Kapitel 14

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Heute hatten wir morgens frei, und ich beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, um ein wenig Zeit am Pool zu verbringen.

Bis jetzt war ich noch kein einziges Mal drinnen gewesen, und bei der Hitze konnte es auch schnell eklig und schwitzig unter der Kleidung werden.

In meinem Koffer holte ich den einzigen Bikini heraus, den ich hatte. Er war schwarz, ohne Spitze, ohne Schnickschnack. Es war ein ganz normaler schwarzer Bikini. Ich wollte keine Aufmerksamkeit auf mich lenken, weshalb ich so unbedeckt wie möglich sein wollte.

Meine Haare ließ ich lockig, da sie sowieso durch das Wasser machen würden, was sie wollen.

Ich schlüpfte also in meinen Bikini und ging so schnell wie möglich nach draußen. Doch in den wenigen Sekunden, die ich von meinem Zimmer in den Pool brauchte, ruhten so viele Blicke auf mir. War ja klar, bei dem Hormon gesteuerten Männern.

Ich ließ mir nichts anmerken und sprang entschlossen ins gekühlte Wasser.

Die Jungs um mich herum schienen wirklich alle mur mit ihrem Schwanz zu denken. Einige von ihnen pfiffen sogar vor geilheit.

Ich wollte jedoch keinen von ihnen ins Gesicht sehen und behielt meinen Blick nach vorne gerichtet. Was hast du dir nur angetan, Zoe?

Ich schnappte mir eine Luftmatratze, kämpfte mich mit aller Kraft auf sie raus, da sie schon etwas Luft verloren hatte, weil die Jungs ständig drauf rum sprangen.

Ich lies mich auf der Matratze treiben und genoss die Sonne. Natürlich legte ich mich auf den Rücken, sodass mir keiner auf den Hintern gucken konnte.

Meine Augen waren Richtung Sonne gerichtet, was ziemlich in den Augen brannte, weshalb ich mir die Sonnenbrille, die ich zuvor auf den Kopf gesetzt hatte, auf die Augen schob. Schon viel besser.

Ich lächelte Wohlbefinden und dachte mir wie schön dieser Job doch eigentlich sei. Doch natürlich sollte es mir für keine Minute vergönnt sein.

„Ananasikim!", rief Kenan, bevor er vom Balkon aus in den Pool sprang, und meinen gerade von der Sonne getrockneten Körper nass machte.

Ich setzte mich auf und atmete erschrocken auf. "Du Arschloch!" rief ich und spritzte ihm Wasser in die Augen.

"Sorry", sagte er mit sehr viel Ironie in der Stimme. Er erinnerte mich irgendwie an meinen kleinen Cousin. Dieses Lächeln und diese freche Art. Das machte mich diese ironische Tonlage  umso wütender.

Ich drehte mich von der Matratze runter, damit nur mein Kopf über Wasser schaute.

„Sorry?", sagte ich in einem ebenfalls ironischen Ton und drückte mich kurz vom Boden ab, damit ich mit all meiner Kraft, Kenan unter Wasser drücken konnte. Erfolgreich.

Ich fing lauthals an, über der Wasseroberfläche zu lachen. „Hast du davon", lachte ich weiter, und merkte, wie Kenan unter mir versuchte, sich zu wehren. Er war wirklich schwach, was das Ganze für mich viel einfacher machte.

Nach einigen Sekunden bemerkte ich, wie Kenan unter mir zappelte und Luftblasen an die Oberfläche aufplatzen. Daraufhin ließ ich ihn schnell hoch kommen.

Er atmete schwer ein und aus. „Alter, du bist krank. Bei Allah sogar", sagte er und hustete einmal, bevor er anfing zu grinsen und ich es ihm gleich tat. Natürlich nahm er es nicht ernst.
Schon in diesen paar malen, hab ich heraus gefunden, das Kenan eine Person ist auf die man nicht lange sauer sein kann, aber auch genauso umgekehrt. Er nimmt jede ernst Situation oder Streit mit etwas Humor war.

Plötzlich verschwand Kenans breite Grinsen, als er hinter mich schaute und ein Schatten im Wasser abgespiegelt würde. Es musste jemand hinter mir stehen, den Kenan Angst machte.

Ich drehte mich um und sah Skandal dort stehen, ohne Maske. Seine Arme waren verschränkt, sein Blick ernst und auf mich gerichtet.

"Kommst du kurz?", fragte er in einem strengen Unterton. Seine Stimme war tief, schon fast rau.

"Oh oh", schmunzelte kenan, hielt sich die Hand vor Lachen an Mund und verstand die Ernsthaftigkeit der Situation durch Skandals Tonfall.

"Ähm, okay", sagte ich verwirrt und stieg aus dem Pool. Was war nur los? Ich hatte ihn bis jetzt nur einmal so erlebt. Am letzte Tag im Knast, als der Polizist mich festnehmen wollte.

Ich stieg mit einer schnellen Bewegungen aus dem pool, und folgte Skandal daraufhin

Auf dem Weg nahm Skandal ein Handtuch von der Liege und reichte es mir. „Nimm das!", sagte er, seine Stimmlage immer noch erhalten.

"Danke", murmelte ich und legte es mir um die Schultern.

Wir gingen an einen abgelegenen Ort, weg von den anderen, bis Skandal sich umdrehte und mich mit seinem strengen Blick durchbohrte.

"Dir ist bewusst, welche Wirkung du auf die Jungs hast, oder?" fragte er streng.

"Naja", zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte irgendwie Angst, etwas Falsches zu sagen. Deswegen wusste ich nicht, ob 'Ja' oder 'Nein' die richtige Antwort war.

Skandal schien gestresst zu sein und fuhr sich mit seiner Hand durch die locken, "Die Typen hier starren nur auf deinen Arsch und deine Titten. Verstehst du? Sie wollen dich flachlegen, wenn du so rumläufst", erklärte er und brüllte dabei fast.

"Okay, und?", fragte ich nach.

"Und?", wiederholte er in einem hohen Tonfall. "Ja, was juckt mich das? Ich will nichts von denen. Die dürfen ruhig träumen. Mich bekommen sie nicht. Ja, die Blicke sind unangenehm, solange sie mich aber nicht anfassen, ist doch alles okay", lächelte ich und ging wieder zurück zum Pool, weil ich mir das nicht länger anhören wollte.

"Wenn dich einer von denen anfasst, bringe ich ihn um, das weißt du, oder?" rief er mir hinterher.

"Mir doch egal", sagte ich provokant, bevor ich das Handtuch wegwarf und wieder in den Pool hüpfte, wo diesmal mehrere der Künstler, als nur Kenan, drinnen waren.

Im Wasser gelandet, lehnte ich mich an den Poolrand und schwelgte in Gedanken. Dachte er wirklich, dass er mir einen Vortrag halten kann? Er ist nicht mein Vater. Ich brauche keine männliche Person in meinem Leben, die mir vorschreibt, was ich tun soll. Ich dachte er versteht mich, wo er mir gerade davon erzähl hatte, dass er es hasste wenn ihn Leute sagen was er tuen soll.

 Ich dachte er versteht mich, wo er mir gerade davon erzähl hatte, dass er es hasste wenn ihn Leute sagen was er tuen soll

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Du bist verrückt - Skandal | Icon 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt