Ich renne durch die tiefschwarze Nacht. Meine Beine schmerzen und die Dornenranken, die mir immer wieder den Weg versperren zerkratzen mir meine ohnehin schon verletzen Beine. Außerdem habe ich höllische Seitenstiche und mein Herz klopft mir bis zum Hals. Mein ganzer Körper schreit verzweifelt 'bleib stehen', doch das kann ich nicht. Es würde mein Ende bedeuten. Hinter mir höre ich immer noch das Heulen. Es scheint wieder näher zu kommen. Der Vorsprung der mir der kleine Fluss gegeben hat ist aufgebraucht. Verzweifelt versuche ich meinen Körper weiter anzuspornen, aber ich habe keine Kraft mehr. Ich keuche und höre das Blut durch meinen Körper rauschen. Das ist abgesehen von dem Heulen, das einzige was ich noch hören kann.
Ich werde immer langsamer. Meine Beine zittern. Bitte gebt nicht da, flehe ich leise. Doch es ist zu spät. Ich sehe in dieser Dunkelheit die dicke Baumwurzel nicht kommen und stolpere. Ich versuche mein Gleichgewicht wiederzufinden doch ich bin zu erschöpft. Mit einem dumpfen Geräusch fallen ich auf den Boden. Ich gebe einen Stöhnen von mir und bleibe dann reglos liegen. Es ist vorbei. Alles ist gut. Wenigstens ist deine Schwester in Sicherheit. Ist alles was mir durch den Kopf schießt.
Ein paar Minuten bleibt es leise, dann höre ich herannahendes Pfotengetrappel. Doch es ist mir egal. Das einzigste was ich mir noch wünsche, dass es schnell vorbei geht. Doch bevor mich der Wolf erreichen kann, spüre ich wie ich hochgezerrt werde. Zwei starke Arme packen mich und halten mich umschlugend. Dann folgen mehrere dumpfe Schläge aufeinander. Das ist das letzte was ich mitbekomme. Dann wird alles schwarz.