Tardy

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Pov Ardy (Ardian)

Fünf Jahre ist es jetzt schon her. Fünf Jahre seit dem ich hier unten eingesperrt bin. Ich habe keine Hoffnung mehr. Niemand wird kommen um uns zu helfen. Und das hat einen ganz einfachen Grund: es interessiert niemand und unsere Familien sind wahrscheinlich alle tot. Unsere Familien? Ja. Ich bin nicht alleine hier unten eingesperrt. Die Menschen die uns hier hin gebracht haben sind Proffesoren (?) Und die haben auch einen richtigen Grund dafür. Die Regierung hat befohlen alles was nicht normal ist zu untersuchen und überall im Land Soldaten aufzustellen. Ich Und meine Familie lebten damals im Wald. Wir konnten nicht zu menschen gehen. Wir wären zu auffällig. Damals spielte ich mit meinem Bruder verstecken. Ich musste ihn suchen. Plötzlich hörte ich schreie von Zuhause. Natürlich bin ich hingerannt um zu sehen was passiert ist. Ich War 15. Soldaten haben unser Haus gestürmt. Meine Eltern versuchten die Soldaten zu schlagen und treten aber stattdessen wurden sie von Kugeln durchbohrt. Es war ein schrecklicher Anblick. Ich habe nicht an meinen jüngeren Bruder gedacht. Die Soldaten haben mich aus meiner starre in einen Wagen gezogen. Ich konnte mich nicht bewegen. Zu viel Angst machte sich in mir breit. Was ist mit Meinem Bruder? Geht es ihm gut? Werden sie ihn auch kriegen? Ich hatte zu viele fragen im Kopf.
Sie sagten mir das alles okay ist und ich in Sicherheit bin. Heute hasse ich mich dafür dass ich nachhause gelaufen bin. Ich weiß nicht was mit meinem Bruder passiert ist aber ich weiß dass er immer in meinem Herzen bleibt.
Ein dumpfer Gong erklingt und schon machen sich alle übermüdet auf den weg in den Esssaal. Still sehe ich auf den Boden unter mir. Wir dürfen nicht reden und nicht Aufsehen. jede unserer Bewegungen wird kontrolliert. Wenn wir etwas falsches machen werden wir sofort an Ort und Stelle mit der peitsche geschlagen. Ich habe das am Anfang oft erleben müssen und davon habe ich heute noch die Narben auf meinem Rücken. Hier ist strickte Rassentrennung angesagt. Schlicht gesagt: es ist einfach nur schrecklich hier. Wir werden behandelt wie Straßenköter die schon fast tot sind. Vielleicht sind wir das auch. Straßenköter. Zumindest ich hätte einen Grund dafür einer zu sein. Die anderen eher nicht. Aus meiner Rasse sind nur sehr wenige da. Von uns gibt es nicht viele. Die anderen sind fast alle in der Überzahl. Deswegen werden auch viele wieder entlassen. Aber von uns wird nie jemand hier rauskommen.
Langsam setze ich mich auf meinen Platz. Jeder hat seinen eigenen. Es wird das essen ausgeteilt. Starr mit dem Blick auf den Tisch vor mir. Haferschleim. Wie jeden Tag. Ein Ruf von einem Soldat und alle fangen an zu essen. Es schmeckt grausam aber ich benötige es um zu überleben. Plötzlich höre ich Schüsse. Schnell lege ich mich auf den Boden. So wie wir es jedes Jahr dreimal üben. Wahrscheinlich ist das die zweite Übung in diesem Jahr. Es ist immerhin schon Juni und es War bis jetzt nur eine Übung. Ich höre wie die Soldaten schnell zu den Laboren laufen. Ich wundere mich. Das ist noch nie passiert. Ist das neu? Schüsse ertönen und kommen immer näher. Schreie. Ich werde doch neugierig und sehe auf. Ich reiße meine Augen auf. Das ist definitiv keine Übung. Soldaten rennen und versuchen verzweifelt die Eindringlinge zu vernichten. Es sind tatsächlich Menschen gekommen um uns zu helfen. Ich spüre wie mir langsam eine träne die Wange herunter läuft. Rettung! Ich stehe auf und renne auf die Menschenmenge zu. Ich werde nicht angehalten. Ich renne und versuche einen Ausgang zu finden. Da! Licht. Ich sehe Licht. Als ich dort ankomme ziehen mich Sanitäter zu einem Krankenwagen. Ich starre einfach nur im den Himmel. Fünf lange Jahre habe ich das nicht mehr gesehen. Verdammt habe ich das vermisst. Ich bekomme nicht mit wie ich mit anderen Leuten meinesgleichen in einem