‘’Ihre Augen, wie aus Eis starrten sie mich an, sie sagte kein einziges Wort. Nur dieses unaufhörliche Starren. Mir standen die Nackenhaare zu Berge, ich wusste nicht ein noch aus. Langsam aber sicher baute sich eine Panik in mir auf, solch eine Angst habe ich zuvor noch nie verspürt. Ihr Mund öffnete sich und ihre Lippen formen sich als ob sie mir etwas sagen wollte. Aber ich hörte kein Wort, nicht mal einen Laut. Bloß absolute Stille. In diesem Moment wurde mir klar, dass sie gestorben war. Und damit auch ich.''
''Nicht körperlich, nicht mal geistig. Was wirklich gestorben war ist das Kind in mir. Das Kind das noch naiven Träumen hinterher jagte. Das Kind das noch an das Gute im Menschen glaubt und sich selbst etwas vorgaukelt. Oh nein, diese Zeit habe ich längst hinter mir. Wahre Liebe habe ich nie gekannt, nur erhofft, mir ersehnt. Aber ich mache mir keine Illusionen mehr. Wenn doch alles nur ein Ende hätte.’’ Dachte sich Aaron im Wartezimmer seines Psychiaters den er jetzt schon seit 2 Jahren aufsucht.
Seit dem Tot seiner Mutter war er ein ganz anderer Mensch, er war nicht mehr im Stande eine Beziehung zu führen. Er brach jeden, für ihn ‘unnötigen’, Kontakt mit seinen Mitmenschen ab. Die meiste Zeit wollte er für sich in seinem Dreizimmer Apartment alleine sein und malen. Komischer weise wurden die Bilder von Malern aus ihren schlimmsten Lebens abschnitten immer am meisten bewundert, doch in Aarons Fall lag es nicht an seiner Kunst. Es lag vielmehr daran das er seine Bilder nie zu Ende brachte.
Es war nicht nur sein Verhalten weswegen die Leute Abstand von ihm hielten, es waren vielmehr seine lieblosen Augen. Die Leute hatten keine Angst vor ihm, aber es war ihnen unwohl in seiner Nähe zu sein. Er fing an die Menschen zu verabscheuen.
‘’Herr Malo bitte.,, Sagte die Sprechstundenhelferin. Aaron stand auf und ging durch die Tür.