„Izzi? Bist du zuhause?“, sagte Felix am anderen Ende der Leitung. „Ja, willst du runter kommen?“, antwortete ich. „Ja, muss etwas mit dir besprechen.“ Er legte auf und stand eine Minute später auf meinem Teppich.
Ich war so angespannt, da ich schon länger Gefühle für ihn hatte, aber nicht wusste, ob er genau so fühlte. War ja schwer einzuschätzen.
„was ist denn jetzt?“, fragte ich. Er stand dort vor mir und spielte mit seinen Fingern, während er auf den Boden starrte. „Setz dich“, forderte er mich auf. Ich ließ mich in die Couch fallen und er setzte sich neben mich. „hör zu, das was ich dir jetzt sage wird dich vielleicht schockieren und unsere Freundschaft zerstören, aber du musst das wissen.“ Ich schaute ihn gespannt an. „ich habe da so komische Gefühle. Gefühle – na ja – für dich“, er blickte auf das Sofa und fuhr sich durch die Haare. „Felix, ich finds toll, dass du dazu stehst“, wahrscheinlich würde er jetzt denken, dass ich ihm eine Abfuhr gebe, doch ich nahm sein Kinn, zog es hoch und schaute ihm tief in die Augen, „vielleicht mag das für dich jetzt etwas plötzlich kommen, doch ich teile diese Gefühle. Hatte jedoch nicht den Mumm, dir das zu gestehen.“ Er schaute mich ungläubig an und lächelte kurze Zeit später. „Danke“, flüsterte er und gab mir einen Kuss.
Ein komisches Gefühl, ein Kuss von einem Mann, ein Kuss von einem meiner besten Freunde. Ich hatte es mir nie so vorgestellt, nicht so schön. Wir konnten uns nun auch erklären, weshalb der andere so komisch war in letzter Zeit.
Wir hatten beschlossen, vorerst niemandem von unserer Liebe zu erzählen, da wir abwarten wollten, ob wir es durchhielten.
Wir taten es.