Als Gojo das Versteck betrat, fand er Geto in tiefen Gedanken versunken. Die Atmosphäre war geladen, ein Zeichen dafür, dass die bevorstehende Unterhaltung von entscheidender Bedeutung sein würde.
Gojo schloss die Tür und trat näher. "Geto, wir müssen reden. Es gibt Dinge, die geklärt werden müssen."
Geto hob seinen Blick und nickte langsam. "Ja, Gojo. Es gibt viel, was wir besprechen sollten."
Gojo setzte sich gegenüber von Geto und begann direkt. "Geto, was ist damals passiert? Was hat dich dazu gebracht, dich so weit von uns... von mir zu entfernen?"
Geto atmete tief durch, seine Augen flackerten kurz vor Emotionen. "Es war eine Kombination aus vielen Dingen, Gojo. Mein Glaube an unsere Mission begann zu bröckeln. Ich sah Ungerechtigkeiten und Fehlentscheidungen, die mich zutiefst störten. Ich begann zu glauben, dass es einen anderen Weg geben muss, einen radikaleren Weg."
Gojo hörte aufmerksam zu, seine Miene ernst. "Aber warum hast du nicht mit mir gesprochen? Warum hast du dich entschieden, diesen Weg allein zu gehen?"
"Ich... ich war mir nicht sicher, wie du reagieren würdest", gestand Geto. "Und ein Teil von mir war überzeugt, dass du nicht verstehen würdest. Dass du zu sehr in unseren Prinzipien verwurzelt warst."
"Geto, du warst mein Freund. Wir hätten darüber reden können", sagte Gojo, seine Stimme von einem Hauch von Traurigkeit geprägt.
"Das ist es ja, Gojo. Wir waren Freunde, aber irgendwann fühlte ich mich, als wäre ich nur noch ein Schatten neben dir. Ich hatte das Gefühl, meinen eigenen Weg finden zu müssen, um meine Überzeugungen zu beweisen."
Ein langes Schweigen folgte Getos Worten. Gojo spürte einen Stich des Bedauerns. So viele Missverständnisse und unausgesprochene Worte hatten zu der Kluft zwischen ihnen geführt.
"Geto, es tut mir leid", sagte Gojo schließlich. "Ich wünschte, ich hätte deine Zweifel und Ängste damals gesehen. Vielleicht hätten wir einen anderen Weg finden können."
Geto schaute Gojo direkt an, in seinen Augen lag eine Mischung aus Reue und Dankbarkeit. "Es ist nicht nur deine Schuld, Gojo. Ich habe meine Entscheidungen getroffen, und dafür muss ich die Verantwortung übernehmen. Aber danke, dass du mir jetzt zuhörst."Gojo sah Geto nachdenklich an. "Ich denke oft über den Fall von Riko Amanai nach, Geto. Über die Sternen-Plasma-Hülle und die Auswirkungen, die sie hatte. Ich erinnere mich, dass dies für dich ein kritischer Punkt war."
Geto nickte langsam, sein Blick wurde fern. "Ja, Riko Amanai... Ihr Schicksal war für mich ein Augenöffner. Es zeigte mir, wie weit die Jujutsu-Welt gehen würde, um ihre Ziele zu erreichen, ohne Rücksicht auf individuelles Leid."
"Du hast damals begonnen, unsere Methoden und die Moral unserer Praktiken in Frage zu stellen", sagte Gojo leise.
"Genau", erwiderte Geto. "Der Fall von Riko warf ein grelles Licht auf die dunkleren Seiten unserer Welt. Ich sah, wie Entscheidungen getroffen wurden, die mehr auf Macht und Tradition basierten als auf Gerechtigkeit oder Mitgefühl. Es führte mich zu der Frage, ob wir wirklich das Richtige taten."
Gojo seufzte. "Ich erinnere mich an deine wachsende Unzufriedenheit, Geto. Aber ich hatte nicht erkannt, wie tief diese Zweifel in dir verwurzelt waren.""Es war nicht nur der Fall von Riko", fuhr Geto fort. "Aber es war ein entscheidender Moment, der mich dazu brachte, alles, woran ich glaubte, zu hinterfragen. Ich wollte eine Welt erschaffen, in der solche Ungerechtigkeiten nicht existierten. Aber ich wählte den falschen Weg, um dieses Ziel zu erreichen."
"Und das führte dich auf einen Pfad der Zerstörung", ergänzte Gojo mit einem Hauch von Traurigkeit in seiner Stimme.
Geto nickte. "Ja, und dafür trage ich die Konsequenzen. Aber ich hoffe, dass es noch nicht zu spät ist, etwas zu ändern, um einen Beitrag zu leisten, der heilend und nicht zerstörerisch ist."
Gojo lehnte sich zurück und sein Blick wurde nachdenklich. "Nachdem wir Riko Amanai verloren hatten, erinnere ich mich, wie ich ihren leblosen Körper trug. In diesem Moment fühlte ich eine tiefe Leere und Wut. Ich hatte mein moralisches Gleichgewicht verloren und hätte fast jeden vernichtet, der auch nur im Entferntesten mit ihrem Tod in Verbindung stand."
Geto hörte aufmerksam zu, seine Augen auf Gojo gerichtet. "Ich erinnere mich an diesen Tag. Du warst am Rande, Gojo. Ich hatte das Gefühl, dass du dich selbst verlieren könntest in deinem Zorn und deiner Macht."
Gojo nickte langsam. "Du warst mein moralischer Kompass damals, Geto. Du hast mich daran erinnert, wer ich bin und was unsere wahren Werte sind. Nach dem Sieg über Toji Fushiguro... ich fühlte mich unbesiegbar, fast gottgleich. Aber es war ein trügerisches Gefühl. Es blendete mich für die wahren Konsequenzen meiner Handlungen."
"Es ist leicht, sich in der Macht zu verlieren", sagte Geto leise. "Ich habe es auf die härteste Weise gelernt. Aber damals, in deinem Fall, war ich da, um dich zurückzuholen. Es tut mir leid, dass ich später nicht dasselbe für mich selbst tun konnte."
Gojo sah Geto an, und in seinen Augen lag eine Mischung aus Dankbarkeit und Bedauern. "Ich wünschte, ich hätte deine Veränderung früher erkannt, Geto. Vielleicht hätten wir dann gemeinsam einen anderen Weg finden können."
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Zwischen Schatten und Erlösung
FanfictionIn einer Welt, in der die Linien zwischen Freund und Feind verwischen, beginnt eine unerwartete Reise der Erlösung. Nach dem verheerenden Kampf zwischen Yuta Okkotsu und Suguru Geto steht Satoru Gojo vor einer schicksalhaften Entscheidung. Statt Get...