"Wtf, dein scheiß Ernst?! Ich war gerade dabei, einen Deal durchzuführen!!!! Wo bin ich überhaupt?" Wütend reibe ich mir meinen Allerwertesten, auf den ich gefallen bin, als ich plötzlich herbeigerufen wurde. Mein Blick wandert über all die fremden Gesichter, die mich freudig oder verwundert anschauen. "Aber aber, meine Liebe. Nur nicht aufregen. Deals wirst du noch genug machen, aber nur einmal in diesem wundervollen Hotel arbeiten können. HA HA HA" Alastor reicht mir lachend seine Hand, um mir hochzuhelfen, doch die nehme ich bestimmt nicht an! "Du verarschst mich!" keife ich ihn an und stehe ohne seine Hilfe selbst auf. "Schön wäre es, Kleines...." Mein Blick wandert zu der mir nur allzu bekannten Stimme. "Mich hat er auch schon rekrutiert", motzt der genauso schlecht gelaunte Kater. Na toll... Es ist also mal wieder so weit. Wieder müssen wir für SEINE scheiß Ideen und Spielerrein einstehen.
Ich reibe mir entnervt meine Schläfe. "Ok... was willst du dieses Mal von mir..." Kaum habe ich den Satz ausgesprochen, merke ich schon eine Hand um meine Hüfte und sehe, wie Bambi mit seinem Mikrofon in der Luft herumfuchtelt und voller Enthusiasmus das Sprechen beginnt. "Schön, dass du fragst. Du, meine Liebe, wirst hier kochen, was denn sonst? Ihr müsst wissen..." Meint er nun zu den anderen. "Sie kann wunderbar kochen. Ihre Jambalaya ist fast so gut wie die von Mutter. Ihr werdet begeistert sein." Er übertreibt wieder mal gottlos. "Das wird alles wundervoll~"
Kopfschüttelnd drücke ich ihn weg von mir und kaum habe ich wieder meinen persönlichen Freiraum erlangt, hüpft ein blondes Mädchen auf mich zu und greift sofort meine Hände. Sie schüttelt diese wie verrückt. "Hallöchen. Es freut mich, dich kennenzulernen! Ich bin Charlie und führe dieses Hotel~" "Hey, ich heiße (D/N)." "Es tut mir leid, dass dich Alastor dazu einfach zwingt, aaaber ich verspreche dir, dass es dir hier gefallen wird! Weißt du, dieses Hotel ist nämlich für etwas Gutes. Hier werden Dämonen rehabilitiert, um wieder in den Himmel zu kommen." Ich kann mir bei ihrem pausenlosen Gerede kein Grinsen verkneifen, welches aber ganz schnell verschwindet, als sie mit dem Part mit dem Himmel anfängt. "In den Himmel?" Ich ziehe meine Augenbraue hoch. "Das soll gehen?" "Gut, dass du fragst!" Und schon bereue ich es, gefragt zu haben. Jetzt fängt sie an zu singen und zu tanzen. Was für ein Energiebündel, diese Frau.
Fassungslos und reizüberflutet, dennoch etwas amüsiert, schaue ich der Blondine nach, die gerade singend aus der Tür stürmt, bis mich eine Stimme links neben mir aus den Gedanken reißt. "Sie ist immer so. Denk dir nichts. Ich bin übrigens Vaggie. Wir konnten uns alle noch gar nicht vorstellen." Schmunzelnd blicke ich zu ihr. "Ich finde es irgendwie süß. Freut mich. Ich bin (D/N). Bist du hier ein Gast?" "Nein. Ich unterstütze Charlie und beschütze das Hotel. Unser Gast sitzt dort auf dem Sofa. Das ist Angel." Ich blicke zu dem Spinnenjungen, der dem Ganzen keine Aufmerksamkeit zu geben scheint und nur auf sein Handy starrt. "Ach, das ist doch dieser Pornostar, wenn ich mich nicht täusche." "Du hast es erfasst, Tits", kommt nun doch von diesem Desinteressierten.
Ein Schatten taucht plötzlich zwischen uns auf, und Alastor erscheint. "Genug geplaudert, meine Lieben." Sein Blick wandert zu mir. "Wir sollten uns an die Arbeit machen, damit die Prinzessin alles perfekt hat, wenn sie zurückkommt." Ich will es Vaggie gleich machen und die Augen verdrehen, doch ich stoppe in dieser Bewegung. "Warte - das ist die Prinzessin? Also die Tochter von Lucifer?" sage ich etwas verwundert. "Ja, das ist sie. Kaum zu glauben, was. Aber nun, hop hop. Das Essen kocht sich nicht von alleine." schiebt mich ein wie immer grinsender Alastor in Richtung Küche. Seufzend gebe ich nach. "Was soll ich denn kochen?" "Was immer du willst, Liebes. Die Küche ist nun dein kleines Reich." Den Spott in seiner Stimme habe ich überhaupt nicht vermisst. So lange hatte ich Ruhe von ihm und dachte schon, ihn los zu sein, und nun das...
Lustlos schaue ich mich in der Küche um und öffne den Kühlschrank. "Ich muss erst einmal einkaufen gehen. Hier ist nichts..." Mit einem Schnippen von Alastors Seite ist dieser sofort voll. "Ok. Danke." Ich vergaß, der kann ja zaubern. "Falls du noch was brauchst, sag einfach Bescheid, meine Gute. Ich muss dann mal weitermachen." Bevor ich etwas sagen kann, verschwindet er wieder in seinem Schatten und ist schon wieder weg. Immer das selbe mit ihm...
Frustriert setze ich mich auf den kleinen Stuhl in der Küche und blicke gelangweilt auf die kochenden Nudeln. "Wie bin ich nur in diese scheiß Situation gekommen..." sage ich selbstmitleidig zu mir. Plötzlich spüre ich etwas Kaltes an meiner Wange und schrecke auf. "Du meinst eher, wie sind wir in so einer Situation gelandet." Ein leicht grinsender Husk hält mir ein Bier hin, das ich grinsend annehme. "Du hast -Scheiß- vergessen... scheiß Situation", er lacht trocken auf. "Stimmt, Kleines." Zusammen stoßen wir an und nehmen beide einen Schluck von unserem heiligen Getränken. Stillschweigend schauen wir nun beide zum Topf, bis ich die Stille zu unterbrechen meine. "Ich glaube, das Ganze hier wird ein längerer Mist. Was meinst du, Husk?" "Das glaube ich auch..." "Kannst du es dir vorstellen? Ich habe gerade einen verdammt guten Deal abschließen wollen, der mir viel Geld eingebracht hätte, und Mister Radio meint, mich aus dem Nichts zu rufen!! Sieben Jahre hat man nichts mehr von ihm gehört, und dann das!!!" regte ich mich auf. "Was soll ich sagen, Kleines. Ich war auch stinksauer. Ich hätte gerade ein Spiel gewonnen, was mir auch Unmengen an Geld eingebracht hätte. Wir sind halt Loser, die ihre Seelen verkauft haben. Wir werden ihn leider niemals mehr los." "Das ist genau so scheiße", schmunzele ich. "Aber man darf doch noch träumen, nicht wahr?" Ich ex mein Bier aus und reiche Husk die leere Flasche. "Danke. Das habe ich wirklich gebraucht, und meine Laune ist auch schon viel besser", grinse ich ihn schief an. "Warum denkst du, trinke ich so viel, Kleines. Nur so hält man diesen Scheiß aus." Er grinst mich genauso an, und ich merke tatsächlich, wie sich meine Laune bessert. Was würde ich ohne Husk nur machen? Ich bin wirklich froh, dass er zumindest immer mit dabei ist. Wir sind in den Jahren wirklich enge Freunde geworden.
"Ach ja, sag mal, ist Niffty auch wieder mit am Start? Ich habe sie noch gar nicht gesehen?" Husk wollte gerade gehen und schaut über die Schulter zu mir. "Klar ist sie das. Sie putzt nur gerade das ganze Hotel. Kennst du sie doch." meint er schmunzelnd und verlässt die Küche. "Typisch", sage ich kopfschüttelnd mehr zu mir als zu ihm und widme mich wieder meinen Nudeln.
Während ich mich in der Küche meinen Gedanken hingab, konnte ich nicht aufhören, über die merkwürdigen Umstände nachzudenken, die mich hierhergebracht hatten. Alastor und die anderen Hotelmitarbeiter waren sicherlich nicht das, was ich erwartet hatte, als ich an diesem Tag aufgewacht war. Und jetzt sollte ich auch noch für sie kochen?Mit einem Seufzen stand ich auf und begann damit, die Zutaten für das Abendessen zu sammeln. Obwohl ich mich innerlich sträubte, konnte ich nicht leugnen, dass ich ein gewisses Interesse daran hatte, was dieses Hotel zu bieten hatte. Charlie schien fest entschlossen zu sein, es zu einem Ort der Rehabilitation für Dämonen zu machen, und obwohl ich immer noch skeptisch bin, musste ich zugeben, dass es eine interessante Idee zu sein scheint.
Als ich gerade dabei war, das Gemüse zu schneiden, hörte ich plötzlich eine vertraute Stimme hinter mir. "Brauchst du Hilfe?" fragte Alastor und trat in die Küche. Ich konnte sein Grinsen förmlich spüren, auch wenn ich mich nicht umdrehte, um es zu sehen.
"Ich komme schon zurecht", antwortete ich knapp und konzentrierte mich darauf, die Zwiebeln zu würfeln. "Ah, aber zwei Hände sind doch besser als eine", bemerkte er leichtfüßig und trat näher heran. Sein unheimliches Lächeln schien sich in meiner Vorstellung zu manifestieren, und ich konnte fast das Kribbeln seiner Präsenz auf meiner Haut spüren. Ich versuchte mich weiter auf meine Aufgabe zu konzentrieren und mich nicht aus dem Konzept werfen zu lassen. "Ich bin sicher, dass du besseres zu tun hast, als mir beim Kochen zuzusehen", erwiderte ich und versuchte, meinen Ton so neutral wie möglich zu halten. "Aber natürlich, mein Liebes", sagte er und trat einen Schritt näher um zu schauen wie weit ich bin und was er machen kann.
Ich ignorierte seine Nähe so gut ich konnte und konzentrierte mich darauf, die restlichen Zutaten vorzubereiten. Alastor schien jedoch nicht bereit zu sein, so leicht aufzugeben. "Du weißt, dass ich dir gerne helfe, wenn du es zulässt", bemerkte er und nahm eine Karotte in die Hand, um sie zu schälen. Sein Ton war leicht neckend, aber ich konnte den Ernst dahinter spüren. Er wollte wirklich helfen, auf seine eigene seltsame Art und Weise. Ich seufzte innerlich und entschied mich schließlich, ihm die Karotte zu überlassen. "Danke", murmelte ich und konzentrierte mich wieder auf meine Arbeit. Wir arbeiteten still schweigend nebeneinander, und obwohl ich immer noch nicht wusste, was seine Motive sind oder was er genau von mir wollte, konnte ich nicht leugnen, dass ich seine Hilfe in diesem Moment zu schätzen wusste.
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My Soul (Alastor X Reader)
RomanceReader hat ihre Seele an Alastor verloren und muss nun im Hotel arbeiten. Wird eine etwas längere Geschichte Für mehr einfach lesen ;)