Kapitel 13

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Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Vorhänge drangen und das Zimmer in ein warmes Morgenlicht tauchten, erwachte ich langsam aus dem tiefsten Schlaf, den ich seit Langem hatte. Kylies ruhiger Atem neben mir war beruhigend, doch als die Erinnerungen der vergangenen Nacht zurückkehrten, fühlte ich mich plötzlich unbehaglich. Der Kuss... hatte er wirklich stattgefunden, oder war er nur ein Traum gewesen?

Ich wagte es kaum, mich zu bewegen, doch als Kylie sich regte und langsam die Augen öffnete, wusste ich, dass der Moment der Wahrheit gekommen war. Unsere Blicke trafen sich, und in ihren Augen suchte ich nach einem Hinweis, einem Zeichen, das mir sagen würde, wie sie sich fühlte. Doch alles, was ich sah, war eine Art Verlegenheit, die mich sofort verunsicherte.

"Ähm, guten Morgen," murmelte sie, ihre Stimme war leise, fast unsicher.

"Guten Morgen," antwortete ich, meine eigene Stimme klang fremd in meinen Ohren. Ich konnte den Blick nicht von ihr abwenden, doch gleichzeitig fühlte ich eine Mauer zwischen uns, die über Nacht entstanden zu sein schien.

Kylie räusperte sich leicht und sah zur Seite, eine Geste, die mich innerlich zusammenzucken ließ. Hatte der Kuss für sie nichts bedeutet? Konnte sie sich überhaupt daran erinnern? Mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken, dass ich vielleicht einen Fehler gemacht hatte, dass ich unsere Freundschaft aufs Spiel gesetzt hatte für einen Moment der Schwäche.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, sprang ich aus dem Bett. Ich musste hier raus, musste Abstand gewinnen, um meine Gedanken zu ordnen. Meine Jacke lag auf dem kleinen Sofa neben dem Bett, und ich griff danach, so schnell, als könnte sie mir als Schild dienen gegen das, was ich in Kylies Augen zu lesen glaubte.

"Ich... ich sollte wohl gehen," sagte ich, meine Stimme klang kalt und distanziert, selbst in meinen eigenen Ohren. "Ich seh dich dann, okay?"

Kylie nickte, und obwohl ich eine Spur von Enttäuschung in ihrem Blick zu erkennen glaubte, konnte ich einfach nicht bleiben. Nicht jetzt, nicht so. Mit einem kurzen, gezwungenen Lächeln drehte ich mich um und verließ das Zimmer, ließ Kylie und die komplizierten Gefühle, die die Nacht hinterlassen hatte, hinter mir.

Als ich die Tür hinter mir schloss, fühlte ich, wie ein Teil von mir dort drinnen zurückblieb, verloren in einem Wirrwarr aus Unsicherheit und Angst, etwas Kostbares zerstört zu haben. Der Morgen war kühl, und während ich durch die leeren Straßen nach Hause lief, fragte ich mich, ob Kylie und ich jemals wieder zu dem zurückfinden könnten, was wir einmal füreinander gewesen waren.

Mission: Unmöglich - verliebt in KylieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt