Kapitel 14 - Das mit Hermes Albtraum

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»Und warum?«, frage ich

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»Und warum?«, frage ich.

»Daniella. Hast du jemals ein Computerlaufwerk aufgeschraubt?«, stellt Hermes als Gegenfrage. Milan steht immer noch auffordernd vor Hermes, sodass sich dieser zur Seite lehnen muss, um mich anzuschauen.

»Nö, wieso sollte ich?«

»Genau. Wieso solltest du? Uns Nutzer interessiert nicht, welche Form die Grafikkarte hat oder in welchem Licht der Prozessor am besten scheint. Uns Nutzer interessiert das, was uns von der Sinn ergebenden Benutzeroberfläche entgegenleuchtet. Die Apps, das Hintergrundbild, das schöne Design.«

»Aber das ist doch das ganze Handy. Wo soll denn da die Hardware sein und wofür ist die gut?«, frage ich verwirrt.

»Was ist denn das für eine blöde Frage?« Milan schaut mich verwirrt an und tritt netterweise einen Schritt zur Seite, sodass Hermes sich wieder richtig hinsetzen kann, bevor der Stuhl umkippt.

»Es gibt keine dummen Fragen nur ...«, beginne ich. Milan unterbricht mich und vervollständigt den Satz: » ... nur dumme Antworten. Du hast Recht.

Die Hardware ist essenziell für ein Handy. Es ist sogar eigentlich unabstrakter als die Software. Das sind die sichtbaren Bausteine, die man anfassen kann. Das, woran man herumschrauben kann. Das Handy besteht ja nicht nur aus Apps, es ist ja auch ein echter materieller Gegenstand. Irgendwas muss das Ding ja am Laufen halten.«

»Ah okay«, sage ich und nicke staunend. »So hab ich das noch nie betrachtet, aber macht voll Sinn. Dann lass uns die Hardware suchen!«

Hermes stößt nur ein verweifelten Laut aus und nimmt die Füße vom Tisch.

»Na gut. Nur wenns sein muss. Ich weiß, wie wir zur Hardware kommen.«

Bevor er auch nur ansatzweise das Wie erklärt hat, ahne ich schon, dass es mir nicht gefallen wird. Ich soll Recht behalten.

Hermes beginnt in der Luft zu schnuppern und stellt sich drei Meter entfernt fast neben die glibbigere Wackelpuddingwand. Dann winkt er uns zu sich.

»Genau hier. Dany, du weißt, was gleich zu tun ist.«

»Ach so?«, frage ich.

»In die Luft springen und festhalten.«

»Ich auch?«, fragt Milan.

»Wenn du zur Hardware willst, dann schon.«

Die Details darüber, wie wir gesprungen sind, uns an den elektronischen Blutzellen festhalten und laut kreischen, erspare ich euch. Nur, dass sich der Punkt ›laut kreischen‹ ausschließlich auf Milan und mich bezieht. Der Wortlaut ist wie folgt: »Ahhhhhhhhhh« und »Wie geiiiiil.« Wem ihr welchen Satz zuordnet, ist euch überlassen.

Wenig später habe ich wieder festen Boden unter den Füßen und öffne meine Augen. Grüne Ranken sprießen aus dem feuchten Erdboden und schlängeln sich um dekorative Leitungsrohre, die ein Labyrinth mit den Bäumen bilden. Ein grauer Himmel wölbt sich über uns. Hinter der dicken Wolkenwand muss irgendwo noch die Sonne versteckt sein, aber wahrscheinlich ist sie beleidigt, weil ihr die Sicht genommen wurde und strahlt deswegen ein bisschen weniger hell. Um die Umgebung mit einem Wort auszudrücken: Es sieht abenteuerlich aus.

Das Handy meines FreundesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt