12. Herz an Herz

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Hingebungsvoll küssen sie sich, hinter ihnen die atemberaubende nächtliche Seoul-Skyline.

Eng umschlungen hat Jungkook die Arme um Taehyungs Hals gelegt, den Kopf geneigt und Taehyung seine großen Hände an Jungkooks Hüfte, die sachte zu dem runden Hintern wandern und etwas massieren.

Jede Sekunde, die vergeht, genießt der Jüngere. Er genießt sie viel zu sehr, ist vollkommen den Kusskünsten des Älteren verfangen. Keine Ahnung, wie er danach ohne den Lippen seines Bosses überleben soll, denn er kann jetzt schon nicht mehr ohne sie leben.

Taehyung küsst viel zu gut, ihre Lippen schmiegen sich wie das letzte Puzzleteil zusammen, fühlt sich an, als hätte er seinen Seelenverwandten gefunden - seine Liebe gefunden.

Atemlos lösen sie sich und schauen sich tief in die Augen und wieder verliert sich Jungkook darin. Er weiß gar nicht, wie oft er in Taehyungs Augen sieht und pures Verlangen fühlt.
"Ich spüre deinen schnellen Herzschlag.", flüstert Taehyung in die abendliche Ruhe.
"Es ist so intensiv."

"Taehyung, ich-"

Er legt den Zeigefinger auf Jungkooks Lippen, bringt ihn so zum Schweigen. "Sag nichts. Lass uns einfach einen unvergesslichen Abend zusammen verbringen, Baby." Nur ein Wort, eine Gestik und Taehyung hat den Jüngeren erneut an der Angel.

Benommen nickt er, schmiegt sich an den warmen Oberkörper und sieht auf - nicht fähig, sich jemals satt zusehen. "Lass das niemals vorbeigehen...", haucht Jungkook leise und schließt die Augen, als sich eine einzelne Träne ihren Weg, über seine Wange bahnt.

Seine Liebe zu ihm wächst schmerzlich mit jeder Sekunde mehr.

So leise die Worte auch sein mögen, Taehyung hat sie gehört, klar und deutlich, doch er bleibt stumm, erwidert sie nicht, denn er ist selbst verwirrt, weiß nicht, wieso er so auf den Jüngeren reagiert.

Verdammt, er ist immernoch sein Angestellter, noch nie hat er so... so- so angetan reagiert. Für ihn war es nie ein Problem, eine gewisse Distanz gegenüber seiner Mitarbeitern zu bewahren, da konnte die Person noch so hübsch oder anziehend sein.

Und eigentlich - erinnert er sich zurück - würde er Jungkook gar nicht kennen, hätte Namjoon ihm nicht die Chance gegeben.

Wäre es besser gewesen, dass Taehyung auf seine damalige Entscheidung behaart hätte, den Jüngeren nicht einzustellen?

Nein! Schreit seine innere Stimme!

Unbewusst drückt er den Jüngeren an sich, er möchte ihn auf keinen Fall mehr gehen lassen, er ist hier bei ihm und das wird er auch bleiben.

"Da fällt mir ein... Du hast mir noch gar nicht mein Handy ersetzt.", neckt Taehyung und zerstört damit die romantische Stimmung.

Jungkook öffnet die Augen und schenkt Taehyung einen verwirrten Blick. "Dann zahl mir mal mehr Gehalt aus.", brummt dieser nur und entfernt sich von Taehyung.

"Hey, wo willst du hin, Babe?", schmunzelt Taehyung, nimmt den frustrierten Blick überhaupt nicht ernst.

"Ich bin nicht dein Babe.", murrt Jungkook und möchte bereits wieder zurück gehen, um zu sehen, was seine Hyungs machen.
"Was ist denn plötzlich los?"

Es hat ihn irgendwie verletzt, dass Taehyung aus dem Nichts mit dem Handy daher gekommen ist und damit den schönen Moment zerstört hat. Jungkook hat nun mal kein Geld für das neueste Handy vom Markt und er hat sich bereits mehrmals entschuldigt.
Er dachte, Taehyung hätte ihm verziehen...

"Ich gehe rein, es wird kalt.", murmelt er eine Lüge und sieht bedrückt zu Boden. Schlimm genug, dass ihn so nichts sagende Worte, ganz einfach die Laune verdorben konnte.

Aber Taehyung scheint zu verstehen und reagiert sofort, nimmt die Hand in seine und zieht mit einem einfachen Ruck seinen Fotografen in die Arme. "Das war nur ein Scherz. Du schuldest mir nichts, außer...", überlegt Taehyung und grinst verschmitzt.

"Außer?", wiederholt Jungkook.

"Außer einen weiteren Kuss.", offenbart Taehyung und spitzt die Lippen, bereit ihn nochmals zu küssen, um erneut seine Welt explodieren zu lassen. Aber Jungkook kommt nicht näher, wie verhofft, nein. Er dreht stattdessen den Kopf weg und seufzt trüb.

"Was ist los?"

"Taehyung, ich glaube, ich sollte nachhause gehen."

"Aber- ich dachte, du schläft heute bei mir.", ein Hauch Enttäuschung liegt in seiner Stimme.

"Schlafen? Bei dir?", erstaunt sieht er auf, denn er hätte nie damit gerechnet, bei seinem Chef übernachten zu dürfen - die ganze Nacht kuscheln, seine Küsse fühlen dürfen und vielleicht mehr...
Wie soll er dazu jetzt noch nein sagen, wenn die bloße Vorstellung sein Herz höher schlagen lässt?
"Meinst du das ernst?"

"Ich bin kein Arschloch."

Jungkook verdreht die Augen, legt automatisch die Hände auf die Brust seines Gegenübers. "Das hab ich nicht gemeint. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so großartiger Mann wie du mit einem Nichts wie ich Zeit verbringen möchte..."

"Ich soll großartig sein?" So hat Taehyung sich noch nie gesehen, er bedauert viel mehr, dass er ständig für die Firma Überstunden schieben muss, damit der Laden gut läuft. Sein Erfolg kommt durch harte Arbeit, die er auch nur mit Namjoon geschafft hat.

Wüsste Jungkook von den vielen zweifelnden Tagen, die Zeit in denen er sich nicht mal mehr Ramen leisten konnte und keine Schulter zum Ausweinen gehabt hat.
Taehyung seufzt und sagt: "Ich genieße jede Minute mit dir."

Hat sein Herz eben einen Hüpfer gemacht und fliegen Schmetterlinge durch seinen Bauch?
Ganz klar, ja.

"Du lächelst wieder."

"Danke Tae... für mich bist du großartig."

"Bekomm ich wieder einen Kuss?" Taehyung hat keine Chance noch einmal zu fragen, da liegen jene Lippen wieder auf seine.

"Küss mich so oft und viel du willst..."

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𝐏𝐑𝐄𝐆𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐅𝐑𝐎𝐌 𝐌𝐘 𝐁𝐎𝐒𝐒 • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt