1.Kapitel
(Sicht von Neuvillette)
Am Nachmittag nachdem ich es schaffte mich von meiner Arbeit zu lösen, machte ich mich auf den Weg zu meinem neuen Kunden. Der Mann, der aus, mir immer noch unerklärlichen Gründen, meine Privatnummer hat. Er hatmir zwar bereits grob am Handy erklärt was ihm vorgeworfen wird, dennoch besuche ich meine Klienten lieber einmal persönlich. Mein Weg führte mich zum Krankenhaus in dem sich mein Klient bereits seit einer Woche befand. Es war kein ungewöhnlicher Ort um Klienten zu besuchen, doch besuchte ich Menschen schon an viel interessanteren Orten, sodass dieser Besuch einer von vielen Routinebesuchen ist. Die meisten Anwälte lassen ihre Klienten zu sich in die Kanzlei kommen, doch nicht ich, ich besuche meine Klienten bei sich in ihren gewöhnten Umgebungen einfach um so zu erfahren was für Menschen diese sind. Leider ist es bei diesem Klienten nun etwas schwierig, das Krankenhaus ist nicht seine gewohnte Umgebung dennoch war dieses auch nicht meine Kanzlei wo den Klägern oder Beschuldigten nochmal deutlich gemacht wird wie ernst es gerade wirklich ist.
Ich parkte mein Auto auf dem Besucherplarkplatz des Krankenhauses und stieg aus, bei mir trug ich meine Aktentasche so wie meinen Anwaltsausweis. Der restliche Weg zum Krankenhaus war kurz, im Krankenhaus selbst stieg mir augenblicklich der starke Krankenhaus typische Geruch in die Nase, eine Mischung aus Desinfektionsmittel, Verbandsmaterialien und Sterilisatoren. Ich ließ meinen Blick durch die Eingangshalle gleiten und steuerte die Rezeption an, hinter der zwei Frauen in schlichter dunkler Kleidung saßen. Die jüngere der beiden Damen befand sind in einem Gespräch am Telefon, sodass ich mich vor die ältere Dame an die Rezeption stellte. Kurz blieb der Blick der Frau auf dem Bildschirm ihres Pc Monitors gerichtet, bevor sie mich ansah. Kurz stockte sie, begann aber sogleich zu lächeln und fragte mich nach meinem Anliegen
„Ich möchte gerne diesen Mann besuchen“
Ich legte eine Kopie des Ausweises meines Mandanten, so wie vorsichtshalber meinen Anwaltsausweis auf die Rezeption. Beides nahm die Frau an sich und besah beide.
„Natürlich, warten sie bitte kurz“
Sie legte die Kopie so wie meinen Anwaltsausweis zurück auf die Theke, welche ich an mich nahm während sie etwas in ihrem Pc suchte. Sie brauchte auch nicht lange um mir die Station so wie die Zimmernummer zu nennen. Ich bedankte mich bei ihr und machte mich auf den Weg zu den Aufzügen. Es dauerte nicht lange bis ich die Station erreichte. Vor der Tür saß ein Polizist auf einem Stuhl der mich sogleich ansah
„Neuvillette ich bin überrascht, dass du der Anwalt bist“
Ich kannte den Polizist, vom sehen her, wir hatten bisher nur ein par wenige worte gewechselt, dennoch scheine ich diesem im Gedächtnis geblieben zu sein
„Ja, er hat Glück das ich noch einen Klienten aufnehmen konnte“
Antwortete ich monoton. Der Polizist suchte mich nach verdächtigen Gegenständen ab, bevor er mich in das Zimmer ließ.
„Wenn etwas ist rufe, er hat gerade ebenfalls Besuch, sollten diese stören, wirf sie einfach raus“
. Ich nickte stumm und trat in das Krankenzimmer, mein Blick schweifte durch den Raum. Es war ein Einzelzimmer, mit einer typisch sterilen Einrichtung. Im Raum befanden sich drei Männer, ein Mann mit Schwarzen langen Haaren und einer Brille, ein weiterer mit zerzausten blauen Haaren sowie einer Maske im Gesicht und im Krankenbett selber liegt ein junger Mann den ich auf die 20 schätzte, mit kupfernen Haaren und blauen Augen.
„Das wird Teuer“
Seufzte der schwarzhaarige Mann sobald dieser mich sah und erhob sich
„Es ist mir immer eine Freude euch hier zu haben“
Lachte mein Mandant in seinem Bett, was den schwarzhaarigen die Augenrollen ließ bevor dieser gemeinsam mit dem blauhaarigen den raum verließ, ohne ein Wort zu mir zu sagen oder mich anzusehen. Ich war unhöfliches Verhalten in meinem Job gewohnt weshalb ich es dabei beließ und mich nun meinem Mandanten zu wand, stellte ich meine Aktentasche ab und zog meinen Mantel aus
„Ich würde ihnen ja gerne die Hand reichen Herr Neuvilette, leider funktioniert das momentan nicht“
Er hob seine Hände die mit Handschellen an das Bett gefesselt sind
„Schon gut, ich bin ja für viel wichtigere Sachen hier“
Ich nahm auf dem Stuhl in der Nähe des Bettes Platz und legte meinen Block zum Schreiben auf den Tisch neben mir
„Nun, sie erzählten mir ja bereits ein wenig am Telefon, nun würde ich aber gerne ihre ausführliche Geschichte hören. Sie sitzen ja bereits im Gefängnis bevor dies jetzt überhaupt geschehen ist, warum das?“
Mein Mandant lachte nervös
„Nun Sie können mich ruhig einfach Tartaglia nennen ich bin kein Freund davon mit sie angesprochen zu werden…. Und wie ich überhaupt ins Gefängnis kam…“
Er begann sich am Hinterkopf zu kratzen
„Während einer Feier in einer Bar habe ich ein wenig zu viel getrunken, sodass es ausgeartet ist und ich einen Mann Krankenhausreif geprügelt habe. Aufgrund von Schwerer Körperverletzung sitze ich für 3 Jahre“
Ich schrieb schweigend stichpunktartig mit, bevor ich Tartaglia wieder ansah
„Dann erzählen sie mir bitte nun warum sie erneut angeklagt wurden und wie ihre Sicht auf die Sache ist, wie haben sie das Geschehen erlebt‘
Tartaglia wirkte kurz genervt da ich ihn weiterhin höflich ansprach, begann dann aber zu sprechen
„Jetzt bin ich wegen Mord angeklagt worden. Ich wurde ohnmächtig geschlagen bevor mein Zellengenosse ermordet wurde“
Er sprach nicht viel, da er aber angeblich ohnmächtig war zu dem Geschehen, konnte er auch nicht mehr wissen
„Und wie sieht es die Polizei, immerhin kann man sie dafür ja nun mal eigentlich nicht anzeigen“
Tartaglias Blick wurde etwas wütender
„Fragen Sie die Arschlöcher doch selbst, ich wurde hier ins Gefängnis gesteckt nachdem ich von der tollen Polizei verprügelt wurde und kurz darauf flatterte ein Brief bei mir ein, dass wegen Mord gegen mich ermittelt wird“
Man erkannte sichtlich wie wütend Tartaglia ist, ich blieb aber gefasst und hörte ihm weiter zu und machte Notizen.„Ich werde mir wohl selber die andere Sicht der Sache anhören müssen“
Sprach ich schließlich nach dem ich mir die Erzählungen, was eher aus meckern und jammern bestand, angehört habe und nun wieder aufbrechen wollte. Ich verstaute mein Notizblock zurück in meine Aktentasche und zog meinen Mantel wieder an
„Herr Tartaglia, ich habe mich entschieden ihren Fall zu übernehmen, sollten sie noch irgendwelche relevanten Informationen für mich haben, rufen sie bitte dieses Mal in meiner Kanzlei an und nicht privat…“
Ich stockte
„Bevor ich nun gehe sagen sie, wie sind sie an meine Private Handy Nummer gelangt“
Tartaglia zuckte mit den Schultern
„Ein Freund gab sie mir und sagte ich solle hier anrufen sollte ich nochmal Probleme haben, weshalb ich sie sogleich angerufen habe als ich dies nach dem Vorfall konnte“
Ich nickte stumm, es war keine wirklich zufriedenstellende Antwort, doch da Tartaglia meine Nummer durch einen Freund erhalten hat, wird dieser mir nichts weiteres sagen können.
Ich verabschiedete mich von ihm und machte mich auf den Weg zurück zu meinen Auto. Auf dem Wegrief ich meine Sekretärin an
„Sédène melde mich für morgen um 12 im Gefängnis Meropide an, ich möchte dort mit dem Verantwortlichen über einen Mandanten sprechen“
Kurz darauf legte ich auf, unten im Eingangsbereich saßen die beiden Männer die oben bei Tartaglia im Zimmer saßen. Beide starrten mich regelrecht an wobei ich das bei dem blauhaarigen nur deutete, konnte ich das durch seine Maske nicht ganz genau deuten.
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Lawyer for a prisoner
FanfictionEin Mord im Gefängnis, der einzige Zeugen ist der Hauptverdächtige. Neuvilette, ein bekannter Anwalt wird hinzugezogen um den verdächtigen zu verteidigen. Er ist der einzige der an die Unschuld seines Mandanten glaubt, bei seinen Nachforschungen tri...