Kapitel 10 ~ Narben der Vergangenheit!

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Dehnungsstreifen=Risse in der Haut welche bei zu schneller Zunahme oder in der Schwangerschaft auftreten.

Weiße Folter=Foltern ohne Körperliche Schäden zu hinterlassen z.B Brandwunden.

Folterknecht=Die Person die einen foltert(Auf das Foltern trainiert ist)

Verwandeln wir die Geschichte mal in einen halben Duden xD
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Mit brennendem Hintern entließ Evan mich und ich ging zurück in mein Zimmer. Ich hatte so oder so noch einiges vorzubereiten - Werbeplakate, manipulative Reden schreiben und, aufgrund fehlender Informationen über den Psycho Jungen, Gerüchte verbreiten. Die Tür zu meinem Zimmer stand offen und aus dem weiß gehaltenen Bad erklangen laute Schluchzer. Ich ging hinein - ohne auch nur daran denken, zu fragen ob ich überhaupt dürfe. Kevin saß, über das Waschbecken gebeugt, auf einem kleinen Hocker und sein rechter Arm lag in der Porzellanschüssel. Als er mich sah machte er sich kleiner und buckelte sich. Sein Bauchfett wölbte sich durch diese Geste weiter aus - jetzt müsse er sich nurnoch in die Schneidersitzpostition begeben und tada, da wäre er: Klein Buddha.
Ich trat näher heran und lugte in das Waschbecken. Ich lächelte. Purpurn schimmernde Streifen durchzogen die Haut auf seinem pummeligen Unterarm. FatAmy und Psycho-Boy haben also die Arme getauscht leuchtete es mir ein.
     In seiner linken Hand ruhte die silbern glänzende Klinge, an deren Unterseite getrocknetes Blut klebte.
     Das menschliche Mitgefühl eines Jeden, hätte im Kopf begonnen zu läuten und einen gezwungen, zu helfen. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Auch ich blieb davon nicht verschont. Mein Grinsen wurde breiter und gehässiger. Es gäbe sicherlich einen Weg um helfen falsch zu verstehen.
Wie ein Flaschengeist seinen Meister einen Spiegel vorhalten würde, bei dem Befehl zeige mir meine wahre Liebe - was onehin nicht existiert -, könnte auch ich mir einen solchen Spaß erlauben.
   Ich setzte mich zu ihm und nahm von Hinten seine beiden Hände. "Was tust du?" - " Dir helfen." Ich setzte die Klinge an seinen Arm an und übte Druck aus. Kevin zog von sich aus mit der Klinge längs seinen Arm hinab und eine rot schimmernde Spur kreuzte senkrecht die Waagrechten. Wie eine Schnecke ihre Schleimspur hinterließ, ließ die Klinge Blut zurück.
     Tränen tropften von seinen Augen auf meinen Arm hinab. "Es tut weh..." mehr Tränen entrangten seinen Augen.
"Warum hast du es dann getan?" - "Wegen... meiner Familie, dieser Schule und dir..." wimmerte er. "Jeder verstößt mich."
"Jeder mobbt mich..."
Verzweiflung machte sich in ihm breit: "Wer zum Teufel hat sich das Recht genommen, darüber zu urteilen, was schön ist und was nicht?" Jetzt weinte er vollkommen.
Armer Junge... Ein Bild blitze in meinem Geist auf - Ich in der fünften Klasse...
Ich hatte tatsächlich Mitleid mit ihm... Doch plötzlich erinnere ich mich an weitere Szenen meiner Vergangenheit...
Mitleid brauchte er jetzt am allerwenigsten!
