The Iceprince / Taekook/ Yoonmin / Namjin / Vkook

~ K A P I T E L 26 ~

Jungkook POV

Taehyung löste sein Bein aus meinem Griff und floh in Richtung der Bande.

Irgendwann kannst du mir nicht mehr davon laufen.

Vorsichtig versuchte ich ebenfalls zurück zum Rand zu kommen. Ohne erneut hinzufallen, schaffte ich es vom Eis.

Taehyung hatte sich bereits einen Pulli übergezogen und verstaute gerade seine Schlittschuhe.

"Okay Tae, ich mach mich auf den Weg. Wir sehen uns übermorgen" bevor Jin ging, wand er sich noch einmal kurz Namjoon zu.
"Wir sehen uns Joon" mit einem breiten Grinsen verließ Jin schließlich die Eishalle.

"Und????" Mit großen Augen sah ich Namjoon an, der verlegen von einem Fuß auf den anderen trat.

"Ich habe seine Nummer" verkündete Namjoon stolz und lief rot an.

"Yeah, sehr gut Bro!" und schlug brüderlich mit ihm ein.

"Haltet ihr das für eine gute Idee?" mischte Tae sich nun ein.

Fragend sah Namjoon ihn an.

"Naja als wenn es nicht schon schlimm genug wäre, dass mein bester Freund wegen Yoongi ziemlich down ist... Jin ist mein Trainer und ich habe bald einen wichtigen Wettkampf.... ".

Tae musste nicht weiter reden, damit wir verstanden, worauf er hinaus wollte. Er hatte Angst, dass sich Seokjins Gefühlslage sich negativ auf sein Training auswirken würde, wenn das mit ihm und Namjoon schief gehen würde.

Bevor Namjoon allerdings etwas erwidern konnte, schnappte Tae sich seine Tasche und lief Richtung Ausgang, worauf wir ihm folgten.

Er zog sich noch seinen geliebten Kakao am Automaten vor der Halle, während ich Namjoon verabschiedete. Denn ich wollte die Zeit noch nutzen um Tae nach Hause zu begleiten. Ich weiß, dass er gerne den starken mimt und sich ungerne helfen lässt, trotzdem leistete er diesmal keinen Widerstand, als ich ihm auf dem Weg zur WG seine Tasche abnahm.

Er musste also vom Training wesentlich erschöpfter sein, als er zugeben wollte.

"Du, das mit Jimin tut mir übrigens leid...".

"Yoongi wird es auch leid tun, wenn ich ihn in die Finger kriege...." brummelte Tae.

Ich hatte keinen Zweifel daran, dass er Yoongi eine gewaltige Standpauke halten würde. Es war süß, wie er seinem Freund zur Seite stand.

"Ich habe Jimin noch nie so erlebt. Er versucht sich mit viel Training abzulenken. Aber ich mache mir Sorgen. Ich habe das Gefühl, dass ich momentan einfach nicht zu ihm durchringe".

"Verdammt... ich weiß genau was du meinst. Yoongi hat auch überhaupt nicht mehr mit sich reden lassen. Jeden Versuch das Thema anzuschneiden blockt er ab und reagiert sofort total gereizt. Außerdem schließt er sich noch öfter in seinem Studio ein, als sowieso schon. Ich denke, sich in die Arbeit zu stürzen ist seine Art mit der Situation umzugehen".

„Du meinst sie zu verdrängen..."

„Mhhh... Er gibt sich die größte Mühe, dass seine Gefühlslage das Baskettballtraining nicht beeinflusst, aber für das Meisterschaftsfinale muss er unbedingt den Kopf frei haben. Wir müssen 130% geben, um das Finale zu gewinnen... Außerdem herrscht zwischen Yoongi und Hobi immer noch dicke Luft. Hobi hat sich nämlich sehr für Jimin eingesetzt, musst du wissen".

Überrascht sah Tae mich an.

„Danke. Das ist echt lieb von ihm."

„Was ist, wenn wir die beiden dazu bringen könnten, doch noch einmal miteinander zu reden?" frage ich Tae.

„Wie meinst du das?".

„Yoongi ist ein Sturkopf. Er wird niemals auf Jimin zugehen und nochmal das Gespräch suchen... Und ich schätze Jimin, anhand deiner Erzählung, sehr ähnlich ein. Was, wenn sich die beiden sich einfach nur selbst im Weg stehen und einfach einen schups in die richtige Richtung benötigen?"

„Jungkook, ich weiß nicht... Wie willst du sie dazu bringen? Beide blocken doch komplett ab... "

Über Tae's Worte nachdenkend, kickte ich erneut einen Stein beiseite.

Womöglich hatte er Recht.

Jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend, kamen wir schließlich an Tae's Wohnung an. Er nahm mir seine Tasche ab und stammelte ein leises „Danke dafür"

„Gern geschehen".

Nachdem Tae erzählt hatte, dass der Übergriff von Jack, nicht das erste Mal gewesen war, dass er belästigt worden war, hatte ich nachgedacht.

Seine abweisende kratzbürstige Art machte plötzlich Sinn. Es war ein Schutzmechanismus, dem er sich möglicherweise selbst nicht mal wirklich bewusst war. Wenn ich ihn für mich gewinnen wollte, würde ich mit meiner üblichen Art, einfach mit der Tür ins Haus zu fallen, nicht weit kommen.

Ich sah ihn noch eine ganze Weile an.

Er sah müde aus und seine Haare standen ihm wirr in alle Richtungen.

Und trotzdem sieht er wunderschön aus.

Ich strich ihm eine wilde Strähne aus seinem Gesicht und für einen kurzen Moment verweilte meine Hand an seiner Wange.

Wie gerne würde ich ihn nochmal küssen...

Tae schluckte. Auch er musste diese Spannung, die sich jedes Mal zwischen uns aufbaute, spüren.

Auch wenn der Drang, meine Lippen auf die seinen zu legen groß war, so widerstand ich dem Bedürfnis und brachte wieder ein wenig Abstand mehr zwischen uns.

Seine Wangen färbten sich leicht rosa. Ich lächelte bei dem Anblick.

Er ist richtig süß, wenn er schüchtern wird.

„Gute Nacht Tae" verabschiedete ich mich schließlich und trat einen Schritt zurück, bevor ich mich umdrehte und ging.