Der erfolglose Autor & sein bescheuerter Nachbar

Der Katzendieb & der Sprayer

Sasuke POV

Sasuke rubbelte seine Haare mit einem Handtuch trocken und rieb mit der Handinnenfläche über den beschlagenen Spiegel, um hineinsehen zu können. "Du sahst auch mal besser aus." Sagte er zu seinem Spiegelbild.

Er hatte hässliche Augenringe. Außerdem war sein Gesicht kreidebleich. Dabei hatte er sowieso schon von Natur aus eine sehr blasse Haut. Er nahm sich eine Tagescreme aus dem Spiegelschrank und klatschte sich davon eine großzügige Menge auf das Gesicht.

In drei Tagen war das Uchiha Familientreffen. Sasuke wurde es schon beim Gedanken daran übel. Leider sah es auch nicht so aus, als könne er sich auf eine Taifun-Warnung oder eine Apokalypse verlassen. So wie es aussah, würde diese Feier auf jeden Fall stattfinden.

Er hörte sein Handy im Schlafzimmer klingeln und zog sich schnell eine Boxershort über. Dann verließ er das Bad. Er bekam eine Gänsehaut, als er bemerkte, wie kalt die anderen Räume im Vergleich zum Bad waren. Er hätte sich doch mehr anziehen sollen.

Er griff nach seinem Handy, welches noch halb unter seinem Kissen lag und schaute auf das Display. Dann nahm er den Anruf entgegen. "Was willst du schon wieder, Suigetsu?"

Suigetsu kicherte amüsiert. "Charmant wie immer. Bist du etwa gerade erst aufgestanden? Ich hab dir doch gesagt, der erste Schritt zu einem erfolgreichen Autor, ist ein gesunder Schlafrhythmus."

"J.K. Rowling würde dem nicht zustimmen."

"Willst du dich ernsthaft mit so einer Legende vergleichen?"

Sasuke ließ sich mit dem Rücken auf das Bett fallen. "Du wirst deine Worte noch fressen, wenn mein zukünftiges Buch verfilmt wird und ich einen Oscar gewinnt."

"Hör auf englische Sprichworte zu übersetzen, das macht keinen Sinn." Suigetsu seufzte. "Aber wo wir schon beim Thema sind. Wie weit bist du mit deinem nächsten Roman?"

"Äh..." Sasuke fixierte einen Punkt auf der Decke. Einen schwarzen Punkt. War das etwa eine Spinne? Sasuke verengte die Augen. Tatsache. Das war eine Spinne. Scheint so, als wäre Namis Einsatz gefragt. Nur leider war seine Katze immer sehr Jagdfaul. So blieb es meistens an Sasuke hängen, sämtliche Viecher einzusammeln und rauszuwerfen.

Er rutschte ein wenig zur Seite. Nur für den Fall, dass die Spinne runterfällt. Er war nämlich gerade direkt auf ihrem Landefeld und das brauchte Sasuke jetzt so gar nicht. Er hatte zwar keine Angst vor Spinnen, aber er fand sie schon ziemlich ekelhaft. Da wollte er bestimmt nicht, dass sie auf seinem Gesicht herumkrabbelt.

"Erde an Sasuke."

"Ja?"

"Dein Roman." Suigetsu seufzte laut. Seine Laune verschlechterte sich mal wieder exponentiell.

"Bin dran."

"Heißt?"

"Ungefähr beim letzten Stand."

"Welchen letzten Stand meinst du?"

"Unser letztes Meeting."

"..."

Sasuke konnte hören, dass Suigetsu tief durch die Nase einatmete. Wahrscheinlich bereute er es jetzt gerade zutiefst, Sasuke jemals kennengelernt zu haben.

"Du hast also immer noch nichts."

"So würde ich das jetzt nicht sagen."

"Sasuke."

"Okay, ich habe nichts."

Danach sagte sein bester Freund erstmal nichts mehr und Sasuke überlegte, ob er Suigetsu jetzt erstmal sich selbst überlassen sollte. Immerhin hatte Sasuke auch noch besseres zu tun, als Suigetsu beim Atmen zuzuhören.