       Ich stülpte mir das Shirt über den Kopf und entblößte meinen zierlichen Körper. Kevin sah mich irritiert an. "Menschen..." begann ich und deutete auf meine Oberarme auf denen weiße Striche prangten "können sehr grausam sein". "Dehnungsstreifen" flüsterte Kevin. Ich nickte. "Entsprichst du nicht ihrer kleinen, perfekten Welt, wirst du runtergemacht. Tag für Tag einem Mensch unzumutbare Torturen muss man über sich ergehen lassen. Mobbing, ist prinzipiell nur eine Art der weißen Folter." Auch mir rutschte inzwischen eine Träne an meiner Wange hinab. "Ihre Grausamkeiten spornen einen an, unendlich weit für diese Perfektion zu gehen. Bist du zu fett, ketten sie deinen Geist an die Waage. Bist du zu hässlich, verleiten sie zu Chirurgischen Eingriffen." Meine Augen scheideten noch mehr Flüssigkeit aus. "Was ist nur geschehen?", "Kevin, darüber werde ich nichts sagen!". "Verstehst du denn nicht?" Ich sah ihn fragend an "Es geht hier um dich." Und außerdem gehören meine Leiden allein mir! "Echt?" Fragte er. "Du philosophierst hier doch aus deinen Lebenserfahrungen!" - "Es geht hier um dich" Ich zischte ihn an wie eine Kobra ihren Feind. Erschrocken murmelte er ein leises "Tschuldige". Meine Züge wurden wieder weicher. Wäre ich kein Junge, hätte er mir vorwerfen können meine Tage zu haben. Blöde Stimmungsschwankungen!
   "Worauf ich hinaus wollte..." Ich sah ihn eindringlich an "Die äußere Erscheinung eines Menschen trügt oftmals über dessen Charakter hinweg, denn nichts ist wie es scheint" Mit jedem meiner Worte wurde meine Stimme brüchiger. "Lächeln sie nett - sehnen sie sich in Wirklichkeit danach dich zu erdolchen" Kevins Blick wurde immer weicher - es war kaum auszuhalten. "Menschen-" Meine Stimme erstarb nun vollkommen und ich wischte mit meinem Handrücken über meine Augen.
   Ich bündelte meine letzte Kraft in die folgenden Worte: "Menschen sind grausam - haben sie es auf dich abgesehen, hören sie nicht auf ehe sie dich gebrochen haben..."
    Mein Blick schweifte auf Kevins Klinge. Im Moment wäre ich depressiv genug um mir die Haut aufzuschlitzen - oder mir die hässlichen Dehnungsstreifen wegzuschneiden.
     "Komm" Sagte Kevin. Er nahm meine Hand und führte mich zu seinem Bett.
     "Warum mobbst du dann selbst?" Fragte er leicht vorwurfsvoll als er mich aufs Bett drückte.
      "Um zu helfen." Das war die Wahrheit! Er legte sich neben mich.
       "Helfen? Du hast doch vorhin gesagt-" - "Du verstehst es nicht. Hinterher dankt man es diesen Menschen." Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich skeptisch an. Noch immer depressiv sagte ich: "Ich danke es diesen Menschen... ich wäre ohne sie womöglich immer noch so dick..."
       "Aber" Ich heulte wieder "Aber bevor man in der Lage ist diesen Menschen zu danken - muss man erst einmal das Wesen der Menschen kennenlernen". Ich musste schniefen.
        "Sie sind herzlose Folterknechte..."
        Als ich lauter aufwimmerte legte Kevin einen seiner speckigen Arme um mich. Ich hasse mich selbst. Ich wollte auf dieser neuen Schule stark sein - perfekt. Statdessen erleide ich einen Anfall der Schwäche. Aber... es ist ok. Heute - Heute bin ich schwach, nur um morgen umso stärker und perfekter zu sein. Um strenger und erbarmungsloser zu sein. Kevin braucht kein Mitleid - und ich brauchte es auch nicht.
          Eigentlich sollte ich meinen Vorsätzen nach unter einem Jungen liegen der mich reitet, während ich einem weiteren Jungen mit dem Mund befriedige. Aber heute glitt ich in den Armen von Kevin aka FatAmy im einen tiefen von Albträumen verfolgten Schlaf.

My live as a male Bitch (BoyxBoy/Yaoi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt