§ 12 Ein Mensch kann in seinem Leben nur ein Mal einen Dschinn herbeirufen.
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Anderthalb Wochen nachdem Madina ihren zweiten Wunsch eingelöst und Lym sich in einen Menschen verwandelt hatte, klingelte es an der Wohnungstür. Sie lagen in der Küche auf der Matratze und das Läuten riss Madina aus ihrem Dämmerschlaf.
„Hm?" Lym hob den Kopf von Madinas Bauch und legte das Buch beiseite, indem lym gerade gelesen hatte. „Hier klingelt doch sonst niemand."
Madina zuckte mit den Achseln und gähnte. Die Sonne und die Wärme machten ganz müde.
„Ich mach auf", sagte Lym, während lym schon von der Matratze kroch. Madina nickte, gähnte nochmal und streckte sich. Während auch sie langsam ihre Beine auf den Boden hob, hörte sie im Flur Stimmen.
„Hallo, ich bin hier wegen der Wohnungstür, die soll wohl klemmen", erklang die Stimme der Hausmeisterin.
„Hi! Toll, dass Sie es einrichten konnten!"
Die darauffolgende Konversation war nicht mehr zu verstehen, weil ein Werkzeugkasten laut scheppernd abgesetzt wurde.
Madina kam in den Flur getrottet. Die Hausmeisterin stand im Türrahmen und begutachtete das Schloss, sah nur kurz auf und hob grüßend die Hand. Madina grüßte zurück. „Hallo."
Lym verabschiedete sich, weil die Blase drückte und verschwand im Bad. Die Hausmeisterin sah lym kurz hinterher und zwinkerte dann Madina zu. „Da haste ja deinen Besuch."
„Was?" Madina brauchte einen kurzen Moment. „Ach so, wegen des Schlüssels zum Dach."
Die Hausmeisterin nickte, kramte eine Dose WD-40 aus ihrem Werkzeugkasten und sprühte damit das Schloss ein. „So. Jetzt müsste's wieder flutschen."
„Danke schön."
Die Hausmeisterin packte die Sprühdose wieder in ihren Werkzeugkasten und wischte sich die Hände an ihrer Latzhose ab.
Madina gähnte. Irgendwas war doch noch.
Die Hausmeisterin war bereits dabei sich zum Werkzeugkasten zu beugen, als Madina schnell sagte: „Ach so, ja, das mit dem Schlüssel. Könnte ich mir den vielleicht heute ausleihen?"
„Ich dachte, du fragst nie", brummte die Hausmeisterin. Sie griff an ihren Schlüsselbund, fummelte daran herum und drehte einen Schlüssel ab. „Morgen zurückbringen. Versprochen?"
„Versprochen."
Sie schenkte Madina noch ein letztes schiefes Lächeln, bevor sie ihren Werkzeugkasten nahm und den Flur entlang schlurfte.
Madina sah auf den Schlüssel in ihrer Hand. Das war perfekt. Heute war perfekt.
Sie schloss die Finger um den Schlüssel und gleichzeitig die Wohnungstür. Zurück in der Küche kramte sie ihre Wunschliste hervor. Alle Wunschideen hatten sich jetzt schon von selbst erledigt, außer die letzte. „Lym nochmals als Mensch".
Sie würde es machen. Oder?
Sie ließ sich auf die Matratze fallen und sah aus dem Fenster. Der Baum sah zurück. Die kleinen Blätter wisperten.
Lym kam aus dem Bad zurück und kletterte sofort zu Madina auf die Matratze, schmiegte sich an sie, nahm ihr Gesicht in beide Hände und drückte ihr einen Kuss auf die Nase.
Madina musste lächeln und Lym setzte einen weiteren Kuss in die Ecke ihres Lächelns, auf ihr Kinn, auf ihre Wange, auf die Stirn und endlich richtig auf ihre Lippen.
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Verdschinnt nochmal!
General Fiction»Nicht alle Dschinn leben in einem schönen, goldenen Kaffeekännchen, manche haben halt auch ein zwei Zimmer-Loch in einer Bierflasche.« ♧ Madina ist überzeugt: So viel Pech wie sie kann unmöglich jemand haben. Erst macht ihre Freundin...