The Iceprince / Taekook/ Yoonmin / Namjin / Vkook

~ K A P I T E L 12 ~

Yoongi POV

Eins musste ich Jimin lassen, er hatte echt Eier.

Ich kenne niemanden der so hemmungslos flirtet wie er.

Okay, außer Jungkook vielleicht...

Aber Jungkook ist auch ein besonder Härtefall. Der flirtet eh alles und jeden an, der nicht bei drei auf dem Baum ist.

Jimin hatte heute in unserem Kurs sofort meine Unfähigkeit im Töpfern genutzt, um mich anzugraben. Erst dachte ich, ich würde mir das nur einbilden, weil mich dieser dämliche Traum unterbewusst beeinflusste. Doch seine Stimme hatte zunehmend verführerischer geklungen und er ist mir dichter auf die Pelle gerückt, als es nötig gewesen wäre, was es letztendlich immer schwerer gemacht hatte, die Flashbacks meines Traumes zu verdrängen.

Sein Geflirte musste aufhören, sofort.

Wieso geht mir der Junge nur so unter die Haut?

Nachdem die Schulglocke ertönt war, hatte ich meinen Arbeitsplatz im Eiltempo aufgeräumt und war noch vor Jimin aus dem Unterrichtsraum gestürmt.

Ich werde ihn einfach zur Rede stellen und die Sache klären.

Und hier stand ich nun.

In einem Nebenflur und wartete ungeduldig darauf, dass auch Jimin das Gebäude verlassen würde. Fast alle Studenten waren bereits gegangen.

Wo bleibt der denn so lange?

Als ich ihn endlich sah, packte ich ihn kurzentschlossen am Arm und zog ihn in den Nebenflur, wo uns niemand so schnell sehen würde.

Ich drückte ihn zugegebenermaßen etwas unsanft an die Wand, wodurch ein überraschter Laut seine Lippen verließ. Er fing sich aber schnell wieder, als er mich erkannte.

"Erst soll ich aufhören und jetzt zerrst du mich ungeduldig in einen dunklen Flur?" neckte er mich mit einem frechen Grinsen auf den Lippen.

"Dein schamloses Geflirte.... Das muss aufhören. Sofort" forderte ich streng.

Belustigt kniff er die Augen ein wenig zusammen.

"Schamlos? Oh Yoongi du hast ja keine Ahnung..." und versuchte mir wieder etwas näher zu kommen.

Ich drückte ihn erneut bestimmend zurück an die Wand.

"Park, jetzt hör mir zu. Ich stehe nicht auf Männer. Du vergeudest deine Zeit und ich hab keine Geduld für so einen Blödsinn".

Sein Blick huschte ungläubig über mein Gesicht.

"Was?...Du... du stehst nicht auf Männer?" fragte er nochmal nach.

"Nein".

Er schien einen kurzen Moment zu brauchen, bis meine Worte zu ihm durchdrangen. Er schwieg für ein paar Sekunden, als jedoch plötzlich eine Emotion in seinen Augen aufblitze, die ich nicht ganz einordnen konnte -Überraschung? Einsicht? - fing er plötzlich an zu lachen.

"Was ist so witzig Park?"

"Du Yoongi. Fast hätte ich dir geglaubt... "

Verdutzt starrte ich ihn an.

Was soll das heißen?

"Du kannst mir viel erzählen aber dein Körper reagiert auf meine Berührungen. Und dass nicht, weil sie dir unangenehm sind..."

"Blödsinn" behaarte ich weiterhin.

"Das ist kein Blödsinn. Dir ist anscheinend überhaupt nicht bewusst, dass du dich zu Männern hingezogen fühlst..."

Warnend sah ich ihn an.

"Dir ist vorher wirklich noch nie der Gedanke gekommen, dass du eventuell auf Männer stehen könntest?"

"Nein. Und ich sage es dir nochmal: Ich stehe auch nicht auf Männer und fühle mich nicht zu dir hingezogen".

"Dein Puls beschleunigt sich also nicht, wenn ich das hier tue?"

Langsam ließ er seine Hand zu seinem tiefen Ausschnitt gleiten und schob sie anschließend unter sein Shirt um sich selbst anzufassen.

Was zum Teufel tut er da?!

"Und dir stellen sich nicht die Nackenhaare auf, wenn ich das hier mache?"

Langsam lehnte er sich vor, um mir sanft gegens Ohr zu pusten.

...

"Und du bekommst auch kein Herzrasen, wenn ich das hier tue?"

Ich zuckte kurz zusammen, als ich anschließend seine warme Zunge spürte.

"Hör sofort auf damit Park..."

Ich drückte ihn wieder an die Wand, um wieder die Kontrolle über die Situation zu bekommen. Und vor allem: Abstand zwischen uns.

Was macht er mir mir?!

Eine leichte Röte breite sich auf meinen Wangen aus.

Schwer atment und verwirrt über die verräterische Reaktion meines Körpers, sah ich ihn an.

Das kann nicht sein.

Ich hätte es doch gemerkt wenn ich auf das gleiche Geschlecht stehen würde ... oder nicht?

Ich dachte an den Traum, an seine Hüften, wie sie sich an meinem Schoß gerieben haben, an seine weichen vollen Lippen, wie sie meinen Hals geküsst hatten ...

.... und plötzlich wurde mein Blick wie magisch von diesen angezogen.

Diese weichen vollen Lippen...

Bevor ich überhaupt realisieren konnte, was ich gerade tat, presste ich meine Lippen auf seine.

Ich küsste ihn.

Jimins Hände griffen in mein Shirt und zogen mich augenblicklich enger an sich. Bevor er mich mit seiner Zunge um Einlass bitten konnte, ließ ich jedoch wieder von ihm ab.

Schwer atmend sahen wir uns an.

So viele Gefühle prasselten plötzlich aufeinmal auf mich ein.

"Sag mir ehrlich, dass du dabei nichts gefühlt hast... Sag mir das ich dich völlig kalt lasse..." forderte Jimin.

"Ich... ich... ".

Verdammt wieso kann ich es nicht sagen?!

Weil es eine Lüge wäre, flüsterte mein Unterbewusstsein.

Wieso fühlt sich mein Körper plötzlich an, als würde er in Flammen stehen?

Ich war völlig überfodert.

Mit ihm, mit seiner direkten Art, mit dieser ganzen Situation und vor allem mit meinen Gefühlen.

Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, ließ ich von ihm ab und ging.

Ich muss hier weg...

Ich floh aus dem Schulgebäude und rannte davon.

Vor Jimin.

Und vor meinen Gefühlen.