geh dann immer weg von ihm, ich mein was sollte ich sonst tun? Alles andere würde nur noch mehr Probleme bringen.

Ich ging nach oben und machte mich an meine Hausaufgaben. So gegen 22 Uhr zog ich mich dann um und lag mich ins Bett und starrte an die Decke.

Ich vermisse meine Mutter, ich vermisse ihr lachen, ich vermisse ihre wunderschönen braunen Augen die immer so voller Lebensfreude waren und ich vermisse ihren Geruch. Hört sich jetzt bestimmt komisch an doch meine Mutter hatte so einen bestimmten Geruch der beruhigend war.

Erst jetzt merkte ich, dass mir immer mehr Tränen aus den Augen flossen.

Da ich nicht laut schluchzen wollte und somit Rony aufwecke, drückte ich mein Gesicht in ein Kissen und schloss meine Augen. Nach einer Weile von unendlichen Tränen, schlief ich dann ein.

Das Klingeln meines Weckers holte mich aus meinem ruhigen Schlaf.

Ich machte ihn aus und stand auf.
Ich ging in mein Badezimmer und ging erst mal unter die Dusche.

Nachdem duschen ging ich in mein Ankleidezimmer. Ich zog mir eine blaue enge Jeans und ein etwas breiteren weißen Pulli an.

Meine Haare ließ ich locker über meine Schultern fallen.

Beim raus gehen sah ich mich nocheinmal im Spiegel an. Ich sehe meiner Mutter kein bisschen ähnlich.
Ich habe braune bis zur Taille lange Haare sie hatte blonde bis zur Schulter lange Haare.
Ich habe grüne Augen sie hatte braune. Ich bin 1.70 sie war 1.75.
Aber eins haben wir gleich, sie hatte die gleiche Figur wie ich. Obwohl ich habe in letzter Zeit abgenommen. In der Schule machten sie Witze über meine Figur doch niemand sah, dass ich nur noch aus Haut und Knochen bestand.

In der Schule ging ich als erstes zu meinem Schließfach.

"Sieh mal da ist das kleine Schweinchen" Lachte plötzlich eine pipsige Stimme hinter mir.

Ich drehte mich um und wer könnte es anderes sein? Ja es war wieder Fiona, sie gehörte schon fast zu meinem Tagesprogramm.

"Was willst du von mir?" Fragte ich gelangweilt.

Ich hatte heute wirklich keine Lust auf Stress.

"Oh das Schweinchen wird frech" Lachte sie.

Ich machte mein Schließfach zu und ging an ihr vorbei ins Klassenzimmer.

Nach der letzten Stunde packte ich meine Sachen zusammen.

Draußen suchte ich in meiner Tasche nach meinen Kopfhörer.

Als ich sie dann gefunden hatte, lief ich weiter.

Auf dem Schulhof war fast niemand mehr außer den Bitches die um die Bad Boys standen. Typisch.

Genau in diesem Moment hob Jace der "Anführer" von ihnen seinen Blick und schaute mir direkt in die Augen.

Sogar von hier sah ich seine eiskalten blauen Augen. Viele haben hier Angst vor ihm, man sagt er wäre in einer dieser Gangs und das er Leute ohne Gewissen umbringen würde. Auch ich musste sagen, dass ich etwas Angst vor ihm habe. Allerdings geht er gar nicht mehr auf unsere Schule weswegen es mich auch jedes mal wundert, dass er hier ist. Es heißt er würde hier in der Gegend seinen Geschäften nach gehen und ab und zu dann hier chillen, da seine Freunde auf diese Schule gehen.

Doch er sah mich nicht wütend oder gelangweilt oder so an, nein er musterte mich. Er beobachtete mich mit seiner kalten Seele.

Weil mir das langsam unangenehm wurde sah ich weg und lief weiter.

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Eure sunnshine300❤❤❤

HE'S KILLIN' ME.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt