Weihnachtszauber im Regenlicht

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Die Weihnachtsatmosphäre lag schwer in der Luft, als wir uns um acht Uhr an diesem festlichen Abend versammelten. Der Duft von Lasagne erfüllte die Küche, als ich mich mit meinen Eltern zu einem gemütlichen Abendessen setzte. Der Weihnachtsbaum war prächtig geschmückt mit glänzenden goldenen und roten Kugeln, während im Hintergrund leise Weihnachtsmusik lief.

Lasagne war meine erste Wahl für das Abendessen, obwohl meine Eltern eher Fleisch bevorzugten, freuten sie sich darauf, diesen Weihnachtsabend mit mir zu teilen. Es war eine Weile her, seit ich das letzte Mal Lasagne gegessen hatte, die Vorfreude auf dieses Gericht war deutlich spürbar.

Während wir uns am Esstisch unterhielten und über Lieder sprachen, zog plötzlich ein starker Sturm auf, begleitet von heftigem Regen. Man hörte den Wind im ganzen Haus, der Regen prasselte gegen die Scheiben. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es so viel regnen könnte, als würde uns eine starke Hochwasserkatastrophe entgegenkommen.

Meine Eltern beschlossen trotz des Wetters, mit dem Hund spazieren zu gehen. Sie machten Fotos und Videos von der stürmischen Situation draußen und zeigten sie mir, als sie zurückkehrten.

Nach mehr als zwanzig Minuten draußen kehrten meine Eltern zurück. Sie zeigten mir die eindrucksvollen Momente des Spaziergangs, ich konnte nicht anders, als zu staunen, was draußen vor der Haustür passierte.

Doch dann überkam mich eine plötzliche Sehnsucht nach der besonderen Atmosphäre der Weihnachtskirche. Ich erzählte meiner Mutter von meiner Sehnsucht, einfach mal wieder den Kopf klar zu bekommen und etwas von der schönen Weihnachtsstimmung mitzunehmen sowie meinem Wunsch, den neuen Pfarrer kennenzulernen. Trotz des stürmischen Wetters überredete ich meine Mutter, mit mir zur Kirche zu gehen.

"Das Hochwasser ist zu gefährlich", sagte sie besorgt.

Aber ich ließ nicht locker. "Der Regen wird vorbeigehen, wir haben noch genug Zeit.
Außerdem wird es erst nächstes Jahr so sein, dass ich vielleicht gar nicht in die Kirche gehen mag oder etwas anderes mache."

Nach einigem Zögern stimmte meine Mutter schließlich zu. Wir zogen unsere Jacken an, setzten uns in das Auto und machten uns auf den Weg zur Kirche, um die festliche Weihnachtsstimmung zu erleben. Der Regen prasselte weiter, aber wir hatten uns entschieden, dem Ruf der festlichen Glocken zu folgen und das Weihnachtsfest auf eine besondere Weise zu feiern.

Die Kirche empfing uns mit einer feierlichen Stille, nur durchbrochen von einem wunderschönen Orgelspiel. Ein blinder Organist spielte mit solcher Hingabe und Kunstfertigkeit, dass die Klänge die gesamte Kirche erfüllten. Während ich dem Spiel lauschte, wurde mir bewusst, dass dieser Künstler, trotz der Schönheit seiner Musik, uns alle nicht mit den Augen, sondern mit dem Herzen wahrnehmen konnte. Doch dann erkannte ich, dass es nicht darum ging, von ihm gesehen zu werden, sondern darum, seine Leidenschaft zu spüren.

Der Pastor trat vor den Altar und sprach inspirierende Worte über Liebe, Frieden und Mitgefühl. Es war eine Erinnerung daran, dass selbst in schwierigen Zeiten und ungewissen politischen Situationen die Werte, die uns verbinden, von großer Bedeutung sind. Wir sprachen über die Welt um uns herum, über Politik, ohne jedoch konkrete Meinungen auszudrücken. Es war eine reflektierte und respektvolle Rede, die uns zum Nachdenken anregte.

Gemeinsam sangen wir Weihnachtslieder und sprachen das Glaubensbekenntnis. Die feierliche Atmosphäre der Kirche schien uns zu umarmen, es war ein Moment der Verbundenheit und inneren Ruhe. Die Pfadfinder zündeten Kerzen an, wir teilten dieses Licht als Friedenskerzen. Dies hatte für uns eine besondere Bedeutung. Der Gottesdienst neigte sich dem Ende zu, in diesem erhebenden Moment wurde deutlich, dass Mitgefühl und Nächstenliebe die wahre Essenz der Weihnachtszeit ausmachen.

Nachdem wir die Kirche verlassen hatten, begaben wir uns auf einen nächtlichen Spaziergang. Die Straßen ruhten in friedlicher Stille, der Regen hörte auf. Dieser Mitternachtsspaziergang hatte eine besondere Bedeutung, den Geburtstag meiner Mutter, der am 25. Dezember stattfindet. Es war wie eine Verlängerung der festlichen Feierlichkeiten.

Um Mitternacht genau machte ich Halt, um meiner Mutter zu gratulieren. Wir betrachteten gemeinsam die Wassermassen, die während des Sturms gefallen waren und erkannten, dass die Spuren noch sichtbar waren. Entlang der Flussufer genossen wir die frische Luft und die Stille der Nacht. Nachdem wir zum Auto zurückgekehrt und losgefahren waren, waren die Straßen menschenleer, aber unsere Herzen waren erfüllt von Dankbarkeit für diesen besonderen Weihnachtsabend. Die Erkenntnis, dass man, selbst wenn nicht alles im Leben perfekt ist, durch Liebe, Zusammenhalt und eine positive Einstellung einen wunderschönen Abend erleben kann.

So fand unsere Weihnachtsgeschichte ihr Ende, eine Erzählung von Musik, Gemeinschaft, Besinnung und Liebe. Sie erinnerte uns daran, dass wahre Schönheit in den kleinen Momenten liegt und dass selbst an einem regnerischen Abend die Sonne im Herzen strahlen kann.

Weihnachtszauber im RegenlichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt