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Nun saß Akihito schon wieder innerhalb so kurzer Zeit in einem Jet und flog in ein anderes Land.
Er war immer noch etwas blass im Gesicht, war sich allerdings nicht sicher ob es an seiner Verletzung lag oder daran dass er schon bald Asami gegenüberstehen würde.
Es ärgerte ihn immer noch ein wenig das er in diesem Arbeitszimmer zusammengebrochen war und Eury ihn erst zum Auto und dann wohl ins Hotelzimmer getragen hatte.
Doch laut dem Arzt war es erstaunlich das er nicht schon viel früher umgekippt war, da die Stichwunde doch recht tief ging. Er wurde genäht, mit Schmerzmittel vollgepumpt und durfte seinen Körper nicht hastig bewegen. Er hatte viel Blut verloren auf dem Weg vom Komarow Anwesen ins Hotel und da er nicht in ein Krankenhaus wollte musste sein Körper jetzt mit dem Blutverlust klarkommen. Plötzliche schnelle Bewegungen konnten entweder dazu führen das die Naht aufging oder das er das Bewusstsein verlor. Doch sein Zustand war im Moment nebensächlich. Er atmete tief durch.. Er war auf dem Weg zurück nach Japan und das als Boss eines sizilianischen Syndikats. Mit einer Reisetasche, Jeans, T-Shirt und Turnschuhen weg... In sündhaft teurem Hemd, Anzug, Schal und Cashmere Mantel zurück. Mal von seinem vollbesetzten Privatjet abgesehen. Akihito schmunzelte, trotz allem war er furchtbar nervös. Er war einfach so abgehauen und das obwohl Asami ihm immer wieder deutlich gemacht hatte das Akihito nur ihm gehörte.
Sein Eigentum, sein Geliebter... den er immer suchen, retten und zu sich zurück holen würde, egal was es kostete. Er machte sich in der Tat leichte Sorgen über die Reaktion des Yakuzas wenn er ihn so zu Gesicht bekam und das auch noch unter diesen Umständen.
Aber auch das war nebensächlich.
Ob es wohl klug war sich wieder in Eury's Suite einzuquartieren oder zumindest in einer Suite im gleichen Hotel. Asami würde mit garantierter Sicherheit nicht davon begeistert sein, auch nicht davon das Akihito schon wieder mit dem Russen geschlafen hatte, aber das würde wohl das geringste Übel sein das der Mafioso würde verarbeiten müssen. Außerdem war das Hotel am besten gesichert und das war auf jeden Fall wichtiger als Asami nicht zu verärgern.
Akihito sah auf seine Uhr. Nur noch ein paar Stunden bis das Treffen zwischen den Dreien stattfinden würde, hoffentlich kam bei der Landung nichts dazwischen. Er würde wohl gleich vom Rollfeld aus zum Shion fahren, zusammen mit seinen Leuten und Eury. Michel hatte angeboten sich um ihre zwei weiblichen Gäste zu kümmern und hatte sie aus Russland geschafft.
Ein paar seiner Männer würden zusammen mit Alexej, Eury's Sekretär zum Hotel fahren und dort für alle Sicherheitsvorkehrungen Sorgen, bis Aki eintreffen würde.
Der Junge Boss sah erneut nervös auf seine Uhr und dann wieder aus dem Fenster.
„Es wird alles gut gehen Kleiner."
Eury saß ihm gegenüber und beobachtete ihn.
Akihito verzog das Gesicht... Natürlich würde alles gut gehen... Bei seinem Talent. Aki atmete geräuschvoll aus.
Die Landung verlief ohne Probleme und Akihito stieg in die bereits wartende Limousine. Akihito's Herz schlug ihm bis zum Hals als sich die Wagenkolonne in Bewegung setzte und sie sich auf den Weg zu Asamis Club machten. Eines hatte er auf jeden Fall nicht vermisst.. Aki stöhnte genervt als sie in dem eh schon dichten Verkehr auch noch im Stau standen, so würde er nie rechtzeitig ankommen.

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Asami saß nach hinten gelehnt auf seinem bequemen Stuhl und hörte dem Russen zu der um ein Treffen mit ihm und dem Chinesen gebeten hatte. Sie befanden sich in einem der oberen Konferenzräume des Shion und saßen an einem großen Tisch der in der Mitte des Raumes stand mit Blick auf die Straßen von Shinjuku. Er nahm einen Schluck von seinem Lieblingswhisky und reichte Kirishima, der neben ihm saß, die Dokumente die er kurz zuvor von Mr. Komarow überreicht bekommen hatte. Feilong hatte fast identische Dokumente erhalten die er sich ebenfalls in diesem Moment aufmerksam durchlas. Der Yakuza hatte bereits von dem neuen, Komarow-Syndikat gehört und war sehr überrascht gewesen als dieser um ein Treffen gebeten hatte um ihm ein Angebot zu unterbreiten. Anscheinend war es bereits bis nach Moskau vorgedrungen, das der mächtige Japaner am liebsten seine Handelsrouten über Europa ausbreiten würde. Doch Jefim Albatof hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass er den Russen gegen sich aufbringen würde, sollte er versuchen sich diese Routen mit Gewalt zu nehmen und da er bis jetzt noch keinen Versuch unternommen hatte Bündnisse mit den Machthabern einzugehen, hing sein Wunsch im Moment noch etwas in der Luft. Er hatte auf jeden Fall nicht das Bedürfnis sich gegen Jefim zu stellen. Allein das hielt ihn im Moment davon ab diese Dokumente, die der Russe ihm vorgelegt hatte, zu unterschreiben und Fei schienen die gleichen Gedanken zu plagen.
Er sah im Moment aus als hätte er in eine Zitrone gebissen.
Vasiliy Komarow wollte allerdings lediglich die Unterstützung der Yakuza und den Triaden, falls die Europäer zum Gegenschlag ausholen würden. Er verlangte keinen direkten Angriff der beiden Bosse, nur Rückendeckung. Dafür würde er seine Routen bekommen sobald Komarow alles geregelt hatte.

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