Kapitel 6

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Sicht von Yule

Wir gucken uns lange einfach nur an, bis Baley plötzlich sagt: >Wir sollten zu meinem Vater gehen, er wird mit uns über den Ablauf des Balls morgen sprechen wollen.< Ich nicke und so machen wir uns auf den Weg zu seinem Büro. Und tatsächlich, Qanik möchte wirklich mit uns über den Ablauf des Balls morgen reden. Wir sitzen gute zwei Stunden im Büro und gehen alles durch. Als ich plötzlich die Anwesenheit eines Wolfs spühre, die mir nicht gefällt. Sofort fange ich an zu knurren und bläcke die Zähne. >Mein Vater ist hier...< ist das einzige, was ich zu den fragenden Blicken von meinem Gefährten sage. >Ich kann mir vorstellen das du ihn nicht sehen möchtest. Stimmst?< fragt mich da Qanik. Ich nicke bloß. Der König steht auf und zeigt mit seiner Hand auf eine Tür die mir bisher nicht aufgefallen ist. >Dann geh dort in den Raum, Baley geh du auch mit.< Dieser nickt und geht mit mir in den Raum. Es ist eine kleine Bibliothek mit Sofas und Tischen. >Du solltest deinen Geruch verdecken damit er dich nicht richt.< sagt Baley, der mich von hinten umarmt und seinen Kopf auf meine Schultern legt. Schnell verdecken ich meinen Geruch, auch wenn ich weiß das es sowieso nichts bringt, da mein Geruch im Büro hängt. Durch die geschlossene Tür hören wir ein Gespräch zwischen unseren Vätern.

>Hallo König Qanik, es freut mich sie wiederzusehen.< >Die Freude liegt ganz meinerseits, Alpha Richard.< ..... >Darf ich ihnen eine Frage stellen Qanik?< >Aber natürlich nur zu.< .... >Das liegt daran, das sie hier bei mir im Schloss untergekommen ist und sie vor einer Weile noch hier im Büro war.< .... leider höre ich nicht alles von dem Gespräch, aber was ich höre lässt mich stutzen. Wieso ist er so ehrlich zu ihm? Wenn ich gewollt hätte das er weiß das ich hier bin hätte ich mich nicht versteckt. >Hey entspann dich. Vater würde nichts unüberlegt machen und schon garnicht in so einer Situation.< spricht mir mein Gefährte gut zu. Plötzlich spühre ich das eindringen von jemandem in meinen Link. Ich wehre mich dagegen, weil ich weiß das es mein Vater ist. Nach kurzer Zeit hört der Druck wieder auf und ich höre ihn laut rufen >YULE NIGHTLIGHT, DU KOMMST JETZT HIER HER, OB DU WILLST ODER NICHT! ICH SUCHE DICH JETZT SEIT FAST ZWEI WOCHEN!< Während er so laut ruft werde ich immer kleiner und halte mir die Ohren zu. Meine komplette Körperhaltung schreit nach Hilfe. Und die bekomme ich auch und das vom König. >Jetzt hören sie auf hier herum zu brüllen! Ihre Tochter ist hier, weil sie sie nicht beachten und total vernachlässigen! Sie wird hier am Hof bleiben! Und das ist keine Bitte!< Qanik ist sauer und laut, aber nicht so laut wie mein Vater. >Vater möchte mit dir reden darf er in deinen Link?< fragt mich Baley. Ich gebe Qanik meinen Link frei und er fragt sofort: >Geht es dir gut? Tut mir leid das das gerade so laut war.< >Schon gut sie können da nichts für, mein Vater ist derjenige der so gebrüllt hat und nicht sie.< sage ich und entspanne mich wieder etwas. >Ich möchte dich zu nichts zwingen, aber ich würde dich bitten zusammen mit Baley rein zu kommen. Es muss so einiges geklärt werden. Schaffst du das oder möchtest du deine Vater weiterhin meiden?< fragt er mich vorsichtig, so als wolle er nichts falsches sagen. >Nein, ist okay wir kommen rein. Doch wenn er auch nur einmal laut wird ist er nicht mehr mein Vater!< sage ich entschlossen. Baley scheint mit der Entscheidung einverstanden zu sein, denn er gibt mir einen Kuss auf den Kopf und nimmt meine Hand.

Weihnachten unter Werwölfen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt