Ich komme zuhause an und schließe die Haustür auf. ,,Hi mum, bin zuhause". Ich kann ihre Antwort nicht mehr hören, da ich schon auf dem Weg in mein Zimmer bin. Ich ziehe meine großen Koffer unter meinem Bett hervor und lege ihn auf das Bett. Das Wetter soll ziemlich warm werden, das heißt viele Tops, kurze Hosen und Kleider. Jackpot!
Das erste Top, das unbedingt mitmuss, ist mein neues Lieblingstop. Es ist weiß mit ein paar kleinen, pinken Blümchen darauf. Meine Freundinnen und ich haben uns es damals zusammen gekauft, als Freundschaftstop, sozusagen. Jaja, kreativ muss man sein.
Noch ein paar andere Sachen und der Koffer ist schnell gepackt.,,So, fertig'', lobe ich mich selbst, als ich den Reißverschluss schließe. Ich laufe die Treppe hinunter in die Küche, wo meine Mutter steht und kocht.
,,Hast du meinen Reisepass?'', frage ich sie panisch. ,,Ich kann ihn nicht finden''
,,Ich habe ihn dir auf den Tisch im Wohnzimmer gelegt'', sagt sie ruhig und lächelt. Ich bin erleichtert. Es war - wie ich schon erwähnt habe- meine erste Reise ohne meine Eltern, das heißt, dass man ganz für sich selbst verantwortlich ist und an alles denken muss. Ich schnappe mir also meinen Reisepass und die ganzen anderen Unterlagen und verschwinde damit wieder in meinem Zimmer. Ich verstaue alles gut in meinem Koffer.Plötzlich klingelt es an der Haustür. ,,Christian'', flüstere ich mir selbst zu und lächle automatisch. Er kommt zum Mittagessen vorbei. Ich laufe erneut, und diesmal in schnelleren Schritten, die Treppe hinunter und öffne die Tür. Anstatt dass er hereinkommt, mache ich einen großen Schritt nach draußen und ziehe die Haustür bis auf einen kleinen Spalt hinter mir zu. Meine Mutter muss uns nicht unbedingt beim Küssen sehen.
,,Hi Prinzessin'' ich liebe es wenn er mich so nennt. ‚Schatz' ist so Standart. Er schaut mich mit seinen grünen Augen an. Sie sind wunderschön. Die schönsten Augen, die ich jemals gesehen habe. Jedes Mal, wenn ich sie ansehe, bewundere ich sie wieder.
,,Hi-'' antworte ich gerade so, bevor seine Lippen schon auf meinen liegen. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und er legt seine Arme um meine Taille. Das hört sich vielleicht kitschig an, aber ich kann die Schmetterlinge in meinem Bauch fühlen, wie sie tanzen. Es raubt mir immer wieder den Atem, wenn ich ihn küsse. Ich vergesse alles um uns herum, doch plötzlich...
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,,Essen steht auf dem Tisch'', holt uns die Stimme meiner Mutter wieder ins Hier und Jetzt. Wir lösen uns schwerfällig voneinander und schauen uns noch einmal tief in die Augen, bevor wir ins Haus gehen und uns an den Tisch setzen. Mein Vater ist noch nicht zuhause, da er bis abends arbeitet und heute erst um sieben nachhause kommt. Mein kleiner 10-jähriger Bruder Mike ist bei seinem Freund, oder ,,Kumpel'', wie er es ganz cool nennt.
Meine Mutter öffnet den Topf und der Geruch von Bolognese Soße steigt mir in die Nase.
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Nach dem Essen sitzen wir noch lange am Tisch und reden über meinen, oder besser gesagt unseren Urlaub -Christian kommt auch mit-, als plötzlich die Haustür aufgeschlossen wird und mein Bruder mit einem kurzen ,,Hi'' hereinspatziert und sich zu uns an den Tisch setzt.
,,Freust du dich auf Spanien?'', fragt er und schaut Christian und mich dabei an. Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass er sich dafür interesssiert. Da muss doch noch was Blödes hinterherkommen.
,,Klar'', antworte ich deshalb nur. Mein Freund stimmt mir nickend zu.
,,Dort gibt es bestimmt auch viele gutaussehende Jungs'', zwinkert Mike mir zu. Na, was hab ich gesagt? Ich muss automatisch grinsen, auch, wenn ich es natürlich nicht will. Blödman! Mein Freund sieht mich an, sieht mein Lächeln im Gesicht, und als ich in seine Augen schaue, sehe ich Enttäuschung in ihnen. Sein Lächeln, dass bis gerade eben auf seinem Gesicht lag verfliegt plötzlich. Sein Gesichtsausddruck ist leer, und doch sagt er mehr als tausend Worte. War er sauer? Ich werfe meinem kleinen, nervigen Bruder einen giftigen Blick zu.
,,Ich...ähm...muss jetzt gehen. Wir sehen uns morgen.'', sagt Christian schnell, schaut mich dabei an und steht auf.
,,Danke für's essen'', fügt er hinzu und nickt nun in die Richtung meiner Mutter. Schneller als ich schauen konnte ist er schon auf dem Weg zur Haustür. Ohne Abschiedskuss? Sowas gibt es bei ihm nie. Was können kleine Brüder eigentlich alles anstellen? ,,Bis-'' ich kann meinen Satz nicht beenden, da die Tür schon ins schloss fällt. ,,-morgen'', flüstere ich kaum hörbar. Mein Kopf hängt nach unten und berührt somit fast die Tischplatte. Ich atme einmal tief aus, und direkt danach wieder ein. Ich fange an meinen Bruder anzuschreien. ,,Was war das denn gerade? Bist du eigentlich bescheuert?'', brülle ich. ,,Ruby!'', mischt sich jetzt auch meine Mutter ein. Anstatt ihr zu antworten renne ich schnell die Treppe nach oben und verziehe mich in meinem Zimmer. Ich will Christian anrufen, doch er geht nicht an sein Handy. Seine Mailbox meldet sich, ich höre seine Stimme: ‚,Hi, hier ist Christian. Ich habe wohl gerade was wichtiges zutun. Hinterlass' einfach eine Nachricht, ich rufe so schnell wie möglich zurück.'' Ich lege auf. Scheiße!--------
So meine Lieben, das war das zweite Kapitel ^^
wie hat's euch gefallen?
Habt ihr Verbesserungsvorschläge?
Ich bin immer offen für Kritik :)
Was denkt ihr, wie's weitergeht? Meint ihr, Chris hat überreagiert? :DSorry überigens dass so lange kein Kapitel online kam :/ aber ich musste ziemlich viel lernen :(
Ich versuche jetzt in dieser Woche (in der ich keine Arbeiten schreib) ein bisschen vorzuschreiben :)) hoffe das ist okay für euch ;)Also, bis dann :*
Paula xx