~1~

13 1 1
                                    

Sie kamen beide auf mich zu gerannt. Er, den ich schon mein ganzes Leben lang kenne und Sie, welche mich verraten hat. Er hockte sich neben mich auf den Boden. Seine kalten Finger strichen sanft über meine Wange und verharrten hin und wieder auf meinem Gesicht. Sie wanderten von der Wange weiter, bis zur Stirn und von dort runter zum Kinn. Ich drehte meinen Kopf ganz leicht in seine richtig und hauchte leise, so leise das er es überhören könnte, seinen Namen. Doch er hörte es. Ich atmete unter schmerzen ein und aus. Meine Augen schlossen sich automatisch. Ich hörte dumpf, wie durch Watte, das er meinen Namen rief. Ich solle wach bleiben, meine Augen öffnen und das gleich Hilfe da sei. Ich hörte, wie aus weiter Ferne Sirenen heulen. Ich öffnete meine Augen wieder, nur ein Stück, doch was ich sah, ließ mich sie weiter öffnen. Sie stand hinter meinem Bruder, ein Messer hoch erhoben. Ich keuchte auf. Er drehte sich um und schrie auf. Ich hörte es nicht, ich sah es eher. Mein Blick verschwamm aber schnell. Blutverlust. Ich begann zu zittern und schloss meine Augen wieder. Ich glaub, ich wurde hochgehoben, doch von wem weiß ich nicht. Das letzte was ich mitbekam war, wie jemand mich auf etwas weiches legte.

≈ Anfänge ≈Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt