Vor mir stand eine ältere Dame. Sie sah mich eine zeitlang an, bis ihr plötzlich die Tränen kamen. Sie umarmte mich. "Meine Ekelin! Endlich sehen wir uns wieder! Wo warst du denn so lange?", fragte sie mich mit weinender Stimme. Ich stand nur steif da. Nebenbei hatte ich mitbekommen, dass Alina losgefahren ist. Gott sei dank hat das Haus einen großen Vorgarten und somit einen großen Abstand zur Stelle wo man Parken kann. Hoffentlich haben Alina und Alicia nichts mitbekommen...
Währenddessen umarmte mich die Frau weiter. "E-entschuldigen Sie...i-ich b-bin nicht ihre E-ekelin...Sie müssen mich mit jemanden ver- verwechseln.", brachte ich stotternd hervor, mit der Angst sie zu verletzten. Die Frau hielt Inne. Sie löste sich aus der Umarmung, hielt mich aber noch an den Schultern fest. "Du- aber...das kann nicht sein! Du musst es sein-", versuchte sie einen Satz zu Stande zu bringen. Vergebens. Die Frau sah mich stattdessen stumm an. Jedoch schien sie eher durch mich hindurch zu schauen, anstatt direkt mich...es war wie- wie als wäre sie in Trance. Ich nahm mir dann die Zeit sie anzuschauen. Sie war ungefähr so groß wie ich, vielleicht ein, zwei Centimeter kleiner als ich. Durch das Licht, dass in ihrem Flur brannte, konnte ich ihre langen braune Haare sehen, die schon einige graue Strähnen hatten. Sie sah eigentlich nicht so alt aus, wie ich am Anfang dachte. Höchstens 50, aber irgendetwas oder- nein...egal was der Grund war, etwas hat sie im ersten Moment so alt aussehen gelassen. Sie sieht auch so fertig aus, als hätte sie vieles in den letzten Jahren miterleben müssen.
Ich sah sie mir noch mal genauer an. Vielleicht kannte ich sie ja doch. Sie kommt mir überhaupt nicht bekannt vor...woher sollte sie mich aber kennen? Oder vielleicht verwechselt sie mich mit meiner Mutter? Obwohl wirklich ähnlich sah ich ihr nie... Letztlich entschied ich mich sie leicht anzutippen. Gesagt, getan. Währenddessen rief ich sie. "Entschuldigen Sie Mrs- Blanche?", sagte ich ihren Namen, den ich nur schwer im Dunkel an der Klingel raus las. Sie sah mich an und sah diesmal anwesend an. "Ach entschuldige kleines. Du hast mich nur an jemanden erinnert.", sagte sie wehmütig und sah kurz zum Himmel auf. Dann jedoch wieder mich. "Was machst du denn zu so später Stunde noch hier draußen? Es ist gefährlich zu dieser Stunde. Na komm doch rein.", sprach sie, ohne mich zu Worte kommen zu lassen.
Zusammen saßen wir nun in ihrer Küche, die in den Farben Baby blau und Gold dekoriert war. Ich hatte ein Wasser von ihr bekommen und nun unterhielten wir uns. "Also dann erzähl doch mal, was du zu so einer späten noch draußen gesucht hast?", fragte mich die Frau, dessen ganzen Namen ich immernoch nicht kannte. Ob sie auch wirklich Blanche mit Nachnamen hieß, lag in den Sternen. "I-ich war mit meinen Freunden draußen und wir haben d-dann die Zeit vergessen.", sagte ich leicht zögerlich. Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl als sollte ich aufpassen, was ich ihr erzähle. Sie nickte nachdenklich. Sie stand abrupt auf. Ich sah sie verwirrt an, sie jedoch lächelte, da war aber etwas anders noch. Ihr Lächeln schien nicht ehrlich. "Ich muss nur mal kurz ins Bad. Bleib du nur und trink ruhig.", sagte sie noch lächelnd und ging Richtung Flur. Ich wartete bis ich die Tür des Badezimmers hörte und stand leise auf. Ich nahm meine Tasche und zog meine Schuhe an. Ich ging schnell raus und schloss möglichst leise die Tür, was überraschend gut funktionierte.
Auf meinem Weg in Richtung nirgendwo, dachte ich nach. Diese Frau war mir nicht geheuer. Und gut, dass ich nichts getrunken habe...wer weiß was sie da rein getan hat. Hoffentlich ist das das letzte Mal gewesen, dass ich sie gesehen habe. Ich ging weiter durch die Straßen von New York und abgesehen von ein paar Straßenlaternen, war hier auch nicht viel. Ich war wohl beim ruhigeren Teil von New York angekommen. Plötzlich fiel mir was ein. Ich hätte noch dem Namen der Frau gucken können, als ich das Haus verlassen hatte. Aber zurück möchte ich jetzt auch nicht...
Ich ging weiter, bis ich merkte, dass es anfing zu regnen. Ich war nie wirklich eine Person, die dann den Regenschirm auspackte, nicht dass ich einen dabei hätte...Aber auch wenn ich oft komisch dafür angeschaut wurde, hat es mich nie interessiert. Ich liebte den Regen und was ich noch mehr liebte war es, im Regen zu tanzen. Der Regen wurde mit der Zeit immer stärker und die Menschen auf der Straße rannten schnell in Richtung Auto, Haus oder sonstiges trotz Regenschirm. Ich jedoch ging mit der selben Gelassenheit wie vorher.
Nach einer Weile sah ich den Eingang zu einem Park. Ich ging rein und sah, dass es eher ein kleiner Park war. Von hier konnte ich schon den Ausgang sehen, aber zumindest war der Park leer. Ich ging zu einer Bank und legte meine Tasche dort ab. Ich drehte mich im Regen und lachte dabei etwas. Aber trotzdem spürte ich, dass mein Lachen nicht echt war. Also blieb ich stehen und sah hoch zum Himmel. Der Regen prasselte mir auf Gesicht und da der Regen nun stärker war, tat es ein bisschen weh. Aber es war mir egal. Ich schloss die Augen und genoss den Moment. ort ab. Ich drehte mich im Regen und lachte dabei etwas. Aber trotzdem spürte ich, dass mein Lachen nicht echt war. Also blieb ich stehen und sah hoch zum Himmel. Der Regen prasselte mir auf Gesicht und da der Regen nun stärker war, tat es ein bisschen weh. Aber es war mir egal. Ich schloss die Augen und genoss den Moment.
Ich drehte mich im Kreis bis ich mich irgendwann im Gras fallen ließ. Es war Nass und kalt, aber das war mir auch egal. Ich schloss meine Augen und genoss den Klang des Regens. Irgendwann hörte ich eine Stimme. Aber zum wem sie gehörte oder was sie sagte, verstand ich nicht. "...-ma! M- Mama!", hörte ich zuerst verzehrt und dann aber klar eine Kinder Stimme rufen. Mama? "Mama!", rief die Stimme weiter. Ich öffnete die Augen und setzte mich auf. Es regnete immer noch. Ich sah mich um, aber nirgends sah ich ein Kind. Ob es nun ein Mädchen war oder Junge, dessen war ich mir auch nicht sicher. Jetzt hörte ich auch nichts mehr. Wie komisch... Ich legte mich wieder hin und lauschte. "-Mama!", hörte ich es wieder. Diesmal blieb ich liegen. Denn ich wusste, dass ich dann nichts hören. "Mama! Mama!", rief die Stimme weiter. Es klingt...nach- NACH MIR?! "Mama! Können wir bitte zusammen spielen?", und plötzlich sah ich mich in Jünger vor meinen Augen. Meine Augen waren aber noch geschlossen und regnen tat es nach wie vor. "Nein ich habe keine Zeit Everleight. Du musst alleine spielen.", "Aber das habe ich schon gestern und vorgestern und vor vor gestern.", jammerte ich. Das Bild war verschwommen. Ich konnte nichts genaueres Erkennen, aber fühlte sich so an, als wäre es ein warmer Tag. Die Frau lachte leicht. "Dann musst du es heute leider auch. Oder frag doch deine Freunde, ob sie lust haben mit dir zu spielen. Wie wäre das?", schlug die Frau vor. Irgendetwas hemmte mich zu denken, dass es meine Mutter ist...sie benahm sich einfach nicht wie sie.
Ich spürte die plötzlich aufkommende Traurigkeit von dem Mädchen...von mir. "Ich habe aber keine Freunde...niemand mag mich da.", "Ach Everleight, als ob dich da niemand mag-", sprach die Frau, aber...sie wurde unterbrochen. Die ganze Situation änderte sich. Es war wie, als wäre ich nun in einem deren Raum. Diesmal aber war das Mädchen- uhm ich jünger. Noch jünger als eben. Die Frau war auch wieder da aber es waren noch zwei andere Menschen da. "Sie sieht dir ja gar nicht ähnlich.", "Ja, ist sie wirklich deine Tochter? Oder hast du sie adoptiert?", ärgerten die zwei Menschen die Frau und lachten. Die Frau gab ein empörtes Geräusch von sich. Sehen konnte ich immer noch nicht. Es war zu verschwommen. "Ich-", ich wurde durch Feuerwehr Sirenen von dem T-traum rausgeholt. Kann man das überhaupt Traum nennen? Ich stand auf und sah den Feuerwehrwagen am Park vorbei fahren. Der Regen hatte mittlerweile fast aufgehört. Wie lange saß ich denn da? Ich sollte...mich wohl wirklich langsam auf den Weg nach Hause machen... Ich verließ den Park und sah mich um. Hm die Straße kommt mir bekannt vor. Ich ging los.
Wer war diese Frau? Wenn es nicht meine Mutter war, dann kann das Mädchen auch nicht ich gewesen sein. Aber selbst wenn ich das Mädchen bin, ich kann mich an sowas nicht erinnern. Und was genau war das denn eigentlich jetzt? Ein Traum? Habe ich jetzt wirklich im Park geschlafen? Wie viel Uhr ist es überhaupt? Ist denen wohl aufgefallen, dass ich nicht da bin. Haha bestimmt. Ich seufzte als ich an meine vermeintliche Familie dachte. Ohne darüber nach zudenken ging ich weiter. Das einzige was ich im Kopf hatte, war in mein Zimmer zu gehen und über alles nachzudenken.
In wenigen Minuten stand ich vor der großen Villa, die hell beleuchtete war. Ich blieb stehen. Ich- ich bin schon da?! Wie kann das sein?
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New Family
Teen FictionIch dachte immer es wären nur meine Mutter und ich...aber ein Vater und noch mehr Geschwister? *** Ich schaute ihr in die Augen. "Ich bin deren Schwester.", sagte ich. Sie schaute mich für einige Sekunden einfach nur an und fing dann an zu lachen. "...