BTS Oneshots

I love my murderer

Tae kam langsam auf mich zu.
,,Warum versucht du, dein Innerstes zu verstecken?"
Ich wich zwei Schritte zurück, wollte eigentlich den Blick senken, aber seine Augen hielten mich fest. Ich durfte ihm nicht zeigen, wer ich war. Aus welchem Grund ich überhaupt als Staff gearbeitet hatte. Tae ging weiter auf mich zu. Ich wollte zurückweichen, doch da spürte ich die Wand in meinem Rücken. Tae stand jetzt so dicht vor mir, dass ich durch seine Augen bis in seine Seele blicken konnte.

,,Ich mag dich wirklich sehr, Mara. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du genauso empfindest", hauchte er ganz leise in mein Ohr. Ich versuchte krampfhaft, die aufkommenden Glücksgefühle zu unterdrücken. Ich konnte mich dieser Sache nicht hingeben, geschweige denn jemals eine Beziehung mit Tae in Erwägung zu ziehen. Er war ein Weltstar. Und ich würde diejenige sein, die ihn umbrachte.

All diese Gedanken rasten durch meinen Kopf, doch Tae konnte sie nicht hören. Er sah mich nur an, sein Innerstes bis zum Rand gefüllt mit Zuneigung für jeden auf dieser Welt. Auch für mich. Doch ich wusste, dass ich diese Zuneigung nicht verdient hatte. Deswegen beugte ich mich zu ihm hin und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
,,Es tut mir leid", flüsterte ich und verließ den Flur, wohlwissend, die ganze Sache Tae niemals persönlich erklären zu können.

Yoongi POV:
Fröhlich pfeifend kehrte ich mit einer Dose Cola bewaffnet aus der Küche zurück. Jetzt war endlich Yoongi-Zeit. Also meine Zeit. Meine ganz persönliche Zeit, in der ich machen konnte, was ich wollte. Als ich um die nächste Ecke bog, stutzte ich.

Hoppla! Ich hatte echt ein Talent dafür, im richtigen Moment aufzutauchen. Schnell drückte ich mich an die Wand, dann linste ich vorsichtig noch einmal in den Flur. Tatsächlich. Mara und Tae standen im Flur und hatten anscheinend gerade so einen ganz speziellen Moment, bei dem ein Außenstehender unauffällig verschwindet. Ganz klar also, dass ich hierbleiben und die Beiden beobachten würde.

Tae ging auf Mara zu, Mara allerdings wich zurück.
,,Warum versuchst du, dein Innerstes zu verstecken?", fragte Tae.
Ouuu, das war bestimmt wegen heute morgen, als Mara fluchtartig das Wohnzimmer verlassen hatte, kaum dass sie mit Tae allein war. Tae hat es mir erzählt. Er hat etwas über ihre Vergangenheit gefragt und sie hat direkt abgeblockt.
Jetzt starrte Mara Tae einfach nur an und man konnte sehen, was für ein Gedankensturm gerade durch ihren Kopf fegte.
Eine kurzen Moment überlegte ich, ob ich mir vielleicht ein paar Snacks aus der Küche holen sollte, doch da ging das Spektakel schon weiter.

Tae beugte sich zu Mara, die mit dem Rücken zur Wand stand und hauchte ihr etwas ins Ohr. Ich verdrehte die Augen. Was ein Geschnulze. Würde mich nicht wundern, wenn hier irgendwo gleich eine Geige anfängt zu spielen.
Tae hatte etwas gehaucht von wegen ,,Ich mag dich und du empfindest genauso". Oder so ähnlich. Mara jedenfalls starrte ihn einfach nur weiter an. Etwas begriffsstutzig war sie ja schon. Tae war auf jeden Fall voll mutig, sollte er tatsächlich das gesagt haben, was ich verstanden habe.

Mara hatte aufgehört zu starren, stattdessen wirkte sie unendlich traurig.
Oh-oh. An dieser Stelle brachte sich die Geige vor lauter gefühlvollem Spielen meistens fast selbst um.

Aber hier tauchte keine tote Geige auf, Mara gab Tae nur einen Kuss auf die Wange (Warum zur Hölle nur auf die Wange?! Sie steht auf ihn, das sieht doch jeder Maulwurf!), sagte leise ,,Es tut mir leid" (Was tut ihr denn Bitteschön leid?? Ach so, stimmt, sie hat ja nur den Typen mit dem größten Herz auf der Welt zurückgewiesen. Und dieser Typ könnte echt jede haben, das mal nur so nebenbei) und ging weg. Sie ging einfach weg und ließ Tae da stehen. Pah.

Tae sah aus, als hätte er einen Eimer Wasser über den Kopf gekriegt. Der Arme. Ich hatte ihm gesagt, dass das Mädchen kein guter Umgang ist. Geknickt machte Tae sich auf den Weg in sein Zimmer.

Ich holte mir kopfschüttelnd eine Packung Chips aus der Küche.
Gefühle waren definitiv sehr kompliziert.