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pfefferkörner 🔍🕵️‍♂️

rafa
mein vater geht los
brauche hilfe.

lou
flavia und milan
sind auf dem weg
jet und ich müssen
noch was erledigen!
gelesen

Ich machte mich mit Milan auf den Rädern auf den Weg, sowie Rafael, damit sein Vater uns nicht erkennt. Ich und Milan verstanden uns gut und unterhielten uns gut, bis wir in einer abgelegenen Gegend ankamen. Es war ein gruseliger Ort. Wir lehnten unsere Fahrräder an einen Baum und machten uns auf die Suche nach Rafael. „Und wie finden wir jetzt deinen Bruder?" „Müsst ihr nicht mehr!" zischte jemand hinter meinem Rücken und ich war gerade im Begriff zu schreien. „Ganz ruhig Flavia, ich bin's nur." Rafael legte seine Hand an meinen Arm um mir zu zeigen, dass er es wirklich ist. Ich beruhigte mich schnell wieder, auch wenn meine Haut unter seiner Berührung das kribbeln anfing. „So können wir uns wieder auf das wesentliche konzentrieren?" Milan schaute zwischen uns beiden hin und her und wir richteten uns wieder auf den Bauwagen, der vor uns auftauchte. „Unser Vater ist da rein und hat sich umgezogen und kam in Zivil wieder nach draußen." „Pst schaut mal da kommt noch ein Auto." Mittlerweile sind zwei Autos und ein Wohnwagen vor Ort. Nazim, der Vater der Jungs, stieg nun in das Auto und schon waren sie fort. „Und was jetzt?" „Milan du fährst ins HQ und suchst nach dem Nummernschild. Ich fahr mit Flavia hinterher und schauen ob wir mehr herausfinden."
Milan zischt ab und genauso Rafael und ich. Unser Weg führt uns wieder in die Altstadt. Wir sind dicht an dem Auto von Nazim dran, doch plötzlich schweift mein Blick in ein Café auf der anderen Straßenseite. Ich drückte sofort auf die Bremse und blieb mitten auf der Straße stehen. Rafael war vor mir bekam die Vollbremsung aber natürlich mit. „Was ist denn jetzt los." Er schaute etwas besorgt hinter. „Fahr weiter ich da also." „Jetzt ist's eh zu spät. Papa ist weg. Also was ist los?" Ich schaute ihn entschuldigend an. „Es tut mir so leid Rafael, ich aber also... siehst du das Café? Siehst du auch den Mann. Das, das ist mein Papa. Mit einer anderen Frau." Ich merkte die Tränen in meinen Augen. Ich starrte regelrecht auf die beiden Personen hinter der Glasscheibe. Rafael war inzwischen von seinem Rad abgestiegen und zu mir gelaufen. „Hey, vielleicht ist es nur eine Arbeitskollegin." „Ach und mit Arbeitskollegen hält man Händchen und grinst sich einander so an Rafael. Ich glaube nicht." „Es wird alles gut Flavia. Ich bring dich jetzt nach Hause. Du musst dir das nicht weiter anschauen." Ich sagte nichts mehr sondern schob nur noch mein Fahrrad neben mir her.
Im HQ schwiegen wir immer noch aber es war kein unangenehmes Schweigen. Oben angekommen setzten wir uns frustriert auf die Couch. „Hey, ihr seid aber schnell wieder da. Was habt ihr rausgefunden." Ich wollte gerade ansetzen, aber Rafael war schneller. „Nichts. Wir also ich war zu langsam, meine Kette ist rausgegangen und ja haben ihn leider verloren." Ich schaute Rafael dankend an.
Die anderen verabschiedeten sich relativ schnell danach, nur ich blieb noch etwas. Ich muss mir klar werden, was ich heute gesehen habe. Papa mit einer anderen Frau. Sie war viel jünger als Mama. Aufgespritzte Lippen und einfach nicht sein Typ. Ich war so in Gedanken verloren, dass ich mein Handy erst beim zweiten Klingeln hörte. „Hallo Mama, was gibt's?" „Ich geh noch mit einer Freundin in die Stadt ja? Papa hat noch im Gericht zu tun es wird mal wieder spät. Vielleicht kannst du ja zu Freunden oder machst dir einen schönen Abend." „Ja, das... ich ruf meine Freunde aus der Schule an. Bis morgen Mama!"
Ich legte auf und brach in Tränen aus. Wie kann es sein, dass Papa, Mama jeden Tag anlügt und trotzdem noch immer so glücklich ist.
Ich habe kurz überlegt ob ich Lou schreiben soll, hab es dann aber doch gelassen. Ich hatte vor hier zu bleiben. So bekam ich wenigstens nicht mit, wie Papa in der Nacht sich wieder ins Haus schleicht. Ich suchte mir ein Kissen und eine Decke und machte es mir bequem. Ich werde morgen früh noch schnell zuhause vorbeischauen und meine Tasche holen.

Zuhause ist es dunkel und leise. Niemand ist wach oder da, wer weiß das schon. Meine Tasche steht gepackt in meinem Zimmer und ich beeile mich zur Schule zu kommen. Es hat bereits geklingelt, aber unsere Lehrerin ist noch nicht da. Ich beeile mich an meinen Platz zu kommen. Rafael und Lou schauten mich besorgt von der Seite an, aber ich niemand sagt etwas. Rafael wird es ihr gesagt haben. Sonst würde sie sofort voller Lebensfreude losplappern.
„Und ihr zwei, was habt ihr gestern noch gemacht?" „Nicht viel, Milan und ich waren noch mit unserem Hund im Park. Aber sonst nichts. Und du?" Da war es wieder, der stich im Herz als ich an gestern Abend denke. „Ach ich hab gelernt." Ich zwang mir ein lachen ab und hoffte sie würden es einfach schlucken.

eyes talk [rafael celik x flavia von lilienberg]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt