Ich habe noch etwas mit dir vor!

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich etwas Schweres auf meiner Brust und schlug meine Augen auf. Ein paar Sekunden benötigte mein Hirn, um mir zu signalisieren, wo ich war und zeigte mir Bilder der letzten Nacht. Das war also kein Traum.

Ich sah an mir herab und entdeckte eine Menge Locken, welche eindeutig von Harry stammten. Er hatte einen Arm um meine Taille gelegt und ein Bein zwischen meine geschoben. Er war eindeutig nicht der Kuscheltyp. Definitiv nicht. Er war eher der Ich-schlafe-auf-dir-Typ. Ich lächelte vor mich hin und war gespannt, was geschah, wenn er aufwachte.

Er schlief noch eine ganze Weile bevor langsam Leben in ihn kam.
„Guten Morgen." sagte ich und kraulte seinen Kopf. Seine Haare waren weich und rochen unglaublich gut, sodass ich nicht aufhören konnte damit zu spielen.
Ich wollte das hier so lange genießen, wie ich konnte.

„Morgen." murmelte er an meiner Brust. Noch einmal drückte er sich an mich und dann wurde ihm wohl schlagartig bewusst, dass er auf mir lag. Sein Kopf zuckte nach oben und meine Hand fiel auf das Bett. Mit geweiteten Augen versuchte er die Situation zu erfassen und fragte mich dann, wie spät es sei. Ich teilte ihm die Uhrzeit mit und er sprang aus dem Bett.

„Scheiße, ich habe gleich einen Termin." Er stürzte ins Badezimmer und warf die Tür hinter sich zu. Etwas amüsiert sah ich ihm nach, denn er wirkte wirklich etwas irritiert. Ob es daran lag, dass er verschlafen hatte oder ob ihn das Kuschelthema belastete, war mir in dem Moment nicht klar.

Sollte ich jetzt gehen? Ja klar, blöde Frage. Er würde mich ja wohl kaum allein in seinem Zimmer lassen und was ein One-Night-Stand bedeutet, wusste ich auch. Aber ich wollte mich noch von ihm verabschieden.

Keine fünf Minuten später kam er frisch geduscht und zu meiner Freude komplett nackt, aus dem Bad gelaufen und inspizierte den Kleiderschrank. Er warf sich in eine kurze Hose und in ein Hemd, welches er nur bis zur Hälfte zuknöpfte. Dann schob er sich noch die Sonnenbrille auf den Kopf, nahm sich sein Handy und sah zu mir. Ich saß mittlerweile im Bett und hatte die Decke über mich gezogen.

„Du kannst gern hierbleiben, wenn du willst." sagte er und zuckte mit den Schultern.
„Wirklich?" fragte ich nach, denn unter Umständen hörte ich nur das, was ich gern hören wollte.
„Auf dem Tisch nebenan liegt eine weitere Karte für das Zimmer. Die kannst du gern benutzen. Ich denke, ich bin am späten Nachmittag wieder hier. Ich würde mich freuen, wenn du bleibst." Er lächelte und schaute sich dann um und entdeckte seine Schuhe. Schnell schlüpfte er hinein und dann hörte ich auch schon die Tür ins Schloss fallen.
„Bis später." rief ich ihm noch nach.

Ich ließ mich zurück in das Kissen sinken, legte mir die Hände vors Gesicht und stieß einen kleinen Schrei aus. Dazu zappelte ich mit den Beinen auf dem Bett herum. Das mir so etwas mal passieren würde? Das war einfach total abgefahren. Aber ich sollte nicht so lang darauf herumdenken. Lieber alles mitnehmen was ich konnte und hoffen mein Herz würde das überstehen. So etwas geschah sicherlich nicht zweimal im Leben.

Nach meinem kleinen Freudenausbruch, dass ich bleiben durfte, gönnte ich mir eine lange Dusche und entschied mich in die Stadt zu gehen. Ich besorgte mir einen Tee und schlenderte durch die Gassen und ließ diese tolle Stadt auf mich wirken. Ich lief hinunter bis zum Fluss und setzte mich an dessen Ufer, wie viele andere Touristen und blickte einfach auf das Wasser. Die Sonne spiegelte sich darin und ich konnte immer noch nicht begreifen, was geschehen war. Es war absolut unwirklich. Ich schloss die Augen und sofort tauchte Harrys Gesicht auf und ich musste automatisch lächeln. Wenn Niall das wüsste...

Da fiel mir ein, dass ich ihm mal wieder schreiben sollte. Ich machte ein Selfie und schickte ihm schöne Grüße aus Lissabon. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mir diverse Sehenswürdigkeiten anzusehen und fuhr mit einer dieser alten Straßenbahnen. Diese Stadt hatte wirklich ein besonderes Flair. Ich aß noch eine Kleinigkeit und am frühen Abend ging ich zurück in das Hotel, wo Harry schon auf der Couch saß und mich anstrahlte, als ich den Raum betrat.

Obviously Obsessed - Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt