Rebecca
Mein Blick glitt über all die Natur, als ich meinen müden Kopf an die Fensterscheibe legte. Ich betrachtete die Berge, die ganzen Bäume und die Felder, die teilweise voller Wildblumen blühten. Die ersten Farben Anfang Mai, in meiner neuen Heimat. Die ersten Farben in Colorado.
Ich verweilte noch ein paar Kilometer so mit meinem Kopf an der Fensterscheibe gelehnt, bis John abbog. Langsam löste ich mich aus meinem Tagtraum und meiner Faszination von der Natur. Dann sah ich nach vorne „Da sind wir" sagte meine Mutter freudig. Der Wagen kam zum stehen und John stieg aus, während meine Mutter sich zu mir umdrehte „Ich weiß, es ist eine Umstellung aber gib dem ganzen hier eine Chance Beckie".
Ihr blick wirkte besorgt, weswegen ich sie anlächelte und ihr versicherte, das ich dem ganzen hier eine Chance geben werde.
Also stieg ich aus und betrachtete das große Haus, es war ein riesiges Holzhaus, was man aus Filmen kennt, halt ein typisches Ranch-haus. Es ist außen in weiß, grau gehalten, es führt eine Treppe von dem Wendehammer im Innenhof hoch zu einer prunkvollen Veranda.
John berichtete uns bereits im Auto das seine Söhne noch nicht da sind, da sie Training haben. Nur sein jüngster Sohn Noah wird sein, doch den werde ich wohl erst beim Abendessen zu Gesicht gekommen da dieser ein absoluter Stubenhocker sei. Ich soll es also nicht persönlich nehmen wenn er nicht runterkommt um ›Hallo‹ zu sagen, da dieser lieber in seinem Zimmer sitzt.
Meine Mutter hatte mir in LA bereits etwas über die vier Söhne ihres neuen Lebensgefährten erzählt. Noah war mit seinen 14 Jahren der jüngste, er musste ein Jahr der Middleschool wiederholen da er nicht mehr klar kam. Mum meinte es lege an dem Tod von Johns Frau Kathrin und der Mutter der vier Söhne.
Dieses Ereignis hat den, sowieso sehr in sich gekehrten Noah vor knapp drei Jahren wohl komplett aus der Bahn geworfen. So sehr das John nicht mehr an seinen Sohn ran kam, aber das soll wohl schon vor Kathrins Tod so gewesen sein. Doch der Tod von Noahs Mutter, brachte die beiden noch weiter auseinander.
Schrecklich wenn ich so darüber nachdenke. Da verbringt man sein halbes Leben mit einer Person, liebt Sie, heiratet bekommt Kinder und plötzlich ist Sie weg. Und hinterlässt tiefe Spuren in den Leben der hinterlassenen, spuren der Wehmut, Trauer und hinterlässt ein riesiges Loch in den Herzen der fünf Männer. Ich mag es mir gar nicht vorstellen wie es mir damit ginge wenn meine Mutter plötzlich sterben würde. Alleine der Gedanke lässt mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen.
Meine Mutter lächelte und holte mich zurück in das hier und jetzt, sie lachte „Noch müde?" Ich schüttelte meinen Kopf „Alles gut". Wie sie lächelt, ich liebte ihr Lächeln, es erfüllte mich immer mit Wärme, egal wie kalt es war. Denn sobald dies erschien fühlte ich mich sicher und automatisch etwas wohler. Ich konnte froh sein, das ich so ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter habe.
„Komm, Ich zeige dir das Haus, den Rest können dir die Jungs später zeigen wenn sie von ihrem Training kommen". So zeigt sie mir die große helle Küche, das Wohnzimmer in dem ein riesiger Esstisch steht an dem bestimmt 20 Personen einen Platz finden. Und dabei fand ich den in der Küche bereits sehr groß, ich bin gespannt wie dieser Tisch an Geburtstagen oder Feste aussieht. Dann zeigte sie mir das Bad unten und das Schlafzimmer in dem Sie und John nun schlafen. Zu zwei weiteren Türen die geschlossen sind sagte sie, dass dies das Büro und das andere die große Abstellkammer sei, in der die Waschmaschine und Vorräte zu finden sind.
Oben zeigte sie mir das Bad welches ich mir mit den Jungs teilen muss, die Zimmer der Jungs und dann noch mein Zimmer. Als ich es betrat sah ich das es eingerichtet ist wie in LA, nur das der Raum anders aufgebaut ist.
Meine Mutter meinte ich soll erstmal ankommen also packte ich meine Koffer aus und ging erstmal duschen. Als ich fertig war und mich auf meinen Schreibtisch Stuhl setzte rief ich meine beste Freundin an. Doch sie ging nicht ran, kurzen Moment später schrieb sie mir eine Nachricht und das sie mich morgen Anrufen wird. Da sie gerade mit unserer Clique für die Summer-Beginns Party vorglühte, für die Party die ich mit geplant hatte. Und zu der ich nicht mehr gehen konnte da Ich Kilometer weit entfernt war, weit weg von Los Angeles.
Um mich nicht im Selbstmitleid zu verlieren stand ich auf und ging die Treppe hinunter, in dem selben Moment als ich meinen Fuß auf den Holzboden setzte ging die Haustür schwungvoll auf. Ich erschrak und verharrte in meiner Bewegung, zwei junge Männer ungefähr in meinem Alter kamen rein. Wahrscheinlich Johns Söhne Logan und Henry, Sie verstummten als sie mich sahen. Ich zwang mir ein freundliches Lächeln auf, immerhin musste ich mit den beiden Jungs klar kommen.
„Hallo, ich bin Rebecca, ihr könnt mich aber Beckie nennen, so nennen mich alle meine Freunde" ich hielt die Hand hin. „Ich bin Henry" er lächelte und griff nach meiner Hand. Der junge Mann der einen Kopf größer ist als ich und sich mir als Henry vorstellte hat kurzes dunkles Haar. Er hat helle blaue Augen und ein markantes Gesicht. Man sieht das dort die Gene von John drinnen steckten, ich hoffe das er auch etwas von den Charakterzügen seines Vaters hat. John ist seit langem der erste, den ich wirklich an der Seite meiner Mutter sehe.Der andere junge Mann hat etwas hellere haare, so eine Art Mittelblond, die unter einem Basecap zum Vorschein kamen und hatte den gleichen Mund wie Henry. Doch er hat ein Markanteres Gesicht, seine Augen waren etwas dunkler und seine Miene war um einiges düsterer.
„Ja, ich bin Rebecca aber nennt mich ruhig Beckie, so nennen mich alle meine Freunde" der mit den längeren Haaren schnaubte vergnügt „Wir sind keine Freunde Rebecca Young" verwirrt sah ich Ihm nach, als er an mir vorbei ging. Er stieg die Treppe mit schweren Schritten hinauf bis ein dumpfes Geräusch einer schweren Tür ertönte.
Dann sah ich zu Henry, dieser lächelte bloß entspannt „Entschuldige, Logan kann manchmal wirklich kompliziert sein" zuckte er mit seinen Schultern. „Na komm, ich zeig dir draußen alles" ich lief Ihm nach, er erzählte mir wo was war, zeigte mir die Ställe die Pferde und die Tragende Stute. Doch meine Gedanken gingen zurück zu Logan, zu seinem Verhalten und seiner spöttischen Art und Weise. Mich nervte sein Verhalten tierisch. Hatte ich etwas falsch gemacht? Fühlte er sich bedroht weil meine Mutter und ich nun auch hier lebten?
Ich entschied mich schlussendlich dafür, dass ich mir über das Verhalten von Logan Collins keine Gedanken machen werde. Wenn er ein Problem haben sollte, soll er mir das sagen, ganz einfac.
„Rebecca?" Henry sah mich fragend an „Oh tut mir leid was hattest du gesagt?" peinlich berührt sah ich ihn an. Ich hatte mir zu sehr den Kopf über Logan Collins zerbrochen das ich nicht mal die Frage von Henry wahrgenommen hatte.
„Ob du Reiten kannst, es gibt hier echt schöne Orte zum ausreiten die ich dir gerne zeigen möchte".
„Ich denke nicht das man Voltigieren zum richtig Reiten können zählen kann, also nein, ich kann nicht reiten". Jetzt grinste Henry breit „Dann bringe ich es dir bei, bis zum Sommer sollten wir das schaffen" Ich lachte als er mir diesen Vorschlag machte, doch er meinte das ernst. So verstummte ich, eine Stimme die unsere beider Namen rief erlöste mich aus der Situation auf die Schnelle eine Ausrede finden zu können.
Im Haus angekommen roch es bereits nach Essen, eine Mischung aus Hack, Tomaten und geschmolzenem Käse. „Beckie, setz dich ruhig neben mich" hörte ich meine Mutter sagen und so setzte mich zu ihr. Beim essen lernte ich nun auch Noah kennen, er sah aus wie eine Mischung aus Logan und Henry, nur ein paar Jahre jünger. Dazu erklärte Henry mir wann wir morgen losfahren müssen und das er mir in der Schule alles zeigen wird. Henry war wirklich sehr nett, bei ihm hatte ich das Gefühl das er mich wirklich kennenlernen möchte. Nicht wie bei Logan, der mir gefühlt bereits ein Ticket zurück nach Los Angels gekauft hatte.Wie das wohl alles werden mag.
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Kiss my ass Cowboy
RomanceAls Rebeccas Mutter Ihr John Collins vorstellte, dachte sie zuerst, dieser wäre ein weiterer Mann auf der Liste ihrer Mutter. Doch als nach einem halben Jahr immer noch kein Ende der Beziehung ihrer Mutter in Sicht war, wusste sie es. Er war keine w...