Part 1

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Die Wolken zogen in rasantem Tempo an mir vorbei. Sie, wie alles andere das ich sah, erinnerten mich an das was geschehen war. Doch ich wollte vergessen, den Unfall, den Tod, diesen nie endenden Schmerz verdrängen. Immer wieder zwingt mich mein Unterbewusstsein den Zeitungsartikel auf dem kleinen Tischchen vor mir zu lesen, obwohl ich ihn schon auswendig wiedergeben könnte. Es war diese eine Schlagzeile, die mir das Leben zur Hölle machte: Tragischer Unfall. Ehefrau mit Kind stirbt noch am der Unfallstelle. Familienvater musste ins Krankenhaus gebracht werden. Es reichte mir, das erste Wort der Überschrift zu lesen und schon erschienen vor meinem geistigen Auge alle dazugehörigen Fakten des Berichtes. Das Flugzeug ruckelte und die Anschnallzeichen über den Sitzen blinkten auf. Von der viel zu schnell gesprochenen Durchsage der brünetten Stewardess bekam ich kaum etwas mit. Vielmehr beanspruchten mich meine Gedanken. Doch als wir sicher auf dem Boden aufsetzen und sich nach und nach das Flugzeug leerte, stand ich auf, packte meine kleine Reisetasche unter dem Sitz hervor und bewegte mich mit den übrigen Passagieren in Richtung Ausgang. Beim Betreten des schmalen Korridors, der in den Flughafen führte, erkannte ich den obligatorischen Zeitungsständer an der Wand. Mein Herz bekam einen heftigen Stich. Schon wieder konnte die Titelseite sehen, dieser Artikel verfolgte mich. Ich kniff die geröteten Augen zusammen und atmete schwer. Stumm folgte ich nun den Anweisungen des Sicherheitspersonals und bahnte mir schließlich meinen Weg aus dem Gebäude hinaus. Sofort umgab mich die bereits bekannte tropisch warme Luft. Ich atmete einmal tief durch und sammelte mich. Es würde ein Gewitter kommen, man konnte es wahrlich fühlen. Ohne ein Wort zu sprechen winkte ich dem erstbesten Taxi, hievte meinen Koffer und die kleinere Tasche hinein und drückte dem Fahrer eine schon etwas verknitterte Karte hin. Er warf einen kurzen Blick darauf und wir fuhren los. Wie in Trance starrte ich auf die Straße hinaus und blendete die Bäume, die Häuser, einige selten entgegenkommende Autos, einfach alles aus. Ich realisierte erst dann, das wir den auf der Karte genannten Ort erreicht hatten, als der Fahrer mir auf die Schulter tippte. Ich zuckte zusammen und war auf einen schlag hellwach. Die Autotür fiel hinter mir ins Schloss. Da stand ich nun, erschöpft und voller Erinnerungen an das ehemalige 'Paradies'. Ich hörte wie mein Koffer auf dem Kies abgestellt wurde. Mit einem nicken bedankte ich mich und bezahlte großzügig. Als sich das Auto in Bewegung setzte, hüpften kleinere Steinchen unter den wegfahrenden Reifen hervor. Doch bald war es verschwunden und um mich herum wurde es totenstill. Der Himmel hatte sich verdunkelt und die bedrohlichen, geradezu schwarz wirkenden Wolken waren genau über mir. Schon spürte ich die sanften Regentröpfchen auf meiner Haut und schloss kurz die Augen. 'Mein kleiner Engel weint. Und ich kann nicht bei ihr sein um sie zu trösten', dachte ich bei mir und eine Träne huschte über mein Gesicht, doch es blieb nicht dabei. Weinend stand ich nun im Regen. 'Ich würde alles dafür tun, um mit ihnen beiden zusammen zu sein! Oh warum wurden sie mir nur genommen? Wir waren doch so glücklich...!' brüllte ich meinen Schmerz in die mittlerweile einsetzende Dunkelheit. Mit den Nerven endgültig am Ende sperrte ich die damals so einladende Eingangstüre auf. Der anfangs leichte Regen hatte sich innerhalb weniger Minuten in einen tobenden Sturm verwandelt. Automatisch überprüfte ich, ob alle Fenster und die Terrassentüre fest verschlossen waren. Nachdem ich auch meinen Koffer ausgeräumt und das Bett gemacht hatte, beschloss ich gleich schlafen zu gehen. Zuerst wollte es mir nicht recht gelingen, doch da die letzen Tage meinem Körper sehr zugesetzt hatten, konnte ich die düsteren Gedanken endlich beiseite schieben und in einen unruhigen Schlaf fallen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 24, 2015 ⏰

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