Emilia und der Frosch

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In einem winzigen Mäusebau, versteckt unter einer riesigen Eiche, wohnte die kleine Maus Emilia. Ihre winzigen Ohren zuckten unentwegt, ihre Nase sog jeden neuen Duft gierig auf. Abenteuerluft lag in der Luft, und Emilia wusste, sie musste hinaus in den Wald.

Heute war Mama Maus auf Nahrungssuche. Heimlich schlüpfte Emilia hinter ihr her, hinaus in die Welt, die so viel größer und aufregender war als ihr kleiner Bau. Sonnenstrahlen blitzten zwischen den Blättern, Käfer surrten wie kleine Hubschrauber um sie herum, und riesige Vögel zwitscherten in den hohen Bäumen. Emilia staunte nicht schlecht – der Wald war ein Paradies für kleine Mäuse!

Ihre Nase führte sie zu einem glitzernden Bach. Neugierig stupste sie mit ihrem Pfötchen das kühle Wasser an. Plötzlich rutschte ein Stein unter ihr weg und Emilia purzelte mit einem Quietschen ins kalte Nass. Sie zappelte und strampelte, aber der Strom riss sie unaufhaltsam mit sich fort.

Panik stieg in ihr auf. Was würde nun geschehen? Doch in diesem Moment tauchte ein großes, grünes Blatt vor ihr auf. Emilia klammerte sich fest daran und paddelte mit ihren winzigen Pfötchen, was sie konnte.

„Keine Angst, kleine Maus!", rief eine freundliche Stimme. Ein Frosch mit gütigen Augen saß auf dem Blatt und betrachtete Emilia mit einem Lächeln. „Ich helfe dir."

Mit kräftigen Sprüngen bugsierte der Frosch Emilia und ihr Blatt an Land. „Danke, Mister Frosch!", piepste Emilia dankbar.

Der Frosch zwinkerte ihr zu. „Gerne geschehen. Aber verirrt hast du dich wohl, was?"

Emilia erzählte ihm von ihrer Entdeckungstour und ihrem Malheur. Der Frosch nickte verständnisvoll. „Der Wald kann ganz schön groß und gefährlich sein für eine kleine Maus. Aber keine Sorge, ich bringe dich sicher nach Hause."

So nahm Emilia auf dem Rücken des freundlichen Froschs Platz. Sie klammerte sich an seinen feuchten Rücken und genoss die Fahrt durch den Wald. Sie hüpften über Stock und Stein, vorbei an bunten Blumen und zwitschernden Vögeln.

Endlich erreichten sie die riesige Eiche, unter der Emilias Zuhause lag. Mama Maus wartete schon ganz aufgelöst am Eingang des Baus. Als sie Emilia sah, quiekte sie vor Freude und wickelte ihre kleine Maus in ein weiches Blatt. „Niemals wieder weglaufen!", schimpfte sie liebevoll. Emilia kuschelte sich an ihre Mama. Abenteuer waren toll, aber zu Hause war es doch am schönsten.

Von diesem Tag an erkundete Emilia den Wald nur noch mit Mama Maus an ihrer Seite. Gemeinsam entdeckten sie die bunte Vielfalt der Natur, sammelten leckere Nüsse und lauschten den Geschichten der anderen Waldbewohner. Emilia lernte, dass Neugier zwar wichtig war, aber Sicherheit und Familie immer an erster Stelle standen.

An den freundlichen Frosch vergaß Emilia nie. Immer wenn sie im Wald unterwegs war, hielt sie Ausschau nach ihm. Und manchmal, wenn der Wind durch die Blätter rauschte, glaubte sie, sein leises Lachen zu hören.

Emilia die kleine MausWo Geschichten leben. Entdecke jetzt