wagen zu einem großen Gebäude transportiert werde. Erst als wir aussteigen müssen nehme ich wahr was um mich geschieht. Als wir aussteigen blitzen helle lichter. Erst als ich genau hin sehe erkenne ich Fotografen und Kameraleute. Wahrscheinlich ist es ein Weltwunder das wir da raus gekommen sind. Wir werden zu großen zelten gebracht in denen ich durch die offenen Türen erkenne das schon andere hier sind. Aber wir sind wohl eine von den ersten hier. Ich werde in eines der zelten gezogen und sofort liege ich auf einer liege und es scheint als ob mich ein Arzt gehetzt untersucht. "Sie sind inordnung. Darf ich ihren Namen wissen?" Ich antwortete zögernd. Ich hatte meine eigene stimme zuletzt vor fünf Jahren gehört. "A-Ardi-an B-Bora" tiefer als vorher. "Danke sie werden zu einem Helfer kommen der sie aufnimmt. Er wird sie dann langsam im laufe des Monates fragen stellen und die Antworten die sie ihm geben werden an uns weitergeleitet." Ich nickte kurz. Er drückte mir einen zettel in die Hand und ich wurde dann in ein anderes Zelt gebracht. Hier War es ziemlich voll und ich musste warten bis ich nach vorne kam. Als ich dran kam und dem Mann den zettel gab suchte er in einer Liste nach etwas. Dann tippte er auf das Papier und schrieb eine Nummer auf mein Handrücken und auf den zettel den er mir dann wieder gab. Ich ging schnell Richtung Ausgang. Das geht alles so schnell. Ich sah ein Schild auf dem Stand 'Helferzelt' ich sah in die Richtung in die das Schild zeigte. Dort War ein schlichtes großes Weißes Zelt. Ich wurde zu dem Zelt gedrängt als einige Leute dort hin gingen. Ich folgte ihnen. Als ich dort ankam saß ein mann vor mir an einem Tisch. "Bitte ihre Nummer" sagte dieser. Ich verstand nicht bis er auf meine Hand zeigte. Ich streckte sie ihm entgegen, er las das darauf stehende und hakte dann irgendetwas auf einer anderen Liste ab. "Bitte da lang und dann einfach hinsetzen" meinte er und zeigt Richtung Eingang des Zeltes. Also ging ich dort hinein. Es saßen schon einige Leute auf den Stühlen die dort standen. Es War wie in einem Wartezimmer. Ich setzte mich auf einen der vielen weißen Stühle. Auf was warte ich hier? Eine Frau stand vor mir und nahm meinen zettel sagte etwas durch ein 'walky talky' (?) gab mir den zettel wieder und ging. Nach einer halben Stunde warten kam die Frau wieder und sagte "Wir haben ihren Helfer gefunden. Er wird gleich kommen. Bitte warten sie vor dem Zelt auf ihn. Viel Glück in ihrem neuen leben." Sie lächelte mich an. Ich nickte dankend und tat was sie sagte. Nach ein paar Minuten kam ein mann um die ecke des Zeltes direkt auf mich zu. "Hallo Ardy" ich fing an zu weinen. Es War tatsächlich taddl der gerade vor mir stand. Mein bester Freund mit dem ich damals gestritten habe bevor ich geschnappt wurde. Ich habe ihn so sehr vermisst. "Ich bring dich erstmal heim" sagte er und zog mich zu seinem Auto. Ich stieg auf der Beifahrer Seite ein. Ich fasse es nicht. Es ist wirklich wahr. Taddl und ich lächelten die ganze Fahrt über. Es ist unglaublich. Er hat sich verändert, hat sich tattoos stechen lassen. Viele.

Daheim bei Taddl

Er hat mir seine Familie vorgestellt. Er wohnt immer noch bei seinen Eltern. Aber er hat gesagt das er bald ausziehen wird mit mir. Jetzt sitzen wir auf seinem Bett und starren uns in die Augen. fesselnd. Auf einmal spürte ich seine Lippen auf meinen. Ich erwiderte schüchtern. Es ist unglaublich was passiert ist und das innerhalb eines Tages. Ich hoffe es wird nie wieder so etwas passieren. Kein Mensch hat so etwas verdient. Es ist einfach nur schrecklich. Ich werde mir jetzt ein neues, besseres Leben aufbauen mit Taddl.

1286 Wörter
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Das ist definitiv die längste Geschichte die ich je geschrieben habe O.o
Lasst wie immer konstruktive Kritik da und wünsche nehme ich gerne an. :*

Tardy - One ShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt